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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zusammenschrumpfte und kleiner wurde. Zuerst war es ein großes Land gewesen, nun reduziert auf ein kleines Verlies von wenigen Metern längs und breit. Ohne Fenster, völlig isoliert. Bewacht von einem Drachen.
    »Wir können eigentlich alles ausprobieren«, sagte jemand schließlich. »Wir sind die Einzigen hier, denn nur an uns wurde Essen ausgeteilt.«
    »Finde ich übrigens ziemlich seltsam«, bemerkte ein anderer. »So viele Kerker, und bis auf unsere drei sind alle leer. Und das bei einem Tyrannen. Wie kann das sein? Normalerweise müsste es hier überfüllt sein und ein Anbau in Arbeit.«
    »Das finde ich ziemlich gruslig«, murmelte Gina und legte die Arme um sich selbst.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde das ganz genau auf Big Brother passen - mit unfreiwilligen Teilnehmern. So ähnlich wie bei dem Film mit Jim Carrey, wie hieß er doch gleich ...«
    »Truman Show.«
    »Ja, genau. Denkt ihr, es besteht eine Chance, dass ...«
    Cedric schnaubte. »Nicht die geringste«, unterbrach er ungehalten. »Hört auf, euch etwas vorzumachen! Das ist die blanke Realität.«
    »Und was macht dich so sicher?«, fragte Reggie angriffslustig.
    »Bin völlig fantasielos«, brummte der Bauarbeiter. »Ich kann mit dem gesamten Fantasy- und sonstigen Kram nichts anfangen. Was ich da oben gesehen habe, ist ein echter Elf, keine Maske. Ich habe Verwandlungen und Magie gesehen, und all das war keine optische Täuschung. Diese Sachen, auch Hypnose, haben bei mir nie funktioniert, deswegen hab ich es auch aufgegeben, in Zaubershows zu gehen.«
    Rudy hob kritisch eine Braue. »Sehr überzeugend, Meister. Aber in einem gebe ich dir recht: Wir sollten uns jetzt ganz real um unseren Ausbruch kümmern.«

    Ihre Stimmen sanken zu einem Flüstern herab, und sie verständigten sich zusätzlich mit Handzeichen. Es war nicht ganz einfach, auf diese Weise alles in die benachbarten Verliese zu übermitteln, doch irgendwie gelang es ihnen.
    Schließlich kamen sie überein, dass nur ein Tumult helfen konnte. Gewiss, ein uralter Trick mit einem Bart. Aber es war ein Menschentrick, und deswegen konnte er funktionieren.
    »Und wer erklärt sich bereit?«, fragte Angela von drüben. »Offen gestanden habe ich bei mir keine geeigneten Kandidaten.«
    »Ich würde mich gern mit Cedric auseinandersetzen!«, rief Micah.
    Als der Bauarbeiter seine durchs Gitter gestreckte, fuchtelnde Hand und den dünnen Unterarm sah, lachte er schallend. »Ich puste dich um, ohne dass ich einen Finger krumm machen müsste.«
    »Das glaubst auch nur du!«, gab Micah erbost zurück. »Ich habe mich schon mit anderen Monstern angelegt ...«
    »... und wahrscheinlich verloren.«
    »Ruhe«, sagte Rudy und trat nach vorn. »Also ... äh ... ich sehe das so.« Alle wandten sich ihm zu, seine Stimme zitterte leicht, und sein Bauch bebte. »Cedric ist der Einzige, dem man es abnimmt. Überlegt doch, wenn sich zwei andere angiften, würde er doch dazwischengehen und es beenden.«
    »Da ist was dran«, erklang Angelas Stimme. »Worauf willst du raus, Rudy? Du bist doch Rudy, oder? Niemand sonst spricht so kurzatmig.«
    »Ja, ich bin Rudy, der Dicke«, antwortete der junge Däne. »Ich habe bestimmt schon ein paar Kilo abgenommen, aber ich bin eben immer noch dick. Und damit ... bin ich der Einzige, der gegen Cedric antreten kann. Schließlich muss es echt wirken, oder? Und ich glaube, Cedric kann euch noch so sanft anstippen, er haut euch umgehend um, und der Plan ist wieder dahin. Mein Fett aber ist ein sehr guter Dämpfer, ich kann schon was wegstecken.«
    »Aber Rudy ...« Frans tätschelte seinen Arm, er war sehr bleich. »Das willst du doch nicht wirklich ... Ich meine, wir ... wir prügeln uns doch nicht ...«
    »Aber wir werden verprügelt«, gab Rudy zurück. »Und du weißt, warum.«
    »So werden wir das aber nicht angehen«, erwiderte Cedric. »Paare wie ihr sind den Einwohnern dieses Reiches völlig egal. Elfen vögeln sowieso alles, wie Bathú uns erzählt hat ...«
    »Mir hat er das nicht erzählt!«, rief jemand dazwischen. »Also, Themen habt ihr ...«
    Cedric fuhr ungerührt fort: »Und die anderen Wesen hier - nun, jeder sieht doch anders aus, nicht wahr?«
    »Es wäre eigentlich ideal«, murmelte Frans.
    »A... also, was ist jetzt? Hast du Angst vor mir?« Rudy reckte die Fäuste und winkelte die Arme an. »He! Ich sag dir, was du bist!«, schrie er dann ganz laut, dass es bis zum Wachzimmer schallen musste. »Du bist eine Memme! Denkst du, ich hab dich

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