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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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in lautes Gelächter aus. »War nur ein Scherz!«
    »Ich schmecke Wasser, süß und rein«, setzte Bohnenstange Cwym die Runde fort, und Glatzkopf Bathú stimmte zu.
    »Anscheinend sind Elfen nicht romantisch genug oder haben keine Vorstellungskraft«, spottete Karys.
    Auch Laura war aufgefallen, dass die Elfen immer genau das schmeckten, was zu erwarten war. Für Zauberwesen war das skurril.
    Milt kramte derweil in seinen Vorräten. »Trockenzeugs«, murmelte er. »Grünes Trockenzeugs, das wie Algen aussieht und vermutlich auch so schmeckt. Rotes Trockenzeugs, das vielleicht einmal Fleisch war. Trockenfrüchte. Und so eine Art Zwieback.« Er biss ab und verzog das Gesicht. »Hier funktioniert der Wunsch nach Geschmack leider nicht«, beklagte er sich. Beim zweiten Bissen knirschte es, und er fuhr erschrocken mit seiner Zunge über die Zähne.
    Laura beobachtete ihn verstohlen. Auch Milts blondes Haar war ein wenig gewachsen und fing an, Locken zu drehen. Sein Bartwuchs hielt sich in Grenzen, es waren nicht mehr als Stoppeln, was ihm sogar gut stand. Seine dunkelgrünen Augen waren ... lebendig und aufmerksam. Ähnlich wie Finn nahm er die Dinge so, wie sie kamen, und versuchte das Beste daraus zu machen. Das Schicksal zu beklagen war nicht seine Sache. Er suchte immer nach einem Ausweg. Im Chaos war er oft der ruhende Pol und ein Schlichter.
    Noch nie war Laura einem Mann wie ihm begegnet, der wahrhaftig verlässlich schien. Wobei sie auch den anderen nicht Unrecht tun durfte. Sie vertraute Jack und Andreas und vor allem Finn, der niemanden im Stich ließ. Karys und Rimmzahn hingegen lebten in ihrer eigenen Welt, es war schwierig, sich mit ihnen auszutauschen, und die beiden Elfen ... nun, die dachten sowieso nur an sich und schauten auf die Menschen von oben herab.
    Aber das würde Laura ihnen austreiben.

    Sie teilten die Portionen ein, und dann aß jeder still für sich. Es war die beste Gelegenheit, eigenen Gedanken nachzuhängen und Überlegungen anzustellen, wie es weitergehen sollte.
    Der Karren war verankert, die beiden Renoswiins fraßen grunzend und schmatzend den Busch leer, vor dem sie standen. Ihre Augen waren nach wie vor umflort, als wären sie nicht ganz bei sich. Bis jetzt war alles gut gegangen.
    Aber wie nun weiter? Laura fühlte sich völlig zerrissen. Die Gefangenen im Palast, die beiden Kinder auf dem Geisterschiff, Zoe weiterhin vermisst, mit einer Gruppe Verhüllter irgendwohin unterwegs. Der Schattenlord hatte Laura dazu gezwungen, die Freundin ziehen zu lassen, andernfalls hätte er mindestens einen aus ihrer Gruppe getötet. Laura war nicht sicher, ob sie Zoe diese Entscheidung jemals verziehen hätte, wäre die Freundin an ihrer Stelle gewesen.
    »Also, was machen wir?«, platzte sie heraus, als der Druck in ihrem Inneren ins Unerträgliche gewachsen war. »Ich meine, das Ziel ist klar und hat sich seit unserem Aufbruch vom Wrack nicht verändert: Wir müssen die wahren Herrscher von Innistìr finden. Aber die Bedingungen sind deutlich erschwert worden ... verharmlost ausgedrückt.«
    Maurice Karys hielt einen Finger hoch. »Deswegen lautet die erste Frage, wo wir mit der Suche beginnen können.«
    »Da Alberich uns keinerlei Kartenmaterial, geschweige denn einen Führer zur Verfügung gestellt hat, fällt mir da nur die größte Taverne der nächstgelegenen Stadt ein«, sagte Milt.
    »Wo wir uns auf die Suche nach dem Untergrund machen können«, ergänzte Jack und nickte. »Alberich hat zumindest diese Gegend hier voll unter Kontrolle. Wir sind den ganzen Weg über niemandem begegnet. Selbst wenn es eine selten frequentierte Straße ist - sie führt zum Palast, also halte ich es für ausgeschlossen, dass keiner sie benutzt. Das bedeutet, die Leute hier sind unterdrückt und haben Angst. Da gärt es dann im Verborgenen, und das ist von Vorteil für uns. Bisher haben wir von den Einwohnern nur eine Reaktion erlebt: dass ihnen die veränderten Machtverhältnisse, so sie ihnen überhaupt bekannt waren, gleichgültig waren.«
    Er machte eine kurze Pause, sah in die Runde und fuhr fort: »Aber bei Unterdrückten gibt es immer Widerstand, und deshalb bin ich sicher, dass bereits eine Untergrundbewegung entstanden ist, die sich gegen Alberich formiert. Im selben Zug werden diese Rebellen herausfinden wollen - oder es sogar wissen -, wo die wahren Herrscher sind.«
    »Diese Leute müssen wir finden. Gar nicht mal so übel«, stellte Rimmzahn fest. Er hatte wohl einen besonders guten Tag.
    Oder,

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