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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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eigentlich er der Anführer eures kleinen Trupps sein sollte? Oder gar der Junge? Du solltest es jedenfalls nicht sein.«
    Nidi kreischte protestierend, als Aswig haltlos zu Boden stürzte. Doch auch der Schrazel schaffte es nicht, bei Bewusstsein zu bleiben. Er fiel vornüber, fing sich irgendwie mit seinen Pfoten ab und blieb dann eingerollt liegen.
    »Ah – die Willenskraft. Das ist also deine heimliche Stärke, Korsar! Darauf berufst du dich wohl, wenn es um die Führungsrolle bei einem Abenteuer wie diesem geht. Nicht wahr?«
    Arun konnte nichts anderes tun, als zu nicken. Die Augen fielen ihm zu, sosehr er auch gegen den Schlaf ankämpfte. »Was passiert hier?«, wiederholte er seine Frage mit stockender Stimme. »Was stellst du mit uns an? Wer ... bist du?«
    »Mein wahrer Name spielt keine Rolle, Freund. Niemand kennt ihn, niemand hat sich je für ihn interessiert.« Krasarhuu erhob sich und stützte sich mit den Händen auf seinem Tisch auf; das Licht der Kerze wurde weniger. Es war, als würde es von seinem Leib aufgefressen werden. »In der einen Welt, in der des Lichts und der Freude, wurde ich verfemt und geächtet. In den dunklen Abgründen der Tiefe genieße ich Respekt – aber ich bekomme kein Licht, kein Leben, keine Freude.«
    »Du bist ein ... Balg.« Aruns Gedanken verwirrten sich zunehmend. »Ein Kind zweier Welten. Halb Gog/Magog, halb Elf. Ein Geschöpf, das es nicht geben dürfte.«
    Krasarhuu lachte dröhnend. »Und doch lebe ich, sehr zum Unmut der Wesen dort oben.« Er beugte sich weit vor. Alles Licht verschwand. Nur noch die Augen und die strahlend weißen Zähne waren zu sehen. »Willkommen in der Welt des Irrsinns.«

6.
    Glatzkopf und Bohnenstange
     
    Masken anlegen. Sich tarnen. Das war so gut wie alles, was sie konnten. Sie waren ungeübt in all den anderen Tricks, die notwendig waren, um die Aufmerksamkeit König Dafydds in dessen Baumschloss der Crain zu erheischen.
    Sie, Bathú und Cwym, hatten mit allen Mitteln versucht, die Gunst Dafydds zu erringen. Und alles, was sie bislang erreicht hatten auf dem Weg zu Ruhm und Ehre, war eine Reise in dieses unmögliche Reich namens Innistìr gewesen. Gemeinsam mit stinkenden Menschen, auf der Suche nach Dieben. Solchen, die sich zwar denkbar ungeschickt anstellten, es aber dennoch immer wieder geschafft hatten, ihnen zu entkommen.
    Was für eine Blamage! Was für ein Rückschritt bei ihren Bemühungen!
    »Und nun? Was machen wir?«, fragte Bathú.
    »Na, was schon? Das, was wir bereits seit Wochen tun. Wir folgen den Dieben. Wir folgen der Spur des Siegels, das Ruairidh am Hals trägt. Er kann uns nicht entkommen.«
    Sein Kollege schüttelte den Kopf. »Wem möchtest du was vormachen, Cwym? Wann hat uns König Dafydd den Auftrag erteilt, das Du-weißt-schon-was zurückzubringen? Vor zwanzig Wochen, oder ist es noch länger her?«
    »Die Menschen, ihr Sinn für Zahlen und Präzision, sie haben auf dich abgefärbt. Wie widerlich!« Cwym spuckte aus und sorgte dafür, dass weiße Blüten dort sprießten, wo der Schleimbatzen im Boden versickerte.
    »Wir müssen uns der Wahrheit stellen, Freund: Wir sind weitaus schlechter als offizielle Agenten der Crain, als wir es bislang geglaubt hatten. Wir müssen dankbar dafür sein, dass die Grenzen Innistìrs nach wie vor geschlossen und Ruairidhs Möglichkeiten zur Flucht sehr eingeschränkt sind.«
    »Lassen wir das sinnlose Herumgerede. Konzentrieren wir uns darauf, was vor uns liegt.« Cwym sah den anderen an. »Es gibt nichts, was wir nicht erreichen können, wenn wir bloß wollen. Du weißt das!«
    »J... ja.« Bathú erwiderte den Blick mit der ihm eigenen Unsicherheit.
    Cwym nahm seine Hand, schloss die Augen, machte sich ihre Lage klar. Dachte an das Zeichen der Doppelraute, das diese ganz besondere Magie frei machte, die dem Symbol innewohnte und sie in Gedanken zu Ruairidh und seiner Begleiterin Gloria bringen musste.
    Sie waren untrennbar miteinander verbunden. Es gab nichts, was diese Schnur, so dünn sie auch sein mochte, zerreißen konnte. Sie existierte als der Hauch eines Gedankens, als Duftnote und als Gefühl, das einem den Magen hob, sobald man diesen Geruch wahrnahm. Es waren Schmetterlinge im Bauch, die ihnen den Weg weisen würden – und auch diesmal fühlte Cwym, wie er auf die Spur ansprach.
    »Ich habe sie«, sagte er.
    »Ich fühle sie ebenfalls.« Bathú seufzte. »Du weißt, dass sich die beiden lieben?«
    »Dennoch bleiben sie zwei notorische Diebe.«
    »Wie oft mag

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