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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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eigenen Geld für die Drogen auszugeben, die sie brauchte. Dann hatte sie sich mit Vicard zusammengetan, um auch ihn zu benutzen.
    Sie erinnerte sich an den Raub im Haus des Arztes in Ebertor. Sie war eine gewöhnliche Diebin und ein hinterhältiges, gemeines Biest.
    Das warme Blut lief ihr immer noch über das Bein. Genau wie damals. Die Verbrecher hätten sie töten sollen, wie sie ihren Vater und ihre Schwester getötet hatten. Das wäre für alle besser gewesen.
    Sie bemerkte eine Bewegung, dann hörte sie Stiefel trampeln. Obwohl es ihr im Grunde egal war, drehte sie den Kopf zu dem Neuankömmling herum. Es war Jerek.
    Der Hochländer hatte viele kleine Schnittwunden davongetragen, und die Lederrüstung war an mehreren Stellen zerrissen. Verschmierte rote Flecken und Asche bedeckten den kahlen Schädel. Von den Äxten, die er in den Händen hielt, tropfte das Blut unzähliger Feinde.
    Er starrte in ihre Richtung, und in seinen Augen loderte ein Hass, der ihr einen brutalen Tod versprach.
    Die Schwärze in ihrem Kopf zog sich zurück und wich der nackten Angst. Eilig rappelte sie sich auf, als der grimmige Krieger auf sie zu marschierte. Er war bei ihr, ehe sie weglaufen konnte, hob die Äxte und wollte ihrem elenden Leben ein Ende bereiten. Benommen starrte sie den Verband an seiner Schulter an. Dort war die Wunde, die sie ihm versehentlich zugefügt hatte. Was hatte Brodar Kayne gesagt? Der Wolf vergisst keine Schuld.
    »Warte, du weißt doch, dass ich nicht absichtlich …«
    Eine Axt sauste herab.
    Jerek stieß sie mit dem Unterarm zur Seite, ohne den Blick von dem zu wenden, was er anstarrte. »Verschwinde hier«, knurrte er.
    Sasha drehte sich um.
    Die hünenhafte Gestalt verdeckte die Sonne. Es war ein Riese, ein gewaltiges Monstrum aus schwarzem Metall mit dem Gesicht eines Dämons. »Ich bin Garmond der Schwarze«, polterte er. »Sie gehört mir. Sobald ich mit dir fertig bin.«
    Jerek schnitt eine Grimasse. »Meinst du wirklich? Ich habe schon größere Männer als dich getötet.« Er beugte sich vor und spuckte aus. »Aber einen so großen Wichser habe ich wirklich noch nie gesehen.«
    Garmond drosch die Panzerhandschuhe zusammen. Es gab einen lauten Knall. »Du bist tot.«
    »Verschwinde«, keuchte Jerek noch einmal, und dieses Mal hörte Sasha auf ihn. Halb rannte und halb stolperte sie weg, bis sie ein gutes Stück von den beiden Männern entfernt war. Dann, sie konnte nicht anders, drehte sie sich um und sah zu.
    Die Gegner umkreisten einander vorsichtig. Jerek, selbst schon ein großer Mann, wirkte vor dem Augmentor erschreckend klein.
    Der Hochländer täuschte an, rannte los und schwang die Äxte. Er traf den Schenkel und die Schulter des Riesen, zuletzt die Brust. Das laute Klirren von Stahl auf Stahl hallte über das Schlachtfeld. Als der Wolf innehielt, war auf Garmonds Rüstung nicht einmal eine Schramme zu erkennen.
    Dann griff der Augmentor den kleineren Mann an, doch Jerek war bereits außer Reichweite. Der Hochländer spuckte aus und umkreiste das Ungeheuer, wobei er darauf achtete, ihm nicht zu nahe zu kommen.
    Garmond drehte sich auf der Stelle um und behielt den Hochländer genau im Auge. Plötzlich nahm Jerek die Schulter herunter und rannte auf den Augmentor zu. Auf halbem Wege schleuderte er eine Axt nach dem Kopf des Riesen. Sie wirbelte durch die Luft und prallte mit einem gewaltigen Knall gegen den Helm des Dämons. Garmonds Kopf ruckte zurück. Im gleichen Augenblick warf Jerek sich gegen die gepanzerten Beine des Augmentors, setzte sein ganzes Gewicht ein und brachte ihn, die Schulter voran, aus dem Gleichgewicht. Der mächtige Krieger stolperte, fiel um und landete krachend auf dem Rücken.
    Schon war der Wolf wieder aufgesprungen. Er packte Garmonds Kopf und zog, biss vor Anstrengung die Zähne zusammen und lockerte den großen Helm, der sich nach einigen Mühen endlich löste. Der Hochländer warf ihn weg und hob die zweite Axt. Mit einem Grunzen ließ er sie herabsausen.
    Die Axt prallte an Garmonds gepanzertem Unterarm ab. Der riesige Augmentor zog auch den zweiten Arm hoch und versetzte Jerek mit dem Ellenbogen einen Stoß in den Bauch. Als Jerek sich krümmte, hatte Garmond genügend Zeit, den Gegner zu packen und hochzuheben. Er riss dem Hochländer die Axt aus der Hand und warf sie weg, dann traf er Jerek einmal und noch einmal mit dem hochgezogenen Knie. Schließlich holte Garmond noch einmal weit aus und hob Jerek bis über seinen Kopf. Staunend sah Sasha, dass der

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