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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Hütten Nur der Anführer blieb zurück. Mit vor dem Körper verschränkten Armen stand er da und wartete.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Andreas.
    »Das Gleiche wie er«, sagte Laura. »Wir warten.«
    Irgendwo über und hinter ihnen ertönte ein Krachen.

15
     
    Abschied
     
    D ie Boote dümpelten auf dem ruhigen, nächtlichen See. Finn und Simon hatte sie mit Seilen aneinandergebunden, aber nicht so eng, dass sie zusammenstoßen konnten. Gut drei Meter lagen zwischen ihnen, mehr als genug in dem wellenlosen Wasser.
    Angela, Gina und Sandra hatten sich zwischen die Sitzbänke gelegt und schliefen, Felix nickte immer wieder ein und hob jedes Mal erschrocken den Kopf, wenn sein Kinn die Brust berührte. Luca hockte im Bug und beobachtete die Untoten, die reglos auf dem Pier standen, während Finn auf der Reling saß und sich auf das Ruder stützte. Ab und zu bewegte er es, damit die Boote nicht zu weit abtrieben. Zu sechst war es eng in dem kleinen Boot. Man konnte sich nicht ausstrecken, ohne einem anderen den Platz wegzunehmen.
    »Da ist schon wieder einer ins Wasser gefallen«, sagte Luca. Er zeigte auf den Pier.
    Finn gähnte. »Untote können nicht schwimmen.«
    »Aber ertrinken können sie auch nicht«, fügte Simon aus dem anderen Boot hinzu. »Wie wir seit Kurzem wissen.«
    Er lehnte an der hintersten der drei Sitzbänke und hatte die Beine angezogen. In einer Hand hielt er einen Block, in der anderen einen Bleistift. Finn hatte ihm sein Messer zugeworfen, damit er ihn spitzen konnte.
    Agnes lehnte an der Schulter ihres Mannes und schlief; er saß zusammengesunken auf der mittleren Bank, seinen Rucksack auf die Knie gestützt. Finn konnte sehen, dass es ihm schlecht ging.
    »Was schreibst du da eigentlich die ganze Zeit?«, fragte er Simon.
    »Code.«
    »Bist du Geheimagent?«
    Simon lachte. Es hallte über den See. Wie zur Antwort stöhnte einer der Untoten. »Ich bin Programmierer.«
    »Echt?« Luca drehte sich um. Sein Interesse war geweckt. Manchmal hatte Finn den Eindruck, dass er sich für alles interessierte. »Programmierst du auch Spiele?«
    »Nicht allein, aber bei ein paar habe ich schon mitgearbeitet.«
    »Zum Beispiel?«
    Simon legte den Notizblock beiseite. »Kennst du Robocopalypse 2100? «
    Lucas Augen weiteten sich. »Das war so geil.« Er sah sich rasch zu seinen Eltern um. Felix' Kinn näherte sich bereits wieder dessen Brust, Angela schlief tief. »Beim Endboss auf der Mondstation bin ich bestimmt zehnmal gestorben, bis ich kapiert habe, dass die Nuklear-Bazooka eine automatische Zielvorrichtung hat.«
    Simon grinste. »Das war meine Idee. Die ganzen Waffensysteme stammen von mir.«
    »Und was schreibst du gerade?«, fragte Luca.
    »Nur belangloses Zeug, um mich abzulenken. Coden auf Papier macht nicht viel Spaß.«
    Finn lehnte sich wieder auf das Ruder und ließ die beiden reden. Er verstand ohnehin kaum etwas von dem, was sie sagten. Mit geschlossenen Augen ließ er ihre Unterhaltung an sich vorbeiziehen. Solange er nicht in den schwarzen Himmel blickte, konnte er sich vorstellen, auf irgendeinem See in seiner Welt zu sitzen, vielleicht in einer lauen Sommernacht in Italien. Die Vorstellung entspannte ihn, ließ ihn den Schrecken der letzten Stunden vergessen.
    Er fragte sich, wie lange der Spuk nach dauern würde, ob die Untoten wohl verschwanden, wenn der Tag zurückkehrte. Die Siedlung war leer gewesen, als sie bei Tageslicht eingetroffen waren. Mit ein wenig Glück würden sie am nächsten Morgen auch wieder allein sein. Wenn nicht, mussten sie darüber nachdenken, was als Nächstes kam. In die Stadt zurück konnten sie nicht, was mit ihren Gefährten geschehen war, wusste niemand. Alles in Finn sträubte sich dagegen, ohne sie weiterzuziehen, doch wenn es keine andere Wahl gab, würde er auch das tun.
    Jemand stöhnte laut.
    Finn öffnete die Augen. Er musste geschlafen haben, denn die Unterhaltung zwischen Simon und Luca war verstummt. Beide schliefen, schreckten erst gerade hoch, als sie das Geräusch hörten.
    »Franz?«, fragte Agnes. Sie nahm den Kopf von der Schulter ihres Mannes und ergriff seine Hand. »Was ist denn?«
    »Ich ...« Er keuchte. Sein Körper erbebte bei jedem Atemzug. »Ich habe Durst.«
    Finn griff in eine der Taschen, die von den Müllers an Bord gebracht worden waren und zog eine Plastikflasche heraus. »Hier«, sagte er.
    Simon fing sie auf. Er schraubte den Deckel ab und reichte sie Franz. Der streckte den linken Arm danach aus, krümmte sich

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