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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Kopfschmerzen. Wenn er ehrlich war, betrachtete er dies sogar als willkommene Ablenkung von der pochenden Schwellung an seinem Hintern, die mittlerweile die Größe einer Orange hatte. Alles in allem hatte er schon bessere Zeiten erlebt.
    Die jüngsten Ereignisse in der Stadt hatten nicht dazu beigetragen, die Laune des Halbmagiers zu verbessern. Der Tyrann von Dorminia war seit einer Woche abwesend und hatte den verdammten Ersten Augmentor vorübergehend als Stadtkommandanten eingesetzt, während der Großmagistrat Timerus sich erholte. Der blonde Befehlshaber von Salazars Elitetruppe hatte wenig Zeit verschwendet und Eremul sofort befohlen, mit der Arbeit zu beginnen. Eremul diente nun zugleich als Ratgeber und als Botenjunge. Seine neueste Aufgabe bestand darin, alle Bücher aufzutreiben, in denen Informationen über das ferne Land Sumnia zu finden waren. Zuerst hatte er sich über diesen Auftrag insgeheim gefreut und angenommen, er könne sich ein paar Stunden lang im Archiv ausruhen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn die Edelfrau Cyreena, deren Gegenwart ihm so lieb war wie ein Schüreisen im Hintern, auf Schritt und Tritt bewachen würde.
    So sehr er die boshafte Hexe, die ihn von der anderen Seite des Raumes anfunkelte, auch verachtete, das wahre Ausmaß seiner Abscheu behielt er für sich.
    Salazars Leben hatte in seinen Händen gelegen. Er hätte Dorminia und sein Volk von dem tyrannischen, mörderischen Oberherrn befreien und ein neues Zeitalter der Gerechtigkeit und des Wohlstandes für alle einläuten können. Oh, natürlich wäre die Stadt bald von Thelassa erobert worden, daran bestand kein Zweifel, aber das Leben unter dem Banner der Weißen Lady wäre sicherlich besser als die willkürlichen Hinrichtungen und Gewaltakte, die in diesem stinkenden Misthaufen zum Alltag gehörten.
    Er hätte ein Held sein können, oder wenigstens ein unbekannter Märtyrer. Aber er hatte sich lieber entschlossen, die eigene Haut zu retten, wie es dem Feigling entsprach, der er zweifellos war. Er konnte nur hoffen, dass die Magierfürstin von Thelassa nie von seinen Taten erfuhr. Mit einem kleinen Eingriff hatte er die Weiße Lady daran gehindert, die Graue Stadt zu befreien, ohne auch nur einen einzigen Tropfen Blut zu vergießen.
    Unterdessen waren die Vorbereitungen für Dorminias Verteidigung bereits im Gange. Die Rote Wache hatte schon die ärmeren Viertel durchkämmt und die jungen Männer für die Hilfstruppen eingezogen, die Dorminia gegen die Söldner aus Thelassa verteidigen sollten. Eremul glaubte nicht, dass die Zwangsrekrutierungen der Stadt besonders viel nützten. Wenn er die Wahl zwischen einem bekannten Tyrannen und einem möglichen Retter hatte, würde nur ein Narr mit Klauen und Zähnen für Ersteren kämpfen.
    Der Halbmagier hatte in dem verlassenen Leuchtturm genug von den Agentinnen der Weißen Lady gesehen, um vorhersagen zu können, dass der Konflikt ein rasches Ende finden würde, zumal die Hälfte der Augmentoren zwangsweise in den Ruhestand versetzt worden war und sich vermutlich mit Selbstmordgedanken trug. Dorminia entglitt Salazars Griff, und es gab nicht viel, was der rücksichtslose alte Bastard dagegen tun konnte. Selbst für einen Magierfürsten gab es Grenzen, und Salazar hatte sich mit der Zerstörung von Schattenhafen übernommen. Außerdem wusste niemand genau, wozu die Weiße Lady imstande war.
    »Was haben wir bisher?«, fragte er gereizt. Vor Edelfrau Cyreena lag ein kleiner Bücherstapel auf dem Tisch. Sie betrachtete die Buchrücken.
    » Vor dem Sturz – Eine Geschichte der Ereignisse vor dem Götterkrieg. Eine große Reise in das Sonnenland. Unter den hohen Türmen, eine Betrachtung der thelassanischen Gesellschaft. Die Kriegerprinzen von Sumnia. Oh, was ist das hier?« Sie nahm einen kleinen, purpurn gefärbtes Leder gebundenen Band zur Hand. » Der Blick in den Abgrund: Das Zusammentreffen. Was hat das mit dem Krieg zu tun?«
    »Nichts«, fauchte er. »Das Buch habe ich in meiner Freizeit gelesen. Es sollte nicht auf dem Stapel liegen.«
    Die Augmentorin blätterte die Seiten durch und schürzte konzentriert die Lippen. Er hatte sie einmal für hübsch gehalten, bis er ihre Leidenschaft für Grausamkeiten aller Art kennengelernt hatte. Das hatte ihm jegliche Begierde, die er empfunden haben mochte, schlagartig ausgetrieben.
    Nicht, dass meine Begierden irgendetwas ändern würden. Schon viel länger, als er sich überhaupt erinnern wollte, war er mit nichts und

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