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Schattenlord 2 - Stadt der goldenen Türme

Titel: Schattenlord 2 - Stadt der goldenen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gestanden hatte, wurde, wie von unsichtbarer Hand getragen, in die Mitte der Fläche gerissen. Jack schnappte nach seinen ausgestreckten Händen, packte ihn und zog ihn wieder näher, bis er ihn in die Sicherheit der Treppe gezogen hatte ...
    Sicherheit?
    Dieses wackelige, dem Einsturz nahe Ding sollte ihnen Schutz gewähren? Vor wem oder was überhaupt? Wo waren ihre Gegner? Wer attackierte sie eigentlich?
    Laura sah Menschen umherirren oder -kriechen. Manche waren in Panik, andere wussten ganz genau, was sie zu tun hatten ...
    Diese da besaßen keine Beine! Sie wirbelten mit langen, kräftigen Armen wild umher, rissen an sich, was sie fanden, warfen es wieder beiseite, die Blicke stier geradeaus gerichtet.
    »Das sind keine Menschen!«, rief Laura über all das Chaos hinweg. »Sie imitieren unsere Gestalten! Seht doch, die ausdruckslosen Gesichter, die fehlenden Beine ...«
    Eines dieser Etwas sprang unvermutet auf sie zu. Es bewegte sich mit einer Rasanz und einer Verbissenheit, der Laura kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Es umfasste sie mit langen, schleimigen Händen, zwang ihre Arme auf den Rücken, näherte sich mit dem Kopf ihrem Oberkörper. Ein riesiges Maul öffnete sich, dort, wo ein Gesicht, das Maurice ähnelte, durch Faltenverwerfungen angedeutet war.
    Laura ließ sich beiseitefallen, hin zur Treppe. So, dass sie mit ihrem ganzen Körpergewicht auf das ... das ... Ding plumpste.
    Es reagierte. Es schrie, schrill, schmerzerfüllt. Die Töne drangen aus kleinsten Löchern seitlich des Mauls, die womöglich denselben Effekt wie unterschiedlich lange Orgelpfeifen bewirkten, durch die Luft gepresst wurde.
    »Hab dich!«, rief Jack. Er packte das seltsame Wesen, löste seinen Griff von Lauras Armen und schleuderte es wuchtig beiseite.
    Noch im Flug nahm es im Gesicht die »Physiognomie« des Sky Marshals an. Es zeigte Wut, und noch während es flog und sich drehte, verformte sich der Körper. Die Arme verwuchsen mit dem Rumpf. Kleine Podien bildeten sich an dem nun wurmartigen Geschöpf aus. Mit katzenartiger Gewandtheit kam es auf den winzigen Füßchen auf, rollte ab und ging augenblicklich wieder zum Angriff über wie mehrere Dutzend seiner Artgenossen, die auf die Menschen einstürmten.
    Jack zog seine Waffe und feuerte einen gezielten Schuss ab. Er traf einen der Würmer. Er wurde nach hinten geschleudert, überschlug sich, stieß ein überrascht klingendes Pfeifen aus - und blieb dann liegen.
    Für einige Sekunden herrschte Ruhe. Die Wesen wirkten überrascht. Sie ließen in ihren Angriffen nach, wandten sich ihrem verendeten Artgenossen zu, als wollten sie erschnüffeln, ob er noch lebte. Dann stürmten sie wieder wie auf Kommando und mit unverminderter Wut und Kampfeskraft auf die Menschen ein.
    Jack schoss erneut, ein weiteres Wurmwesen blieb im Staub liegen. Doch die anderen kümmerten sich nicht darum. Sie waren der Raserei verfallen. Sie wollten Blut sehen, wollten über die Menschen herfallen und sie töten, sie auffressen.
    Sie wichen den weit verstreut umherliegenden Holzscheiten tunlichst aus.
    Laura griff nach einem Fetzen, einem angekohlten Pullover, wickelte sich den Stoff rasch um die Rechte, griff nach mehreren Stück Holzkohle und schleuderte sie in Richtung der Angreifer. Zwei von ihnen wurden getroffen, während alle anderen den Geschossen ausweichen konnten.
    Die beiden Würmer zischten lautstark, anfangs böse, bald erregt und - ängstlich. Ihre lederne Haut fing Feuer, sie brannte wie Zunder! Die Flammen fraßen sich rasch ins Innere der Tiere, zerstörten sie in Windeseile, sosehr sie sich auch gegen ihr schreckliches Schicksal wehrten, sich im Sand wälzten und mithilfe der seltsamen Podien in den Boden zu wühlen versuchten.
    »Das Feuer!«, rief Laura, so laut sie konnte. »Es vernichtet sie!«
    Milton war mit einem Mal an ihrer Seite, drückte sie kurz, wie um sich von ihr zu verabschieden, sprintete auf die vorderste Front der Angreifer zu, setzte mit einem gewagten Sprung über sie hinweg, rollte sich ab, kam wieder auf die Beine, näherte sich dem eigentlichen Feuerplatz. Einige Würmer drehten ab und folgten ihm, doch als er mit dem Rücken zu den Flammen stehen blieb, die Beine im Aschehaufen, hielten sie an. Unsicher, zögernd.
    Milt tat es Laura gleich. Er umwickelte seine ungeschützten Hände mit Stoffresten und tastete ins Schwelfeuer. Griff nach Holzkohlestücken, die unter der Ascheschicht glosten. Schleuderte sie in Richtung der Würmer. Traf mehrere Male - und

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