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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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als der Schwarm Insekten, der die Renoswiins sonst begleitete, neugierig zu ihnen brauste.
    »Eine Zumutung ist das!«, sagte der Reiter in dem Gewand, das mehr Grün aufwies. Der Bärenmann neben ihm hatte mehr Rot, der am Boden mehr Blautöne.
    »Wohl wahr«, stimmte Bathú zu. »Mein Freund hat einen Sonnenstich, sodass ihm das nichts ausmacht. Ich bevorzuge die Dunstsonne, nicht so einen klaren Tag.«
    Die Insekten summten und brummten um die Bären, die jedoch keine Miene verzogen. Oder zumindest nicht so, dass Laura es erkennen konnte. Sie schlugen nicht mal mit der Prankenhand nach ihnen.
    Nun, da sie angehalten hatten und der Fahrtwind fehlte, wurde ihr der unsägliche Gestank der beiden Riesentiere bewusst. Wahrscheinlich rochen sie alle schon danach.
    »Scheint eher, als seid ihr alle verrückt.«
    »Das ist nicht sehr höflich. Soll ich meine Zugtiere fragen, ob sie das als höflich empfinden? Die Ketten sind schnell gelöst.«
    »Schon gut.« Die beiden Bärenmänner auf den Reittieren hoben beschwichtigend die Prankenhände, zogen gleichzeitig aus ihren Taschen zwei parfümierte Tüchlein, deren Duft Lauras umgehend beglückte Nase umwehte, und wedelten damit vor ihren feuchten schwarzen Nasen. Laura sah, dass die nicht einziehbaren Krallen der plumpen, befeilten Hände sorgfältig poliert waren und wie mit Lack überzogen glänzten. Außerdem trugen sie Ohrringe, einer sogar einen fein ziselierten Nasenring.
    »Kann man helfen? Habt ihr was verloren?«, fragte Bathú.
    »Den Pfad der Erleuchtung«, sagte der Grüne.
    Die Elfen sahen sich erstaunt an. »Und den wollt ihr am Tage finden, bei voller Helligkeit?«
    »Darum geht's, wenn's beliebt.«
    »Ihr seid Pilger, werte Herren?« Die beiden Elfen änderten ihre Haltung und verneigten sich leicht, als die Bärenmänner bestätigten.
    Laura beobachtete das mit Erstaunen. Elfen, die Respekt zeigten?
    »Ich sehe da eine Markierung.« Bathú kniete nieder, kehrte Sand beiseite und deutete auf etwas, das wie ein in den gestampften Boden gebranntes Zeichen aussah. Ein Symbol, das Laura nichts sagte. Die beiden Bärenmänner allerdings sprangen eilig von ihren Pferden und beugten sich begeistert murmelnd darüber.
    »Seid vielmals bedankt, Herr Elf! Unsere Augen sind nicht so gut wie die Euren.« Nun wurden auch die Pilger höflich und förmlich. »Damit können wir unsere Reise fortsetzen.«
    »Schön, schön. Unterwegs zufällig ein fliegendes schwarzes Schiff gesehen?«
    »Den Seelenfänger? Der ist doch überall, da braucht Ihr nicht weit zu gehen. Oder Ihr wartet einfach an Ort und Stelle.«
    »Wir haben keine Seelen, Freund.«
    »Aber die da.« Der Rote deutete auf die Menschen im Karren. »Und glaubt mir, an Elfen ist er auch interessiert.«
    »Ganz genau«, bestätigte Cwym. »Und deswegen versuchen wir ja, ihm aus dem Weg zu gehen. Also wenn Ihr so freundlich wärt, guter Mann, uns die Richtung zu sagen, in der Ihr ihn gesehen habt, damit wir einen anderen Weg einschlagen können ...«
    Der Grüne deutete Richtung Norden. »Aber lasst Euch Zeit, er ist Euch weit voraus und wird wahrscheinlich sowieso bald einen Richtungswechsel vornehmen.«
    Der überwiegend in Blau Gewandete trat zu Laura an den Karren heran und deutete auf den kleinen silbernen Drachenanhänger an ihrer Halskette. »Stehst du in seinen Diensten?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich bin frei, ich stehe in niemandes Diensten.«
    Die kleinen braunen Bärenaugen musterten sie eindringlich. Dann zog der Pilger aus einer der vielen Taschen seines faltenreichen Gewandes zwei Stängel mit getrockneten rosa Blüten daran hervor.
    »Ein sehr schöner Ring«, sagte er und wies auf einen der drei Silberringe an Lauras Ringfinger. Der Schmuck war alles, was ihr nach dem Absturz geblieben war; nicht einmal die Sklavenhändler hatten ihn ihr weggenommen. Die drei Ringe waren mit verschiedenen keltischen Symbolen verziert, und Laura hing an ihnen, auch wenn sie materiell nicht allzu viel wert waren. »Möchtest du tauschen?«
    »Einen Ring?«, fragte sie. Gegen zwei vertrocknete Blumenstängel, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Ja. Diesen.« Er tippte auf den mittleren Ring. Er besaß ein einfaches Spiralmuster.
    Laura hätte lieber abgelehnt, aber sie wagte es nicht. »Ja, ich tausche gern, wenn es Eurer Pilgerfahrt dient.«
    »Das tut es, Reinblütige.«
    Er hatte sie erkannt. Wusste, dass sie nicht von Innistìr stammte. Er tauschte aus einem bestimmten Grund! Laura zerrte eilig den Ring vom Finger

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