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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Renoswiins vollzogen einen abrupten Richtungswechsel. Für einen Augenblick wurde alles ganz ruhig, als der Karren herumgerissen wurde und quer durch die Luft flog. Dann zog ihn die Schwerkraft brutal nach unten, und die Insassen wurden durcheinandergeschleudert, als er mit großem Getöse herunterkrachte, jedoch in der Bewegung nicht innehielt, sondern sofort weitergerissen wurde. Die beiden Untiere schienen überhaupt nicht zu bemerken, was hinter ihnen vor sich ging oder dass sie ein Anhängsel hatten. Sie rasten ungehindert weiter.
    Der Aufprall stauchte die Räder des Karrens, Schrauben und Nägel lösten sich und flogen den Menschen um die Ohren. Einige schrien auf, als Treffer ihnen blutige Schrammen ins Gesicht rissen.
    Karys verlor den Halt - er war zu nah an das offene Ende gerutscht. Verzweifelt hangelte er nach einem rettenden Anker. Felix und Andreas streckten sofort die Hände nach ihm aus, um ihn aufzufangen, doch da rutschte er schon hinaus, hing für einen winzigen Moment in der Luft, bevor er fiel und sich mehrmals überschlug.
    »Maurice!«, schrie Rimmzahn entsetzt; Staub und Erdbrocken nahmen die Sicht, von dem Franzosen war nichts mehr zu sehen.
    Eine Bodenwelle ließ den Karren hochspringen. Sie schleuderte Andreas, der noch den Arm nach Karys ausgestreckt hatte, hoch in die Luft. Als er wieder unten ankam, war das Gefährt schon in eine andere Richtung geschlingert. Auch er verschwand in einer gewaltigen Staubwolke.
    »Los, raus jetzt, alle!«, donnerte Jack. »Versuchen wir es wenigstens, denn wenn der Karren hier auseinanderbricht, und das ist nur noch eine Frage von Minuten, sind wir ohnehin alle tot!«
    Nackte Angst zeichnete die Gesichter von Rimmzahn und Felix. Laura war sicher, dass sie nicht anders aussah. Ihr war schlecht vor Panik. Trotz Jacks Befehl war sie wie paralysiert und zu keiner Regung fähig.
    Milt packte sie plötzlich, umschloss sie fest mit seinen Armen, dann stieß er sich ab und sprang.
    Laura würde vermutlich nie wieder das Echo ihrer Schreie vergessen, das in ihrem Kopf nachhallte. Ihr blieb die Luft weg, dann begann sich die Welt zu drehen, sie verspürte einen heftigen Aufschlag, wurde von einem schweren Gewicht niedergedrückt und gleich darauf wieder hochgerissen, umhergewirbelt und geschleudert, bis sie nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Der Boden war weg, dann wieder da, und wenn er da war, tat es weh. Der harte Aufschlag stauchte sie zusammen, fügte ihr Stiche und brennenden Schmerz zu, stieß sie wieder weg. Und wieder. Und wieder ...
    Irgendwann kamen alle Bewegungen, innere wie äußere, zur Ruhe. Laura hatte das Gefühl, ein ganzes Leben lang gestürzt zu sein. Doch es waren nur wenige Sekunden gewesen, denn sie hörte immer noch die Rufe ihrer Gefährten, das jauchzende Geschrei der Zugtiere und das Knirschen und Bersten des Karrens, der sich in seine Bestandteile auflöste. Halbwegs richtete sie sich auf und sah Jack, Felix und Finn durch die Luft fliegen. Die Elfen sprangen soeben seitlich von den Bordwänden ab, nur Rimmzahn war noch an Bord.
    »Ich kann nicht!«, schrie er verzweifelt. »Ich schaffe es einfach nicht!«
    Finn gelang es irgendwie, so aufzukommen, dass er sich nur einmal überschlug und dann schon wieder stand, von seinem eigenen Schwung getragen dahinstolperte, mehrmals mit den Händen aufkam - aber er hielt sich tapfer aufrecht!
    »Du schaffst es, Norbert!«, schrie er aus voller Lunge, dann musste er husten, und er schüttelte niesend den Kopf. »Los, ich weiß, dass du es kannst! Denk an die Zombies! Denk an unseren Traum! Und an die Zentauren! Du hast schon viel mehr gepackt!«
    »Sie rasen auf einen Baum zu!« Jacks sich überschlagende Stimme übertönte den Iren. Auch der Sky Marshal war schon wieder auf den Beinen. »Norbert, das überlebst du nicht! Spring, spring jetzt, um Himmels willen, tu es!«
    Laura blieb fast das Herz stehen, als sie die Tiere in rasendem Tempo tatsächlich auf einen großen Baum zusteuern sah. Zweifelsohne würde der Karren daran zu Kleinholz zerschmettert werden, und das wäre Rimmzahns Tod. »Norbert!«, kreischte sie.
    Da, endlich schüttelte er seine Starre ab, stieß sich ab und flog mit ausgebreiteten Armen nach hinten aus dem Karren. Jack schrie ihm Anweisungen zu, wie er sich einrollen musste, um den Kopf zu schützen, doch es ging viel zu schnell. Rimmzahn verschwand in einer Staubwolke.
    Die beiden Renoswiins hatten den Baum fast erreicht. Kreischend und grunzend vor Lachen rannte der

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