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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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lieber wissen, ob es hier einen Getreidesilo gibt.«
    Er nahm die Leiter von der Wand und hakte sie in die Halterung unterhalb der Luke ein.
    »Wieso? Willst du Brot backen?« Milt grinste. Er war mindestens ebenso erleichtert wie Andreas.
    Jack sah ihn an. In seinem Gesicht lag ein Ausdruck, der Laura nicht ganz geheuer war.
    »Nein«, sagte er, als habe er nicht verstanden, dass Milt gescherzt hatte. »Aber wenn es hier einen Silo gibt, können wir den ganzen Laden in die Luft jagen.«

    Während Andreas und Jack darüber diskutierten, ob die Luke wohl zum Silo führte und wie man den Mehlstaub, der sich möglicherweise noch darin befand, zur Explosion bringen könnte, nahm Laura die Seiten vom Schreibtisch und ging zusammen mit Milt nach unten. Sie stellten eine der beiden Öllampen auf einen Tisch und breiteten die Zeichnungen aus.
    »Sie erzählen eine Geschichte«, sagte Laura nach einem Moment. »Aber in welcher Reihenfolge?«
    Milt schob die Öllampe näher heran. »Was ist mit diesen Punkten über den Zeichnungen? Könnten das Seitenzahlen sein?«
    »Probieren wir es aus.« Laura begann die Seiten nach der Anzahl der Punkte zu ordnen.
    Nach einem Moment wandte sich Milt ab und ging zur Tür. Durch einen Spalt im Holz sah er nach draußen.
    »Die Zombies stehen nur herum«, berichtete er. »Und es sind nicht mehr so viele wie eben. Sieht so aus, als würden sie sich anderen Opfern zuwenden.«
    »Hm.« Laura hörte ihm kaum zu. Sie glaubte, den Anfang der Geschichte gefunden zu haben. Auf der Zeichnung zwischen Symbolen und Mustern sah man die Siedlung vom See aus betrachtet. Fischerboote dümpelten mit ausgeworfenen Netzen auf dem Wasser, am Hafen standen Händler und verkauften Fische. Der große Platz vor dem Vorratslager war voller Stände und Menschen. Am Himmel hing ein Gesicht, das scheinbar wohlwollend auf das Geschehen hinunterblickte. Laura nahm an, dass es sich um eine Gottheit handelte.
    Sie zog die nächste Zeichnung heran. Auf den ersten Blick unterschied sie sich kaum von der ersten, sie zeigte die Siedlung sogar aus der gleichen Perspektive, aber dann bemerkte Laura, dass die Menschen auf dem Platz sich stritten und das Gesicht am Himmel traurig wirkte. War irgendetwas geschehen, was die Einwohner gegeneinander aufgebracht hatte? Ihr fielen die Säcke voller Münzen auf, die der Zeichner neben den Marktständen platziert hatte. War es um Geld gegangen, oder sollten sie etwas anderes symbolisieren?
    Nachdenklich legte Laura das nächste Blatt vor sich. Ein Schatten fiel darüber, als Milt sich neben sie stellte.
    »Entschuldigung«, sagte er und trat einen Schritt zurück. Sie hörte, wie er zwei Stühle heranzog und sich setzte. Geistesabwesend nahm sie neben ihm Platz während ihre Blicke weiter über die Zeichnungen glitten.
    »Irgendetwas ist hier passiert«, sagte sie.
    Milt nahm das erste Blatt vom Stapel und betrachtete es im Licht der Öllampe.
    »Zuerst«, fuhr Laura fort, »lebten alle friedlich zusammen, dann ...« Sie reichte ihm das zweite Blatt. »Dann brach ein Streit aus. Ich verstehe nicht, warum.«
    »Gier«, sagte Milt spontan. Er zeigte auf die Geldsäcke neben den Händlern. »Die Händler verlangten immer mehr Geld für ihre Waren, die Kunden wurden wütend. Auf dem zweiten Bild gibt es auch kaum noch Fische.«
    Das war ihr nicht aufgefallen, doch er hatte recht. Die Fischerboote lagen zwar immer noch auf dem See, aber die Kisten, in denen sie ihren Fang an Land brachten, waren fast leer. Die Händler mussten die Notlage ausgenutzt und die Preise für Getreide und andere Nahrung erhöht haben.
    »Und hier auf dem dritten Bild ...« Laura legte es auf ihre Knie, damit sie es beide betrachten konnten. Milt rückte so nahe an sie heran, dass sich ihre Schultern berührten. »Hier sieht man, dass die Menschen mit Knüppeln und Speeren aufeinander losgehen. Es gibt Tote.«
    »Und das Gesicht am Himmel wirkt zornig. Ihr Gott ist offensichtlich nicht damit einverstanden, wie sie sich verhalten.«
    Laura nickte. Sie legte das Blatt beiseite und zog das nächste vom Stapel. Es zeigte die Siedlung von oben. Menschen versuchten, sie zu verlassen, aber es war ein Kreis um sie entstanden, den sie nicht durchbrechen konnten. Aus dem Gesicht am Himmel fielen Blitze nach unten.
    »Das ist die Barriere«, sagte Milt mit einem Blick auf den Kreis. »Sie sorgt also nicht nur dafür, dass niemand hinein- sondern auch, dass niemand hinauskommt.«
    »Und was ist mit den Blitzen?«
    Milt

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