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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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irgendwelchen Elfen gesucht. Pack hält zusammen, weiß doch jeder.«
    »Gebt sie raus!« Die letzte, betrunkene Stimme war die gleiche, die vor der Taverne nach der Wache gerufen hatte.
    Jack fluchte leise. »Die suchen nach uns.«
    In der Hütte neben ihnen verstummte der Streit. Nur das Kind schrie unbeirrt weiter.
    »Gebt sie raus!« Wieder die gleiche Stimme. Eine zweite nahm den Ruf auf, dann eine dritte. »Gebt die Menschen raus!«
    Fackelschein tauchte zwischen den Hütten auf. Finn sah sich um. Ihre Verfolger schienen durch die gleiche Gasse zu gehen, die sie auch genommen hatten. Einige Meter entfernt gabelte sie sich in zwei noch schmalere. Wohin sie führten, konnte er nicht sagen.
    »Rechts oder links?«, fragte Finn.
    »Links.«
    »Rechts.«
    Jack und Milt antworteten gleichzeitig. Finn seufzte - und zuckte im nächsten Augenblick zusammen, als eine Tür neben ihm geöffnet wurde. Kerzenlicht drang aus der fensterlosen Hütte. Ein Mann stand im Türrahmen und sah ihn an. Er hielt eine fast vollständig heruntergebrannte Kerze in der Hand. Hinter ihm bemerkte Finn eine junge Frau, die einen schreienden Säugling auf dem Arm hielt. In der Hütte gab es keine Möbel, nur etwas Stroh am Boden. Die drei Bewohner waren Menschen.
    »Suchen die nach euch?«, fragte der Mann. Er konnte nicht älter als Finn sein, aber Entbehrungen und schwere Arbeit hatten tiefe Falten in sein Gesicht gegraben und seinen Rücken gekrümmt.
    »Leider«, sagte Jack. »Kannst du uns ...«
    Der Mann ließ ihn nicht ausreden. »Hier!«, schrie er plötzlich. »Sie sind hier! Ich, Amrer, habe sie gefunden. Belohnt mich! Hier!«
    Auch seine Frau schrie los: »Hier! Hier!«
    Finn fuhr herum. Hinter ihnen wurden die Stimmen der Verfolger lauter. Schwere Stiefelsohlen klatschten auf den Boden, Metall schepperte. Entweder hatten sie einen Soldaten bei sich oder schwere Waffen.
    »Arschloch«, sagte Jack zu dem Mann in der Tür, dann lief er los. Ohne sich abzusprechen, bogen sie nach links ab und rannten weiter durch das Gewirr aus Gassen, Lücken zwischen Hütten und schmalen Passagen. Finn hatte längst die Orientierung verloren. Möglicherweise liefen sie im Kreis, ohne es zu merken. Er bog um eine Ecke ...
    ... und stand vor einer Wand.
    Der Weg endete so abrupt, dass Jack mit Finn zusammenstieß und ihn beinahe gegen die Wand gedrückt hätte. Milt bremste rechtzeitig ab, fuhr herum und wollte zurücklaufen, doch da tauchte der Fackelschein bereits am Anfang der Gasse auf.
    »Sie haben uns«, sagte er.
    »Noch nicht.« Jack warf sich mit der Schulter gegen die Bretter, aus denen die Wand bestand, aber sie knirschten nur, ohne nachzugeben.
    Finn sah nach oben. Die Wand war hoch und fensterlos. Er nahm an, dass es sich um die Rückseite einer Scheune handelte oder die eines Stalls. Im Inneren war kein Laut zu hören. Die rechte Seite der Gasse bestand aus einer Mauer, die wahrscheinlich die Grenze des Slums bildete, die linke aus verfallenen, zerstörten Hütten und Holzresten. Ein Kind hätte mit etwas Glück hindurchkriechen können, aber kein ausgewachsener Mensch.
    Finn warf sich ebenfalls gegen die Wand, dann auch Milt, aber es war hoffnungslos. In einer Gegend wie dieser musste man starke Wände bauen, wenn man schützen wollte, was man zwischen ihnen aufbewahrte.
    »Da sind sie!«, schrie jemand hinter ihm. Er drehte den Kopf und sah zum ersten Mal mehr als nur den Fackelschein ihrer Verfolger. Sie waren zu zehnt. Das Feuer riss ihre maskenhaften Echsengesichter aus der Dunkelheit und die Waffen, die sie in Händen hielten. Knüppel, Dreschflegel, einer schwang sogar einen Morgenstern.
    Finn fragte sich unwillkürlich, ob er ihn mit in die Taverne genommen hatte. Die Gasse war so schmal dass nur jeweils zwei Echsen nebeneinander gehen konnten, doch dem mit dem Morgenstern gaben die anderen deutlich mehr Platz. Sie waren betrunken und aggressiv, aber nicht dumm.
    »Ihr habt unseren Freund verletzt, Menschenpack«, sagte die Echse mit dem Morgenstern. Sie schien der Anführer zu sein. Finn fiel auf, dass sie deutlich besser als die anderen gekleidet war.
    »Er wollte unseren Freund verletzen.« Jack zog seine Waffe und entsicherte sie. Die Echsen reagierten nicht, als die Mündung sich auf sie richtete.
    »Ihr wisst ja, was mit einem passiert, der einen Bürger angreift«, sagte der Anführer. Der Morgenstern schwang an seiner langen Kette.
    Finn hob die Schultern. »Ehrlich gesagt wissen wir das nicht, aber das wird sich bestimmt

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