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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sofort wieder auf die richtige Bahn. »Ja, wir wissen, wovon du träumst«, sagte sie spöttisch. »Kleiner Spanner.«
    »Und was bist du?«
    »Könnt ihr einmal aufhören und endlich Ruhe geben, ihr Zankhähne?«, fuhr Felix dazwischen. »Ihr benehmt euch wie …«
    »Kinder«, vollendete Laura, drehte sich um und grinste Felix aufmunternd zu.
    »Macht es doch wie ich«, empfahl Zoe. »Ich ignoriere alles, was mir nicht passt.«
    »Was nimmst du dann überhaupt noch wahr?«, fragte Milt prompt.
    Laura warf einen Blick auf Zoes Füße. »Zieh doch endlich mal diese bescheuerten Schuhe aus! Du wirst uns nur aufhalten.«
    »Schätzchen, darin kann ich besser laufen als du in deinen Gummilatschen. Und wenn du wüsstest, was diese Schuhe gekostet haben, würdest selbst du sie nicht leichtfertig in den Sand schmeißen.«
    Sie waren bereit zum Aufbruch. Der Mann mit dem roten Band erstattete Meldung, und Belorion gab das Zeichen.
    Laura erhielt einen Stoß in den Rücken und stolperte nach vorn. Dabei zerrte sie Luca, der gleich nach ihr kam, unsanft mit sich; der Junge verlor das Gleichgewicht und stürzte, wobei er seine Schwester mitriss. Die gesamte Kette kam ins Schwanken und Rudern.
    »Seid ihr selbst zum Gehen zu blöd?«, fuhr der vorderste Wächter Laura an.
    Lauras Rücken brannte von dem Schlag, den er ihr verpasst hatte, und sie richtete sich ächzend auf. »Ihr versteht doch überhaupt nichts vom Gefangenentransport«, murmelte sie, »sonst hättet ihr uns besser eingeteilt.« Sie sah sich um; ihre Leidensgefährten hatten wieder einigermaßen zur Ordnung gefunden, Luca und Sandra standen gerade auf. Als der Wächter ihr den nächsten Stoß geben wollte, fuhr sie herum.
    »Rühr mich ja nicht noch einmal an!«, fauchte sie ihn mit wildem Blick an. »Wir gehen schon, wenn du uns Gelegenheit dazu gibst, anstatt mich niederzuschlagen!«
    Die anderen beiden Reihen waren nicht viel besser; mehr als einen Schritt nach vorn hatten sie nicht geschafft. Es sah einfach aus, so zu gehen, aber das war es eben nicht.
    »Partyschlange!«, rief plötzlich jemand. »Legt eure Hände auf die Schultern des Vordermanns, und dann geht es im Gleichschritt!«
    »Am besten singen wir noch Zabadak dazu oder führen den Ententanz auf«, ätzte Rimmzahn.
    Aber die Idee erwies sich als hilfreich; sie konnten sich irgendwie stützen, und der jeweils Vorderste gab das Kommando wie beim Militär: »Links … rechts!«
    Und damit kamen sie vorwärts.
    Aber nur bis zur ersten Düne, dann verloren sie erneut das Gleichgewicht. Diesmal lag es aber nicht an ihnen.
    Der Boden wölbte sich unter ihnen auf.

15
    Der Boden
    bebt
     
    D ie Kamelpferde gaben blökende und quäkende Laute von sich, bäumten sich auf und gerieten in Panik, als der Sand unter ihnen gleichsam explodierte. Viele Reiter wurden in den Kristallsand geschleudert, die anderen mussten notgedrungen abspringen, während die Tiere in höchster Not die Flucht ergriffen. Dabei rannten sie völlig kopflos durcheinander; die Lasttiere verloren durch das rutschende Gepäck das Gleichgewicht und stürzten, andere fielen dadurch über sie.
    Doch wohin sollten sie fliehen? Als ob ein Dutzend Vulkane ausbrechen würden, öffneten sich plötzlich Schlünde und schleuderten riesige Sandfontänen nach oben. Der Boden erzitterte wie bei einem Erdbeben und warf sich auf. Die Menschen verloren den Halt und stürzten, einer riss den anderen mit sich, und sie verhedderten sich heillos ineinander. Ihre Schreie gingen im berstenden Getöse des aufbrechenden Bodens unter; der Sand fiel wie ein Vorhang herab, raubte Sicht und Atem.
    Hilflos wurden die Menschen von den sich auftürmenden Bodenwellen umhergeworfen und geschüttelt. Sie konnten sich nirgends festhalten, weil der Sand unter ihnen wegrann oder sogar wegsackte.
    Laura schrie auf, als sich dicht bei ihr plötzlich etwas aus dem Sand hervorschob. Panisch robbte sie davon weg. Zum Glück folgten die an sie Gefesselten ihrer Bewegung, sodass sie sich ein Stück entfernen konnten.
    Dann kehrte plötzlich Stille ein.
    Der Sand fiel herab, der Boden kam zur Ruhe, die Sonne strahlte wieder ungehindert.
    Mitten unter ihnen ragte etwas empor. Acht Meter oder mehr. Eine Säule, dick wie ein alter Baum, grau geschuppt. Sie verharrte für einen langen Moment kerzengerade in der Luft, und niemand rührte sich in dieser Zeit.
    Ich bin in einem Film, ganz bestimmt, dachte Laura Noch immer konnte sie nicht erkennen, was es war, das da plötzlich aus dem

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