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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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eine Weile abhalten, aber für die Dienerinnen der Weißen Lady stellen sie kein großes Hindernis dar.«
    »Wie Ihr wünscht, Herr.« Barandas zögerte. »Als Vorsichtsmaßnahme würde ich gern Thurbal hier postieren. Natürlich nur, wenn Ihr erlaubt.«
    Salazar kniff die Augen zusammen. »Ihr seid hartnäckig, Erster Augmentor.«
    »Mir ist an Eurer Sicherheit gelegen, Herr.«
    Der Tyrann von Dorminia lehnte sich auf dem Thron zurück und seufzte. »Nun gut. Aber jetzt müsst Ihr gehen. Die Sumnier werden eintreffen, noch ehe der Mond aufgegangen ist. Ihr habt viel zu tun.«
    »Ja, Herr.« Wieder zögerte Barandas. »Wissen wir eigentlich, was Marschall Halendorf zugestoßen ist? Er ist nicht der Erste, der in den letzten Monaten auf diese Weise von uns gegangen ist.«
    Dieses Mal war es Timerus, der ihm antwortete. »Ich habe den Leichnam zu einem der besten Ärzte der Stadt schicken lassen. Dort wird er auf Anzeichen etwaiger ungewöhnlicher Einwirkungen untersucht. Das soll allerdings nicht Eure Sorge sein, Erster Augmentor.«
    »Wie Ihr wünscht.« Mit einer letzten Verbeugung vor Salazar verließ Barandas die Gemächer. Es war seltsam, dass Halendorf genau in diesem Augenblick gestorben war, aber es gab zu viele andere Dinge, die seine Aufmerksamkeit erforderten. Er fragte sich, ob er Zeit hatte, Lena noch einmal kurz aufzusuchen, ehe er zum Edlen Quartier und dem Westtor aufbrach.
    Zu seinem größten Bedauern musste er jedoch einsehen, dass ihm so viel Zeit nicht blieb.

    Die Granitmauern von Dorminia besaßen dreifache Mannshöhe und umgaben die Stadt auf allen Seiten außer im Süden, wo der Hafen eine natürliche Barriere bildete. Die Wände waren an der schwächsten Stelle einen Schritt dick und konnten bis auf den schwersten Beschuss von Ballisten oder Bliden allen Angriffen widerstehen.
    Barandas stieg die unbearbeitete Steintreppe zum Torhaus hinauf, das den westlichen Zugang der Stadt beherrschte. Auf beiden Seiten erstreckten sich die Mauerzinnen, zwischen denen ein schmaler Gang gerade genug Platz für Bogenschützen ließ, die von dort aus gut geschützt die Feinde unter Beschuss nehmen konnten. Die Ausbildung der Milizionäre hatte sich auf den Langbogen konzentriert. Barandas war sicher, über genügend Männer zu verfügen, um die Angreifer mit einem Pfeilhagel einzudecken, falls sie wirklich so dumm waren, frontal anzugreifen.
    Das werden sie jedoch nicht tun, überlegte er unwillig. Die Sumnier sind hervorragende Soldaten und sehr erfahren darin, kleine und große Städte zu belagern. Sicherlich kennen sie viele Schliche.
    Glücklicherweise besaß auch er eine Geheimwaffe.
    Der Halbmagier befand sich auf der Brustwehr des Torhauses und starrte zwischen den Zinnen hindurch zum westlichen Horizont. Die Sonne ging bereits unter, und auch wenn die anrückenden Truppen noch nicht in Sichtweite waren, konnte es nicht mehr lange dauern, bis die Angreifer eintrafen und die Belagerung ernstlich begann.
    Der Mann, der auf seiner seltsamen Vorrichtung saß, hob beunruhigt den Kopf. »Erster Augmentor«, sagte er mit einem Lächeln, das nicht im Mindesten aufrichtig war. »Oder sollte ich jetzt eher Marschall sagen? Ich glaube, man darf Euch gratulieren.«
    »Lassen wir es beim Ersten Augmentor«, antwortete Barandas. »Habt Ihr alles, was Ihr braucht?«
    »Ich könnte ein oder zwei Flaschen vom besten Wein unseres Herrn und eine Hure brauchen, die mich während der Wartezeit unterhält. Nein? Nun, in diesem Fall bin ich so zufrieden wie ein Schwein in der Suhle.«
    Barandas trat hinter den Magier, der einen recht bizarren Anblick bot: ein gelehrt wirkender Mann, ungefähr im gleichen Alter wie er selbst, dessen fremdartige grüne Gewänder das Fehlen seiner Beine sogar noch hervorzuheben schienen. Anfangs hatte Barandas Mitleid mit dem Magier empfunden, aber mit seiner sarkastischen Art und den unablässigen Seitenhieben gab der Mann einen höchst unangenehmen Zeitgenossen ab.
    »Euch ist doch klar, dass ich in der Magie ungefähr so nützlich bin wie ein Eunuch bei einer Orgie oder der liebe Kanzler Ardling in einem schlagfertigen Geplänkel? Wenn Ihr erwartet, dass ich unsere Feinde zerschmettere, damit ihre Eingeweide bis zu den Wolken spritzen, muss ich Euch leider enttäuschen.«
    »Mir sind Eure Beschränkungen durchaus bewusst. Ihr sollt Euch darauf konzentrieren, die Belagerungswaffen zu zerstören, sobald sie in Schussweite vorrücken. Bei diesem Wetter werden sie brennen wie Zunder.«
    »Falls

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