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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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reichsten Händler schämen würden. Das wird zweifellos jedes etwa vorhandene Reuegefühl lindern.
    Barandas war nicht besonders gut auf den ehemaligen Arzt zu sprechen, und es ging ihm gegen den Strich, dass sich jemand durch einen derartigen Verrat einen Platz im Rat verdiente, aber in solchen Fragen hatte Timerus das Sagen.
    Er näherte sich dem Osttor. Die diensthabenden Wächter salutierten und eilten herbei, um das große Eisentor aufzusperren und die Torflügel zu öffnen, hinter denen sich die provisorische Palisade erhob. Seit mehr als einem Monat war Dorminia streng abgeriegelt, und nur die von der Regierung mit Genehmigungen ausgerüsteten Händler und die Soldaten der Wache durften ungehindert ein und aus gehen. Die Milizionäre, die sich in dem weitläufigen Lager vor ihm aufhielten, durften jeden Tag nur eine Stunde in die Stadt, und auch dann nur jeweils ein paar Hundert gleichzeitig. Es stand jederzeit zu befürchten, dass die Zwangsverpflichteten aufbegehrten oder rebellierten.
    Nicht, dass es allzu viele Orte gegeben hätte, an die ein Feigling hätte fliehen können, sofern er nicht bereit war, ins Freiland zu gehen, wo er jeden Tag um sein Überleben kämpfen musste. Jenseits des gesetzlosen Landes lag die Konföderation, eine weit ausgedehnte Allianz verschiedener Nationen, die unter der Herrschaft verschiedener Magierfürsten standen. Nur wenige wagten diese äußerst gefährliche Reise.
    Vor dem Streit um die Himmelsinseln hatte Schattenhafen eine ganze Reihe Einwanderer aus Dorminia aufgenommen, doch die Graue Stadt hatte zugleich viele begrüßt, die sich in die andere Richtung bewegt hatten. Im gesamten Trigon war das Leben schwer, ganz egal, welchen Ort ein Mann oder eine Frau als Zuhause bezeichnete.
    »Herr.« Ein junger Offizier salutierte, als Barandas durch die Palisade trat und den Blick über die Behelfsarmee schweifen ließ, die sich vom Nachtlager erhob. Sie hatten Glück mit dem Wetter gehabt, denn die jüngste Hitzewelle hatte das vom Regen aufgeweichte Gras gehärtet, und in den improvisierten Kasernen lebte es sich jetzt erheblich angenehmer, als es noch vor einer Woche der Fall gewesen wäre.
    »Die Männer sollen sich in fünfzehn Minuten im Zentrum des Lagers versammeln«, befahl er dem jungen Wächter. Der Offizier schien zu erschrecken, dann salutierte er und eilte davon, um den Befehl weiterzugeben.

    »Ich bin Barandas, der Erste Augmentor von Lord Salazar, und stehe vor euch als Vertreter von Marschall Halendorf.«
    Der blickte auf das Gewimmel der Männer hinab, die sich rings um die Plattform versammelt hatten. Die Menschenmasse bedeckte die Hälfte der Fläche vor der mächtigen Palisade. Junge und alte Gesichter starrten ihn mit ganz unterschiedlichen Mienen an. So viele Menschen hatte er noch nie an einem Ort gesehen. Er hob die Stimme, damit die weiter hinten Stehenden ihn noch hören konnten, glaubte aber nicht, dass die Männer am Rand der riesigen Menge auch nur ein Wort mitbekamen. »Uns hat die Meldung erreicht, dass das sumnische Heer nur noch einen Tagesmarsch entfernt ist.«
    Es gab einige Unruhe, als die vorderen Reihen die Neuigkeit an die anderen weitergaben. »Man wird euch bald auffordern, eure Stadt zu verteidigen«, fuhr er fort. »Und damit auch eure Häuser und Familien. Die Sumnier kennen keine Gnade.«
    Selbst so früh am Morgen war der Geruch ungewaschener Körper schon unangenehm stark. Barandas ignorierte den Gestank von Schweiß und Pisse und wischte sich mit dem Handrücken die feuchte Stirn ab. Dann zog er mit einer fließenden Bewegung das Schwert und hielt es hoch. »Wir kämpfen für die Graue Stadt. Für die Freiheit. Wenn die Wache fällt, muss hier draußen jeder seine Pflicht tun.«
    Einige vereinzelte Jubelrufe erklangen, überwiegend aus den Mündern der älteren Männer. Die meisten Gesichter starrten ihn versteinert an. Einige drehte sich um und spuckten aus. »Freiheit?«, rief einer irgendwo in den ersten sechs Reihen. »Das ist ein Witz. Die Stadt wird erst frei sein, wenn Salazar tot ist.«
    Barandas musterte die Reihen und versuchte, den Sprecher ausfindig zu machen. Er dachte, es wäre ein junger Mann mit kurzem Haar, war aber nicht sicher. »Wenn der Herr von Dorminia stürzt, dann stürzt die Stadt mit ihm«, rief er zurück. »Es gibt viele, die uns schaden wollen.«
    »Du hast gut reden«, rief ein anderer. »Die Wache hat meinen Bruder getötet. Sie haben ihn aus dem Haus geschleppt und ihm mitten auf der Straße die

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