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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Ungeheuer, das vor einigen Wochen die Brüder angegriffen hat.« Das Ungeheuer, das uns in Frostwehr beobachtet hat. Sie beschloss jedoch, nichts darüber zu sagen.
    Shranree klatschte in die Hände. »Ein hinterhältiger Feind! Macht er sich etwa die Abwesenheit des Schamanen zunutze? Kommt, Schwestern. Wir wollen den Dämon jagen und dafür sorgen, dass er es bereut, den Teufelsgrat je verlassen zu haben.«
    Irgendwo im Norden ertönte ein Ruf. Die vier Hexen eilten in die entsprechende Richtung und stießen unterwegs auf die Überreste eines Hochländers. Sein Bauch war aufgerissen, das dampfende Gedärm lag frei. Yllandris wischte sich die Schneeflocken aus den Augen und blinzelte.
    Auf einmal stürzte in der Nähe ein Körper in den Schnee. Sie eilten hinüber, doch der Mann war schon vor dem Aufschlag tot gewesen. Eine klaffende Wunde teilte den Rumpf beinahe in zwei Teile.
    »Es ist über uns«, flüsterte Shranree. Eine Gruppe Männer erschien, Yorn war der Anführer. Auch Thurva war bei ihnen, die ihre Schwestern bemerkte und sofort herbeilief.
    »Das Wesen ist ungeheuer schnell«, berichtete sie atemlos. »Meine Magie konnte ihm kaum etwas anhaben. Auch die Pfeile der Männer zeigen wenig Wirkung. Wenn nur die Brüder oder der Schamane hier wären.«
    »Das sind sie nicht«, entgegnete Shranree. »Deshalb müssen wir selbst damit zurechtkommen.«
    Über ihnen rauschte es drohend. Weit droben zog ein dunkler Schatten vorbei, und dann war der Feind mitten unter ihnen. Die Krallen packten den unglücklichen Krieger, der direkt neben Yorn stand. Der Mann kreischte und spuckte Blut, als ihn die schrecklichen Klauen zerfleischten.
    Keuchend sah Yllandris, wie groß der Dämon war. Mindestens dreifache Mannshöhe. Der Kopf war teils menschlich, teils echsenartig. Drei rote Augen starrten böse über einem Maul voller spitzer Zähne, die an Dolche aus Elfenbein erinnerten. Der Schwanz peitschte hin und her und besaß genug Kraft, um Fleisch und Knochen zu zerschmettern.
    Die Krieger ließen die Pfeile fliegen. Die meisten prallten von der schwarzen Haut des Wesens ab. Einige blieben in den Schuppen stecken, richteten aber keinen erkennbaren Schaden an. Die Krieger ließen die nutzlosen Bogen fallen und zogen die Schwerter, um das Wesen zu umzingeln, doch es stieg mit einem einzigen Schlag der gigantischen Flügel wieder auf, und sie konnten nur noch hilflos hinterdrein starren.
    Shranree hob beide Arme. »Schwestern, verbindet euch mit mir«, kreischte sie.
    Yllandris schloss die Augen und befolgte den Befehl der älteren Schwester. Ihre Magie ging auf die Anführerin über. Shranree keuchte, als die Macht sie erfüllte. Flammen züngelten auf ihren Händen, und dann schoss sie die Magie auf den geflügelten Schrecken ab. Der Dämon fauchte, als sich die Feuerzunge um seine schwarze Gestalt wand. Mit einem weiteren mächtigen Flügelschlag stieg er höher empor und ließ den leblosen Körper des Hochländers wie eine Puppe fallen.
    Der Gegner verschwand rasch in dem heftigen Schneesturm, doch Shranree war noch nicht fertig. Wieder kreischte sie verzückt und schickte der Kreatur abermals eine Flammenzunge hinterher. Zwei Sekunden vergingen, und dann zog sich die Schlinge aus Feuer zusammen
    Oben war erneut ein wütendes Fauchen zu hören. Shranree zog jedoch am anderen Ende der Schlinge, und der schwarze Riese stürzte mit lautem Krachen auf die Erde. Die Feuerkette war fest um seine Beine geschlungen. Als das Wesen auf einer Schenke landete, gab es eine Explosion, und brennende Trümmerstücke wirbelten empor. Jubelrufe wurden laut, und gleich darauf rückten die Krieger von Herzstein mit gezogenen Schwertern und Äxten gegen den abgestürzten Dämon vor.
    Das Feuer, das Shranrees Händen entsprang, flackerte noch einmal und erstarb. Erschöpft sackte die Frau in sich zusammen. Auch Yllandris war völlig ausgezehrt und dem Zusammenbruch nahe. Die Magie, die sie gewirkt hatten, um den Gegner auf den Boden zu zwingen, hatte ihre letzten Kraftreserven in Anspruch genommen. Nun konnte sie nur noch in dem allmählich nachlassenden Schneegestöber ihr Werk anstarren.
    Auf einmal bewegten sich die brennenden Trümmer der Schenke. Irgendwie hatte der Gegner überlebt. Das Wesen richtete sich auf, taumelte ein paar Schritte weit und flatterte mit den verletzten Flügeln. Staub und Schutt glitten von der mit Brandblasen überzogenen Haut. Humpelnd rannte das Wesen los, drehte sich um und floh nach Norden zum Haupttor. Ein

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