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Schattenlord 2 - Stadt der goldenen Türme

Titel: Schattenlord 2 - Stadt der goldenen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Vereinbarung finden«, sagte Jack, »möchten wir wissen, wer für den Flugzeugabsturz verantwortlich ist.« Er sah Cwym an.
    Der Elf wiederum betrachtete den gefangenen Ruairidh, doch dieser verneinte.
    »Warum sollte ich nach Innistìr gelangen wollen?«, fragte er. »Mein Jagdgebiet befindet sich derzeit auf der Erde. Es gab keinen Grund für mich, davonzulaufen. Ich hatte keine Ahnung, dass die beiden Thyrths hinter mir her waren.«
    Er sprach das Wort wie einen Fluch aus; Cwym und Bathú zuckten zusammen, als handle es sich in der Tat um eine schwerwiegende Beleidigung.
    »Es muss andere Umstände gegeben haben, die uns hierher trieben«, sagte Cwym nach einer Weile. »Solche, die außerhalb unseres Kompetenzbereichs liegen. Wir hätten viel dafür gegeben, dieser Katastrophe zu entkommen. Unser Ziel ist nach wie vor das Königreich Crain. Solange wir unseren Auftrag nicht erfüllt haben, sind wir an den Gefangenen gebunden, wie er an uns gebunden ist.«
    Laura fühlte, wie schwer Cwym die Worte fielen. Sie schienen eine viel kompliziertere Sachlage nur mangelhaft zu beschreiben. Was auch immer die beiden Jäger an ihren Gefangenen band - es waren keine Handschellen, keine Fesseln und auch kein Schwur. Es wirkte so, als wären die drei Elfen in gewisser Weise aufeinander angewiesen.
    »Na schön. Einigen wir uns auf einen vorläufigen Waffenstillstand.« Jack steckte seine Waffe zurück in den Hosenbund. Sie blieb allerdings sichtbar, und Laura ahnte, dass der Sky Marshal den Revolver schneller bei der Hand haben würde, als die Elfen auch nur ahnten.
    Laura erinnerte sich an Najid. Der Junge war neben ihr stehen geblieben und hatte die Unterhaltung mit einer Mischung aus Abscheu und Neugierde verfolgt. »Gut, dass du geschwiegen hast!«, flüsterte sie ihm zu.
    »Ich konnte gar nicht anders«, gab Najid missmutig zu.
    »Wie bitte?«
    »Es gibt Gesetze in Innistìr. Unausgesprochene Regeln, die vor allem für mich und mein Volk Gültigkeit besitzen. Du hast mich gefangen, also darfst du über mein Tun bestimmen.«
    »Mir wäre nicht bewusst gewesen, dass du bislang versucht hättest, dich an meine Anweisungen zu halten.«
    »Das hat sich geändert. Du bist zwar nur ein Mensch; aber in dem Augenblick, da du begonnen hast, dich mit den Elfen zu unterhalten, warst du plötzlich mehr.« Najid schüttelte ratlos den Kopf. »Ich fühle mich dir seitdem verpflichtet - und ich weiß nicht, warum. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Du wirst also alles tun, was ich dir abverlange?«
    »Nein!« Najids Leib begann zu zittern, er atmete heftig, um letztlich unter Schweißausbrüchen ein »Ja!« hervorzuwürgen. »Ja, ich ... muss dir gehorchen.«
    Laura nahm es müde zur Kenntnis. Wer vermochte schon zu sagen, welche Gesetzmäßigkeiten in diesem geheimnisvollen Land Innistìr herrschten? Wenn nicht einmal die Bewohner Bescheid über die herrschenden Regeln wussten - warum sollte sie sich dann den Kopf darüber zerbrechen?
    Das ganze Lager befand sich nun in Aufbruchstimmung. Laura nutzte ihre neu gewonnene Macht über Najid. Sie befreite ihn von seinen Fesseln und hieß ihn, mit anzupacken.
    Kaum jemand kümmerte sich um ihn, und das war auch gut so. Die Enttarnung der Elfen und vor allem des lange gesuchten Diebes hatte allen Hass auf den wiedergefundenen Sklavenhändler zum Erlöschen gebracht. Er war nur noch eine weitere Sensation unter vielen.
    Die Menschen beeilten sich, den Sandsegler im neu auffrischenden Wind wieder flottzubekommen. Jack und Andreas gaben wie gehabt die Anweisungen, während Milt und Cedric anständig anpackten und die anderen Mitglieder der Gruppe mitzogen. Sandra Müller und ihr Bruder Luca, die beiden Jüngsten, kümmerten sich um die Segel, während ihre Eltern die Vorräte kontrollierten und neu absicherten.
    Alle machten einen weiten Bogen um die drei Elfen, deren körperliche Metamorphose noch immer nicht abgeschlossen war. Cwym, Bathú und Ruairidh veränderten ihr Aussehen. Ob willentlich oder nicht; der einmal begonnene Wandlungseffekt bewies die absolute Fremdartigkeit der drei Wesen.
    »Entschuldige, dass ich an dir gezweifelt habe«, hörte Laura eine bekannte Stimme hinter sich.
    »Es gäbe noch andere Dinge, für die du dich entschuldigen müsstest.« Sie drehte sich um und blickte Zoe entgegen, die einige Meter entfernt stand und unsicher auf einem Fuß wippte. »Unter anderem dafür, dass wir uns seit über einer Woche durch diese Hölle bewegen und du immer noch fantastisch gut

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