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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zurück! Jetzt gleich!« Sie tat so, als wolle sie aufstehen. Bis ihr bewusst wurde, dass ihre Beine nutzlos waren und sie niemals mehr einen Schritt unternehmen konnte.
    Felix lächelte die Frau an, die sein Leben bedeutete. Er stand auf, hob sie hoch und trug sie aus dem Raum. Seine Knie zitterten, aber er nahm die Mühe gern auf sich. Er genoss die Berührung. Sie tat ihm gut, sie tat seiner Seele gut.
    Er sah sich ein letztes Mal um. Simhauwes lebloser Körper hing da, die Blutlache unter seinem Stuhl war groß geworden. Dieses Problem war beseitigt.
    Er kehrte in ihren Wohnbereich zurück und bettete Angela auf ihr Lager. Sie wirkte verwirrt und schon wieder schwach. Ihre Blicke irrten rastlos hin und her, als suchte sie bereits jetzt schon wieder nach einem neuen Stimulans, nach einem weiteren Becher ihrer ... Medizin.
    Er legte sie auf dem riesigen Bettlager zurecht und begutachtete die von Kristallstrukturen bedeckte Wunde, die der Dolch Girne geschlagen hatte. Längst schon hatte sich der seltsame Befall über den Hüftbereich hinaus ausgebreitet. Felix kratzte sorgfältig den Schorf weg, so gut es ging, und legte die Abfälle der Substanz in ein Sammelbecken. Seine Hände zitterten ungewohnt stark. Doch es gab keinen Grund aufzuhören. Angela verdiente jedes Maß an Liebe, das er geben konnte.
    Er erledigte seine Arbeit und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Sie erwiderte ihn schwach. Aber er fühlte ein Verlangen, das in ihr brodelte. Sie wollte, dass er bei ihr blieb. Sie wollte seine Liebe spüren, also tat er ihr den Gefallen. Felix legte sich auf sie und ließ sie spüren, wie sehr sie einander brauchten.
    Angela seufzte und genoss, auch wenn ihr Geist abwesend zu sein schien. In ihren Augen standen Tränen, und es waren sicherlich Tränen des Glücks.
     
    Die Tage, in der Tiefe ohnedies kaum von den Nächten unterscheidbar, vergingen wie im Flug mit weiteren Übungen und Vorbereitungen. Die Gog/Magog verhielten sich ruhig. Sie brannten darauf, möglichst bald in den Einsatz gehen zu dürfen. Felix schürte ihre Kampfeslust, so gut es ging; Angelas Leidenschaft für ihn indes wuchs und wuchs. Nie wehrte sie sich gegen sein Verlangen, ganz anders als während jener langweiligen Ehejahre im Menschenreich.
    Wieder einmal kratzte er kristallinen Schorf beiseite. Mit einer Routine, die er sich während der letzten Tage angeeignet hatte. Der Befall hatte sich über den einen Oberschenkel ausgebreitet und reichte bis hoch zur Brust. Angela nahm ihr Schicksal mit aller Ergebenheit und Demut hin. Sie wusste, dass es ihre Liebe war, die dem Wachstum dieses seltsamen Zeugs irgendwann einmal Einhalt gebieten würde. Sie beide konnte nichts mehr voneinander trennen.
    Rings um seinen Bauchnabel juckte es, und mit derselben Geschicklichkeit, die er eben für Angelas Problemzone aufgewandt hatte, kümmerte er sich nun auch um dieses wie Flaum wirkende Zeug, das aus seiner Haut aperte.
    Angela brauchte Medizin. Da die Vorräte knapp geworden waren, musste Felix tunlichst darauf achten, dass er nicht zu viel davon für sie verschwendete. Krasarhuu hielt seine Lieferungen gering. Der verdammte Kerl hatte wohl Spaß daran, sie zu quälen!
    Er nahm einen Schluck vom Wein, und als dieser seinen Durst nicht gänzlich stillte, einen weiteren. Die Kräuterbestandteile darin wärmten sein Herz, und sie schärften seinen Verstand. Niemals zuvor hatte sich Felix dermaßen lebendig gefühlt, und er konnte fühlen, wie sein Geist angeregt wurde.
    »Durst!«, flüsterte Angela.
    Er wischte ihr Speichel vom Mund und gab ihr einen winzigen Schluck zu trinken. Sie nippte gierig daran, und als er ihr den Becher wieder wegnahm, schnappte sie mit ihrem bezaubernden Mund danach wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Sie war zu schwach, um ihm ernsthaft Schwierigkeiten zu bereiten. Kraftlos fiel sie aufs Bett zurück und blieb dort liegen, während Felix aufstand und sich zu seinem Arbeitstisch schleppte. Es waren viele Dinge zu erledigen. Viel zu viele, um ehrlich zu sein. Die Anstrengungen der letzten Tage forderten ihren Tribut. Sein Geist, brillant und auf Hochtouren laufend, benötigte eine kleine Pause. Ratlos betrachtete er die Blätter, die ihm diese ignoranten Ratsherren geliefert hatten. Warum formulierten sie ihre Anliegen so kompliziert, warum schrieben sie derart viele Zahlen und Tabellen auf ihre Arbeitsblätter?
    Vielleicht sollte er Angela ein weiteres Exempel statuieren lassen ...? Er verwarf diese Idee gleich wieder. Er

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