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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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sofort zurück, um einen zweiten Krieger aus dem Süden zu enthaupten.
    Auf einmal wuchs vor ihnen ein Schildwall empor. Jardwym, der rothaarige Augmentor, hob den mächtigen verzauberten Kriegshammer und schlug mit aller Kraft zu. In einem Schauer von Splittern zerbarsten die Schilde, und die Männer, die sie hielten, wurden von der Wucht des Aufpralls fünf oder zehn Schritte weit zurückgeschleudert. Einige rappelten sich gleich wieder auf, andere würden nie mehr aufstehen.
    Barandas kniff die Augen zusammen. Da drüben auf dem Hügel: ein Ungeheuer von einem Mann, ein unglaublich großer Krieger, der sogar Garmond überragte. Von der Hüfte aufwärts war er nackt, über die Brust zog sich ein Gewirr alter Narben. Das musste der berüchtigte General sein, von dem er so viel gehört hatte.
    Der Erste Augmentor hielt auf den Anführer der dunkelhäutigen Söldner zu. Schneide den Kopf ab, und der Körper stirbt. Lord Salazar liebte diese Redensart – allerdings hatte er beim Massaker in Schattenhafen genau das Gegenteil getan.
    Barandas packte das Schwert fester. Dies war nicht der Augenblick für Unsicherheiten. Er stieß vor, setzte die Schnitte mit der Genauigkeit eines Feldschers und tötete jeden Sumnier, der sich ihm in den Weg stellte. Das verzauberte Herz in seiner Brust sorgte dafür, dass sein Körper nie ermüdete. Sein Geist brauchte zwar gelegentlich Ruhe wie der jedes anderen Menschen, aber körperlich war er eine Maschine. Ein unermüdliches und tödliches Instrument.
    Ein einsamer Feind erschien vor ihm auf dem freien Feld, das sich bis zur Hügelkuppe erstreckte. Im Gegensatz zu den anderen hatte dieser jedoch eine helle Haut. Er keuchte schwer und hielt ein Großschwert in den gichtigen alten Händen. Das verwitterte Gesicht wurde von einer Narbe entstellt, und die Lederrüstung war voller Blut.
    Barandas runzelte die Stirn. Ein Hochländer? Hier?
    Er schob alle störenden Gedanken beiseite und näherte sich dem Graubart, griff sofort an und wollte den alten Krieger möglichst schnell erledigen. Den ersten Hieb wehrte der Gegner wie erwartet ab, also nahm er eine Schulter herunter und führte den zweiten Hieb in Gegenrichtung, um sofort weiterzulaufen, sobald seine Klinge …
    Der Hieb wurde pariert. Erschrocken zog er gerade noch rechtzeitig das Schwert zurück, denn nun ging der alte Mann zum Gegenangriff über, schlug mit furchtbarer Geschicklichkeit zuerst von einer, dann von der anderen Seite zu und bewegte das wuchtige Großschwert mit fließenden Bewegungen, die geschmeidig waren wie der Rotbauchfluss. Unglaublich, aber Barandas musste zurückweichen. Er wehrte einen Stoß ab, parierte mit knapper Not einen weiteren und keuchte erschrocken, als der Knauf des Großschwerts seine Nase streifte.
    Der alte Hochländer starrte ihn mit unerbittlichen blauen Augen an. »Nun mach schon«, knurrte er.
    Barandas nahm die Einladung an.

Die Bestimmung des Helden

    Davarus Cole wich vorsichtig dem Schutt aus und blickte zu dem schwarzen Monolithen hinauf, der sich vor ihnen erhob. Immer noch wallte Rauch aus den oberen Stockwerken. Einige Granitbrocken, die aus dem Turm herausgebrochen waren, lagen im Innenhof bis fast zum verlassenen Eingang verstreut. Zu jeder anderen Zeit wären in den Militärgebäuden links und rechts mindestens zwanzig Soldaten stationiert gewesen. Im Augenblick aber war jeder Krieger der Stadt verzweifelt bemüht, die Wälle gegen die angeblichen Befreier Dorminias zu verteidigen.
    Gedankenverloren rammte Cole mit dem Stuhl versehentlich einen Schutthaufen. Der Haufen bebte und wäre fast umgekippt. »Verdammt! Pass doch auf, wohin du läufst!«, fauchte sein Schutzbefohlener, der sich mit allen Kräften festhielt.
    »Entschuldigung.« Bisher waren sie mit der Behauptung, der Tyrann habe den Halbmagier und Cole als widerwillige Helfer zu sich gerufen, recht gut vorangekommen. Sobald sie den Turm betraten, half ihnen diese Täuschung allerdings nicht mehr weiter. Cole schwitzte in seiner Lederkleidung, was nicht nur an der warmen Nachmittagssonne lag.
    »Da kommt jemand«, zischelte Eremul auf einmal. Ein rot gewandeter Wächter tauchte aus dem Schatten auf, der den Eingang des Obelisken verbarg. Der Magier warf Cole einen warnenden Blick zu. »Überlass mir das Reden.«
    Die beiden fuhren weiter bis zum Zugang. Auf dem unebenen Untergrund hüpfte und wackelte der Magier, als säße er auf einem ausgesprochen widerspenstigen Maultier.
    »Halt!«, befahl der Wächter und richtete

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