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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ganze Zeit über Englisch gesprochen hatte, sogar mit Zoe. Nach den vierzehn Tagen Bahamas war sie so daran gewöhnt, dass sie den Unterschied kaum merkte. Doch der Name des Kopiloten brachte sie darauf.
    »Sind Sie Deutscher?«, fragte sie auf Deutsch.
    »Deutschamerikaner«, kam es auf Deutsch zurück. »Aber ich spreche nicht sehr viel Deutsch…« Dafür klang es aber sehr fließend und akzentfrei. Bevor Laura etwas sagen konnte, wurde sie unterbrochen.
    »Was machst du da eigentlich?«, knurrte Jack sie an, während er, nunmehr ebenso schweißgebadet wie Milt, die Trümmer beiseitezerrte.
    »Ich … ich versuche ihn abzulenken und wach zu halten, wir wissen doch nicht, in welcher Verfassung er ist …«, stammelte sie verlegen.
    »Du oder er?« Er nickte Milt zu. »Fass da mal mit an, das ist der größte Brocken.«
    Die beiden packten zu, spannten die Muskeln an und rissen mit aller Kraft an einer dicken Verstrebung. Laura konnte gerade noch zur Seite springen, als das Teil sich plötzlich löste und die beiden von ihrem eigenen Schwung mitgerissen wurden und gegen sie stolperten. Gleichzeitig fielen weitere Bruchstücke herab. Laura griff beherzt zu und schleuderte sie beiseite, bevor auch sie sich verkeilen konnten. Sie schnitt sich dabei mehrmals in Hände und Arme, achtete aber nicht darauf. Zu dritt warfen sie das große Stück hinaus und räumten weitere sperrige Teile aus dem Weg. Schließlich war der Zugang frei.
    Jack riss die Tür auf … und prallte zurück, denn starke Hitze wallte ihm entgegen, durchtränkt mit dem metallisch-schwefligen Geruch von Blut. »Grundgütiger«, sagte er leise. »Laura, bleib hinten.«
    Das würde sie auf keinen Fall tun. Sie drängte sich an dem Sky Marshal vorbei - und erstarrte ebenfalls. Ich glaube, mir wird schlecht, dachte sie. Aber sie riss sich zusammen und konzentrierte sich auf den Teil des Anblicks, der besser erträglich war.
    Auf der rechten Seite, eingeklemmt zwischen dem Copilotensitz und einer heruntergefallenen Kommandotafel, lag ein junger Mann, höchstens Ende zwanzig. Schweißüberströmt, blass und erschöpft; er sah nicht allzu schwer verletzt aus, doch er konnte sich nicht bewegen.
    »Andreas?«, fragte sie.
    Er nickte.
    »Wir haben dich gleich draußen, Kumpel.« Milt schob sich nach vorn; er war etwas kleiner und schmaler als Jack und konnte sich in der engen Kanzel besser bewegen.
    Laura quetschte sich neben den Pilotensitz; der zusammengesunkene Mann darin war bei all dem Blut kaum mehr als menschliches Wesen erkennbar. Mehrere zersplitterte Metallteile hatten sich in seinen Körper gebohrt; beim Aufprall musste es in der Kanzel zu einer wahren Explosion gekommen sein. Selbst für einen Laien war erkennbar, dass es nicht gut um ihn stand.
    Vorsichtig tastete Laura nach seiner Hand. Als er die Berührung spürte, schlug er die Augen auf, die matt graublau durch all das Blut schimmerten.
    »Wie geht’s?«, fragte sie behutsam lächelnd.
    »Sind wir unten?«, flüsterte er.
    »Ja. Leider nicht in einem Stück. Aber Sie haben eine großartige Leistung vollbracht, sonst wären wir wahrscheinlich alle tot.«
    »Wie sieht’s aus?«
    »Das können Sie sich gleich selbst anschauen. Wir holen Sie jetzt hier raus. Ich bin übrigens Laura … Laura Adrian aus Deutschland.«
    »Sehr erfreut. Flugkapitän Elias Fisher aus England.« Er versuchte sich zu bewegen und stöhnte auf. »Andreas … mein Co…«
    Laura sah auf; Milt kam gerade zurück und hob den Daumen. »Er ist schon draußen«, sagte sie zu dem Piloten. »Es geht ihm den Umständen entsprechend gut… Er sieht ungefähr aus wie ich.« Sie grinste schief.
    Milt beugte sich über den Sitz. »Sie hingegen sehen ungefähr so aus wie Ihr Flugzeug«, bemerkte er trocken. Laura war schockiert, aber der Pilot verzog die blutigen Lippen tatsächlich zu einem Lächeln.
    »Wie wollt ihr mich hier rausbringen?«
    »Sind gerade am Grübeln. Dürfte ‘ne echte Herausforderung sein.«
    »Ich habe einen Vorschlag.«
    »Abgelehnt.«
    Milt winkte Laura. »Komm mal mit, wir brauchen dich da draußen.«
    »Ich komme gleich wieder«, sagte sie zu dem Flugkapitän und folgte Milt bis zur Öffnung. »Er will hier drin sterben, oder?«, sagte sie leise.
    »Ja. Aber ich denke, wir können ihn rausbringen … in einem Stück. Wird allerdings ein bisschen brauchen, weil wir eine Rampe bauen müssen, dazu eine Trage.« Milt blickte nach unten und winkte. »Jack organisiert gerade Schmerzmittel und etwas zum Reinigen,

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