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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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nicht durchschaut? Einschleimen willst du dich, du Opportunist, um einem neuen Herrn in der Garde zu dienen, du Verräter!«
    Zwei winzige Sekunden lang herrschte auf diesen Ausbruch verblüffte Stille, dann dämmerte es auch Cedric.
    »So redet niemand mit mir, du Dickwanst!«, brüllte er zurück.
    »Aber er hat doch recht!«, tönte es von Angelas Seite, und Micah beteiligte sich äußerst überzeugend mit weiteren Argumenten.
    Bald brüllten alle durcheinander, Cedric und Rudy - der Däne schlug sich tatsächlich überraschend gut - rangelten miteinander und schoben sich durch die lärmende Menge, die schließlich ebenfalls mit der Schubserei anfing.
    Es dauerte nicht lange, da kamen die Wachen, versuchten sich verständlich zu machen und den Lärm zu übertönen, aber sie kamen überhaupt nicht durch. Im Gegenteil, sie wurden noch mit Näpfen mit und ohne Inhalt beworfen, während mittlerweile in allen drei Zellen Chaos herrschte.
    Es könnte natürlich auch schiefgehen, wenn es den Wachen egal wäre, ob die Gefangenen sich gegenseitig umbrachten. Aber die Menschen hatten darauf gesetzt, dass Alberichs Befehl eindeutig war - eben weil er sich irgendeinen Nutzen von ihnen erhoffte.
    Zudem überhäuften sie nun die Wachen mit Schmähungen, nannten sie Feiglinge, weil sie sich nicht in die Verliese trauten und die Kampfhähne trennten.
    Ein Wachposten schlug vor, das nicht auf sich beruhen zu lassen. »Wir müssen sie ja nicht umbringen. Aber wir könnten ein bisschen Spaß mit ihnen haben, und keiner könnte uns was anhängen!«
    Ein anderer war sofort Feuer und Flamme. »Ich will eine von den Frauen! Nein, zwei!«
    »Gebt mir den Mann da drüben!«, schrie ein Dritter.
    »Hab ich es dir nicht gesagt?«, rief Cedric und versetzte Rudy einen Hieb in den Bauch.
    Es sah sehr echt aus, Rudy ächzte, sein Bauch schwabbelte, aber er hielt es aus und nicht nur das, jetzt gab er auch einen Faustschlag gegen Cedrics Brust zurück.
    Er hätte genauso gut gegen eine Wand schlagen können. Der Däne schrie auf, Tränen schossen ihm in die Augen, und er hielt sein Handgelenk. Cedric aber stieß ein keuchendes Geräusch aus und taumelte zurück. »Dich ... dich krieg ich ...«, stammelte er und kam dem Gitter immer näher.
    Der Hauptmann zog einen schweren Schlagstock und machte sich bereit. »Dich werden wir gleich isolieren, Bürschchen«, knurrte er.
    Rudy setzte nach und schlug noch einmal gegen Cedric. »Ich bring dich um!«, kreischte er. »Du kannst dich nicht vor mir verstecken!«
    Cedric wurde noch näher zum Gitter getrieben, und der Hauptmann trat mit einem hässlichen Grinsen, das seine Rüsselschnauze zum Zittern brachte, ganz nah ans Gitter und hob den Arm mit dem Schlagstock.
    »Jetzt!«, rief Rudy.
    Cedric wirbelte herum und packte den Arm des Hauptmanns, riss ihn durch das Gitter, presste dessen Pranke zusammen und verdrehte sie so, dass der Schlagstock quer stand.
    Der Hauptmann quiekte überrascht, fing sich aber schnell und setzte sich zur Wehr. Cedrics Armmuskeln schwollen fast auf doppelte Größe an, sein Gesicht verzerrte sich verbissen, doch er hielt den Soldaten fest. Reggie und Simon sprangen hinzu, packten den anderen Arm des Hauptmanns, mit dem er auf Cedric einschlug, und pressten ihn gegen das Gitter. Rudy kam mit einem Stoffstreifen, und sie banden beide Handgelenke zusammen.
    Cedric konnte dankbar seine Muskeln entspannen.
    Die Soldaten hatten bereits ihre Waffen gezogen, doch Cedric streckte seine Hand nach der Kehle des Hauptmanns aus. »Einen Schritt näher, und er ist tot!«, warnte er. »Weg mit den Waffen, los!«
    »Hört nicht auf ihn!«, grunzte der Hauptmann. »Tötet alle, die ihr erreichen könnt!« Die magische Abwehr am Gitter zischte und schlug Funken, während er versuchte, sich zu befreien.
    Cedric schrie auf. »Das sind ja Stromstöße! Verflucht, stellt das ab, oder wollt ihr, dass er gegrillt wird?« Sein Gesicht war schmerzverzerrt und gerötet, der Schweiß brach ihm aus, aber er ließ nicht los.
    Der Hauptmann schrie noch viel lauter, langsam roch es nach verbrannter Haut ... Während der Hauptmann seine Befehle schrie, waren die Soldaten unschlüssig, was sie tun sollten; die einen stachen mit Schwertern und Spießen durch die Gitter, die anderen versuchten, ihren Hauptmann zu befreien, doch sie sprangen zurück, als Cedrics Finger seinen Kehlkopf packten und zudrückten. Der Hauptmann röchelte, und gequetschte Laute drangen aus seiner Kehle. Qualm stieg von seinen

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