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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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nach Osten, weg vom Feuer. Laura sah, wie Jack in die Knie ging und den Boden betrachtete. Anfangs hatten sie Andreas' Spuren noch folgen können, doch der Boden war so weich, dass sie nicht mehr zu sehen waren.
    Jack richtete sich wieder auf, zögerte einen Moment und wandte sich dann nach Osten. Die anderen folgten, ohne zu diskutieren oder zu nörgeln. Laura warf nur einen kurzen Blick auf den anderen Weg und hoffte, dass Andreas ihn nicht genommen hatte.
    Genau aus diesem Grund hätten wir alle zusammenbleiben sollen, dachte sie. Den Gedanken behielt sie für sich. Außer Andreas war niemand für diesen Plan gewesen. Laura fragte sich immer noch, ob er nur darauf beharrt hatte, um etwas tun zu können, sich abgesehen von seinem Kompass irgendwie nützlich zu machen.
    Hinter ihr schrie jemand. Laura fuhr herum, sah, wie die Gruppe so weit auseinander sprang, dass einige bis ins Gras stolperten. Etwas qualmte dort, wo sie eben noch gestanden hatten. Es war ein Vogel. Sein Gefieder brannte, er war tot.
    »Krass«, hörte sie Luca sagen.
    Der nächste schlug neben ihr im Gras ein, ein anderer weiter vorne, neben Jacks Fuß. Wie Brandpfeile fielen sie aus dem Himmel, qualmend, in Flammen emgehüllt, tot. Die Flammen mussten so hochschlagen, dass sie die Luft über sich entzündeten.
    »Schützt eure Köpfe! Nehmt Taschen, Jacken, was ihr findet!«
    Jacks Stimme riss Laura aus ihrer Lähmung. Sie zog sich den Rucksack von den Schultern und legte ihn quer auf ihren Kopf. Andere nahmen ihre Taschen hoch oder zogen sich die Jacken über die Köpfe. Milt fluchte, als ein Vogel von seiner Schulter abprallte und in den Sand fiel.
    »Die setzen hier noch alles in Brand«, sagte er.
    Laura nickte. Der gleiche Gedanke war ihr auch schon gekommen.
    Sie sahen aus wie eine Prozession afrikanischer Marktfrauen, wie sie mit ihrem Gepäck über dem Kopf und hochgezogenen Schultern durch den Sand liefen. Dutzende, nein, Hunderte Vögel schlugen um sie herum ein. Laura hörte, wie ein Mann aufschrie, als ein Vogel die Nylonjacke, die er sich um die Hüften gebunden hatte, in Brand setzte. Er riss sie sich vom Körper und lief weiter. Das Gras qualmte und fing schließlich Feuer. Rauch hing in der Luft und reizte Lauras Kehle. Luca hustete bereits. Der Weg schützte sie alle zwar vor den Flammen, aber nicht vor dem Rauch. Wenn sie nicht bald das Feuer hinter sich ließen, würden sie ersticken.
    »Andreas!«
    Jacks Stimme. Laura sah auf und entdeckte den Kopiloten, der wie ein Geist aus den Rauchschwaden auftauchte.
    »Wir müssen zurück zur Abzweigung!«, rief er. »Dahinten geht es nicht weiter!«
    Sie drehte sich um, sah den dichten Rauch und die Flammen, die aus dem Gras schlugen. Getrieben vom Wind, sprangen sie bereits auf die andere Seite des Weges über. Tiere tauchten zwischen ihnen auf, kniehohe Gazellen mit riesigen Augen und die Krokodillöwen, die sie am Lager gesehen hatten. Schlangen glitten an ihnen vorbei, winzige Nager sprangen zu Dutzen den auf den Weg, folgten ihm, um dem Feuer zu entkommen.
    »Achtung!«, schrie Laura.
    Zwei Krokodillöwen brüllten in Panik. Die Mähne des einen brannte. Er schlug um sich, galoppierte mit langen Sätzen den Weg entlang, hinein in die Gruppe, die stob auseinander. Cedric trat nach dem Tier, traf jedoch nur Sand. Der zweite, etwas kleinere Krokodillöwe richtete seinen Blick auf den Menschen und fauchte. Gazellen sprangen an ihm vorbei, aber er beachtete sie nicht.
    Cedric wich zurück, während Milt einen Stein aufhob und ihn auf den Löwen warf. Das Tier wurde an der Schulter getroffen, fuhr fauchend herum. Sein Blick glitt von einem Mann zum anderen, als könnte es sich nicht entscheiden, wen es zuerst angreifen sollte.
    Der brennende Löwe war längst im Gras verschwunden, aber Laura hörte ihn immer noch brüllen. Er tat ihr auf einmal leid.
    Milt hob die Arme und schrie das andere Tier an. Der Löwe fauchte und schnappte wohl aus Nervosität nach einer Gazelle. Sie wich ihm mit einem Sprung aus.
    Laura ergriff Milts Hand. »Komm, lass ihn in Ruhe.«
    »Er lässt uns ja nicht in Ruhe.« Milt schob sie hinter sich, als wolle er sie mit seinem eigenen Körper decken. »Sieh ihn nicht an.«
    Der Löwe zögerte. Mit seiner langen roten Zunge fuhr er sich über die Schnauze. Sein Schwanz peitschte hin und her, fegte kleine Nager vom Weg und wirbelte Sand auf. Dann duckte er sich.
    »Achtung! Er greift an!«
    Laura wusste nicht, wer die Worte rief, aber im nächsten Moment sprang der

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