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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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auch wenn sie nur seinen Rücken sehen konnte. Beinahe hätte sie gelacht, beschränkte sich dann aber auf ein einfaches »Ja!«
    Einen Hügel weiter fingen ihre Beine an zu schmerzen. Sie war sportlich und tat viel für ihren Körper, aber es war eine Sache, im klimatisierten Fitnessstudio auf dem Laufband zu stehen und Musik zu hören, und eine ganz andere, durch die Savanne zu laufen, während einem die Sonne ins Gesicht stach und die Kehle trocken wie Sand war.
    »Von der nächsten Anhöhe aus sollten wir das Lager sehen können«, sagte Jack. Er keuchte nicht, nur sein schweißnasses Hemd verriet, dass die Anstrengung auch bei ihm Spuren hinterließ. Es überraschte und ängstigte Laura, dass sie schon so weit gekommen waren. Sie hätten den anderen längst begegnen müssen. Hatten sie tatsächlich eine andere Richtung eingeschlagen? Die Vorstellung war erschreckend.
    Ich will nicht noch mehr Menschen verlieren, dachte sie.
    Der Hügel war steiler, als sie ihn in Erinnerung hatte. Jacks Vorsprung wuchs, je näher sie der Kuppe kamen. Anscheinend war er ebenso gespannt wie Laura, was sie auf der anderen Seite vorfinden würden.
    Als er schließlich stehen blieb, sah sie an seiner Körpersprache, dass es nichts Gutes war. Seine Schultern hingen herab, und er senkte den Kopf, während er nach einer der Wasserflaschen in seinem Gürtel griff.
    »Oh-oh«, sagte Milt. Er bemerkte es ebenfalls.
    Laura brachte die letzten Meter hinter sich und sah von der Hügelkuppe hinunter ins Tal, zu dem Lager, aus dem sie am Morgen aufgebrochen waren. Ihr stockte der Atem.
    »Scheiße«, hörte sie Milt neben sich sagen. Seine Hand berührte die ihre. Sie drückte zu, konnte den Blick jedoch nicht von dem abwenden, was sich unter ihr abspielte.
    Die Feuerstelle mit den rußgeschwärzten, erkalteten Holzresten lag keinen Steinwurf von ihr entfernt. Eine Raubkatze schlich um sie herum. Sie war länger als ein Löwe, doch ihre Beine waren kürzer, ihr ganzer Körper flacher. Die Schnauze war lang und gerade wie die eines Krokodils. Hornwülste umgaben sie, schützten Augen und Nase. Ihr dornenbewehrter Schwanz peitschte. Der Geruch der Asche schien sie nervös zu machen.
    Zwei weitere Raubkatzen standen sich knurrend gegenüber. Jede hatte eine Seite eines großen Badetuchs im Maul. Ein Riss zog sich durch ein Motiv aus Palmen, Sonne und Sand. Der Schriftzug Bahamas - live your dre endete abrupt im Maul einer der beiden Katzen. Eine dritte stöberte in den Überresten einer zerfetzten Sporttasche. Kleidungsstücke, teils zerrissen, teils angekaut, lagen verstreut am Boden.
    »Oh Gott«, flüsterte Laura.
    »Da ist kein Blut«, sagte Jack leise. Es klang beinahe beschwörend. »Kein Blut, keine Leichen. Das ist ein gutes Zeichen, okay?«
    »Okay.« Milt nahm ihm die Wasserflasche aus der Hand. »Aber wo sind sie?«
    »Vielleicht haben sie das Lager verlassen, als sie diese Viecher entdeckten.«
    »Dann hätten wir sie doch treffen müssen.« Laura nickte dankend, als Jack ihr die zweite Flasche reichte. »Nach einem solchen Schock wären sie niemals allein weitergezogen.«
    Sie schraubte den Deckel ab und trank gierig das lauwarme Wasser.
    »Das glaube ich auch.«
    »Aber was bedeutet das?« Ebenso wie Laura ließ Milt die Raubkatzen nicht aus den Augen. »Sie sind also nicht zum Wrack gegangen, aber uns auch nicht gefolgt, sonst hätten wir ihnen ja begegnen müssen. Also wo sind sie?«
    Laura wünschte, sie hätte ihm antworten können.
    Die Raubkatze, die um das Feuer gestreunt war, hob plötzlich den Kopf und hielt die Nase in den Wind.
    »Verdammt«, flüsterte Milt. Er wich geduckt zurück und zog Laura hinter sich her. »Wir stehen windaufwärts. Sie kann uns riechen.«
    »Dann weg!« Jack zog sich ebenfalls von der Kuppe zurück. Prüfend sah er Laura und Milt an. »Schafft ihr den Rückweg?«
    Sie nickten gleichzeitig. Die Sonne stand bereits tiefer über der Savanne. Sie mussten sich beeilen, wenn sie die anderen vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollten. Und nach dem Anblick der Raubkatzen wollte Laura das sogar sehr.
    »Dann los!«

    Es war die Hölle. Ohne die Hoffnung, die Laura auf dem Hinweg angetrieben hatte, fiel ihr jeder Schritt schwer. Quälend langsam zog die Landschaft an ihr vorbei. Jedes Tal, jeder Hügel erschien ihr endlos, jeder Schmerz schärfer als zuvor. Sie war nicht die Einzige. Auch Milt und sogar Jack bewegten sich schwerfälliger, kämpften sichtlich um jeden Meter.
    Als sie die Baumgruppe, unter

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