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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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zuwandte, wechselte er das Messer in die andere Hand. »Die Sache ist die, wir haben aufgepasst, dass niemand dran rummacht, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Nett von Ihnen«, sagte Nolan. Er drehte sich, merkte sich genau die Position der beiden anderen Angreifer und bewegte sich dann mit Tara ein Stück zur Seite, damit er sehen konnte, wenn sich der Mann hinter ihm bewegte, falls er zum Angriff übergehen wollte. Er sah jeden der drei Männer der Reihe nach an und sagte: »Meiner Freundin ist kalt, und sie muss sich schnell ins Auto setzen.« Er fasste hinter sich, als griffe er nach seiner Geldbörse. »Wie viel bin ich Ihnen schuldig dafür, dass Sie auf mein Auto aufgepasst haben?«
    »Ron …«, begann Tara. »Nur keine Aufregung«, flüsterte er und drückte sie fester an sich. Irgendwie hatte er den Autoschlüssel aus der Tasche gefischt, und jetzt suchte er eine ihrer Hände und drückte ihn hinein. »Wenn es losgeht«, flüsterte er ihr ins Ohr, »rennst du zum Auto und lässt den Motor an.«
    »Wenn was losgeht? Ron, du kannst doch nicht …« Nolan wollte gerade etwas antworten, als der Anführer plötzlich, sah man von einer kehligen Obszönität ab, ohne Vorwarnung mit gezücktem Messer auf ihn zustürzte. Er schob Tara zur Seite, wich dem Angriff aus, lenkte das Messer ab und trat nach hinten aus, so dass er den Mann in seinem
Rücken am Knie traf. Mit einem lauten Aufschrei ging der Mann zu Boden. Nolan wirbelte herum, trat wieder zu und traf den Anführer an der Hüfte, so dass er gegen den dritten Mann flog. Es war nur ein vorübergehender Aufschub, aber es verhalf dem Paar zu einer kurzen Verschnaufpause, und Tara hatte freie Bahn, um zum Auto zu laufen. »Los!«, schrie Nolan.
    Sie rannte los.
    Aus dem Augenwinkel sah Nolan einen Schatten auf sich zukommen. Er wich ihm aus und riss in derselben Bewegung den Arm nach hinten. Als er das Messer aufblitzen sah, ließ er die Handkante auf den Unterarm des Angreifers niedersausen, so dass es scheppernd auf den Gehsteig fiel. Er wusste nicht mehr, ob er gegen den Anführer oder den zweiten Kerl kämpfte, aber es spielte auch keine Rolle. Er war ihm nah genug, um ihn riechen zu können, und rammte ihm das Knie in den Unterleib, und als der Mann vornüberkippte, verpasste er ihm auch noch einen Nackenschlag. Die Art, wie der Kerl zu Boden sackte, verriet ihm ohne langes Überlegen, dass er ihn getötet hatte, doch im selben Moment sah er, dass noch ein Messer im Spiel war. Der andere Mann schlug mit einer schwungvollen Seitwärtsbewegung nach ihm, aber Nolan konnte gerade noch ausweichen, so dass das Messer an ihm vorbeisauste. Im selben Moment kam er auch schon wieder nach vorn und rammte dem Mann den Handballen mit solcher Wucht gegen die Nase, dass der Knorpel in sein Hirn getrieben wurde. Sein Körper bäumte sich kurz auf, bevor er auf die Straße sank.
    Als sich Nolan nach dem Mann umsah, dessen Knie er zertrümmert hatte, merkte er zwar, dass er keine Bedrohung mehr darstellte, aber er war ein Zeuge. Und Zeugen, das stand für Nolan völlig außer Frage, machten nur Ärger. Er schaute
sich kurz um und stellte fest, dass sonst niemand zu sehen war. Der Mann lag noch auf dem Boden und robbte schwerfällig von ihm fort. Nach wenigen Schritten, wenigen Sekunden hatte Nolan ihn eingeholt.
    »Na, du«, sagte er. Er atmete schwer, aber sein Tonfall war fast entschuldigend, erstaunlicherweise vollkommen emotionslos. »Das war eben aber keine gute Idee. Du solltest aufhören mit diesem Scheiß. Was ist mit deinem Bein? Kannst du aufstehen? Du solltest unbedingt zum Arzt gehen. Komm, ich helfe dir hoch.«
    Der junge Mann zögerte eine Weile, aber dann ergriff er Nolans ausgestreckte Hand und ließ sich von ihm hochziehen. Doch sobald er die nötige Hebelwirkung hatte, legte Nolan seine andere Hand um den Hals des Mannes, fand sein Kinn und riss es mit einem hässlichen Ruck schräg nach hinten. Er ließ den letzten Toten auf den Gehsteig sinken und schaute auf das von ihm veranstaltete Gemetzel hinab. Dann begann er zufrieden die Straße hinaufzutraben, sprang über den am Boden liegenden Anführer und hatte mit ein paar Dutzend Schritten sein Auto erreicht, das Tara bereits angelassen und aus der Lücke zu rangieren begonnen hatte. Er klopfte auf den Kofferraumdeckel, riss die Beifahrertür auf und sprang außer Atem hinein. »Alles klar?«, fragte er Tara. »Kannst du fahren?«
    Sie hielt zitternd das Lenkrad umklammert und schaffte ein Nicken.
    »Dann

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