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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Darüber war sie gerührt, und sie fühlte sich nicht mehr so unendlich allein. Die Lehrerin fragte sie, ob sie in der Pause mit ihr reden wolle, aber Laura schüttelte den Kopf. Nein, es sei alles gut, nur eine schlimme Nachricht gestern, aber das sei vorbei.
    Paul schob ihr einen Zettel zu. Treffen wir uns in der Pause? Sie zerknüllte das Papier und warf es zu Boden, verrieb es mit der Schuhsohle.
    Nach der Schule ging sie zum Friseur und ließ sich die Haare abschneiden, ganz kurz, und rote Strähnen einfärben. Das bezahlte sie von ihrem gesparten Taschengeld, und sowohl die Friseurin als auch sie selbst fanden, dass es richtig gut aussah und durchaus passend für eine Achtjährige. Es war ja nicht übertrieben. Ihre Eltern regten sich natürlich auf, aber das war ihr egal. Es war sowieso nicht mehr zu ändern, was wollten sie schon machen? Sie ließ ihre Haare von da an nicht mehr lang wachsen, und später trug sie immer bunte Färbungen, die das Blond überdeckten.
    In dieser und vielen folgenden Pausen, wann immer Konrad und seine Gang ihr begegneten, stießen sie miauende Laute aus und gingen kichernd und johlend an ihr vorüber. Ab und zu fuhr Konrad mit dem Zeigefinger an seiner Kehle entlang und deutete auf sie.
    Sie reagierte nie darauf, und wenn ihre Freunde (nicht Paul – dem verzieh sie bis zum Ende der vierten Klasse nicht) verwunderte Fragen stellten, schwieg sie. Im Frühjahr verließ Konrad nach der Prüfung die Schule, zusammen mit zwei seiner Kumpane. Nachdem sie fort waren, fiel der Rest der Gruppe auseinander. Es war vorbei mit dem Miauen und den Drohungen.
    Zu ihrem neunten Geburtstag bekam Laura ein Fahrrad geschenkt, und damit brauchte sie gar nicht mehr an den Park zu denken, sondern radelte, den Blick geradeaus gerichtet, schnell daran vorbei.

    Laura beendete ihre Geschichte in Tränen aufgelöst. Zittrig stand sie auf. »Entschuldige«, stieß sie hervor, »aber ich muss sofort hinaus ...« Sie hielt sich würgend die Hand vor den Mund und rannte aus der Kajüte. Fokke hinderte sie nicht daran.
    Laura schaffte es gerade noch zur Reling auf der landabgewandten Seite, stemmte sich darüber und gab das Essen der letzten Stunden und noch jede Menge Ekel, Kummer und Verzweiflung von sich. Wimmernd sank sie dann auf die Planken, von einem Weinkrampf geschüttelt.
    Einige von der Mannschaft, Sklaven und Handwerker von der schwebenden Insel, die in der Nähe waren, betrachteten sie traurig und voller Mitleid, aber keiner wagte sich in ihre Nähe. Kramp war nicht weit, er hatte nur gerade mit dem Verladen zu tun.
    Laura hielt inne, als sie eine Stimme hörte, und lauschte. Hatte sie sich getäuscht?
    Nein!
    »Laura!«, erklang es von irgendwo da unten. »Laura, bist du das?«
    »M... Milt?«, stotterte sie. »Du liebe Güte ...« Hastig wischte sie sich über die Augen und riss sich zusammen. Auf allen vieren kroch sie über das Deck, suchte nach einer Ritze.
    »Wo bist du?«
    »Hier, hier unten! Ich höre dich scharren, du kommst näher!«
    Sie folgte dem Klang seiner Stimme und entdeckte einen Spalt zwischen den Planken. Sie presste ihr Gesicht auf das Holz und spähte hindurch. Sah direkt in Milts Augen, der unten angekettet saß.
    »Laura!«, rief er jetzt leise und streckte ihr eine Hand entgegen, soweit es die Ketten zuließen. »Großer Gott, was hat er dir angetan? Ich habe dich noch nie so weinen hören ...«
    »Ist schon okay, Milt, mach dir keine Gedanken«, stammelte sie. »Das war gerade schlimm, aber ich stehe das durch. Sag mir nur, wie geht es dir? Ich habe solche Angst um dich ...«
    »Mir geht es besser, kümmere dich nicht um mich! Wir packen das schon, Finn und ich. Und du, sei stark! Wir wissen schon, was da läuft, es hat sich überall rumgesprochen, und sie fangen an, Wetten abzuschließen – also die in der Stadt drüben, hier auf dem Schiff wagt das keiner. Aber ich merke, wie sie anfangen, heimlich an dich zu glauben ... und sich zuflüstern, dass du es vielleicht wieder schaffen könntest ... Also halt durch! Gib nicht auf, niemals!«
    »Das werd ich nicht, ich verspreche es.« Nun, da sie Milt gesehen und gesprochen hatte, ging es ihr schlagartig besser, und sie fasste wieder Mut. Ja, es war unschön gewesen, die Vergangenheit heraufzubeschwören, aber es war trotzdem vergangen und fort, für immer. Heute war sie erwachsen und konnte die Dinge in die Hand nehmen. Und das tat sie auch. Weg mit den Tränen und vorwärtsgeblickt.
    Eine scharfe Stimme ließ sie

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