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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gehen«, widersprach sie. »In Alberichs Schloss konnte er nur deswegen anhalten, weil es kein Hafen ist und er nicht gelandet war. Trotzdem konnte er nur kurz bleiben. Dieses Schiff ist dazu verdammt, nirgends Anker werfen zu können!«
    »Diesen Hafen kann er eben doch ansteuern«, beharrte Manibert. »Außerdem ist mir das einerlei, wo er landen kann und wo nicht, hier hat er nie verweilt, und das ist gut so. Wir führen eine rein geschäftliche Beziehung, die wir so kurz wie möglich halten.«
    »Wo liegt dieser Hafen?«, fragte Bathú.
    »Folgt der Straße in nordwestlicher Richtung, dann werdet ihr schon auf ihn treffen.« Manibert reckte seine Brust. »Vielen Dank, dass ihr uns davor bewahrt habt, euer von Wahnsinn befallenes Gehirn zu essen. Und jetzt Packt euch, Gesindel! Mit euresgleichen wollen wir nichts zu tun haben.«
    Das klang seltsam aus dem Mund eines Leichenfressers, der nach Moder und Fäulnis stank und wie eine halb verweste Moorleiche aussah.
    »Wir sind noch nicht fertig«, begann Cwym, kam aber nicht weiter.
    »Doch, sind wir!«, rief Hulda, und dann verschwanden sie und ihr Kumpan mit einem Knall und einem Blitz. Es musste eine gewaltige Kraftanstrengung gewesen sein, die sie vermutlich zu einigen Tagen Schlaf und Erholung zwang, doch sie waren damit fort und frei.
    »Schade«, sagte Bathú enttäuscht. »Ich hätte die Made gern angesetzt.«
    Cwym ging mit der Made auf der Hand zum Kellereingang, schob den Schrank beiseite, öffnete die Riegel und die Tür, dann warf er die Made hindurch. »Viel Spaß«, murmelte er.

    Laura wandte sich Felix zu. »Wir haben endlich eine Richtung«, sagte sie lächelnd zu ihm. »Und ob nun Fliegender Holländer oder nicht, es gibt einen Ort, wohin das Schiff immer wieder zurückkehrt. Dort können wir es erwarten, falls wir es verpasst haben.«
    »Ich schöpfe ganz zaghaft Hoffnung«, sagte der IT-Techniker. »Aber noch halte ich mich zurück. Ich werde erst tanzen, wenn ich meine Kinder in Armen halten kann und sie wohlauf sind.«
    Finn gab sich zuversichtlich. »Das wird bald der Fall sein. Also packen wir zusammen, und los geht's!«

10
     
    Flucht
     
    D ie Fünf Sucher waren ebenfalls Gefangene. Und trotz des magischen und zudem Elfenschutzes an den Gittern wussten sie Wege, wie sie miteinander in Kontakt treten konnten. Sie waren keine einfachen Elfen, sonst wären sie nicht als Sucher auserwählt worden. Jeder von ihnen verfügte über außergewöhnliche Fähigkeiten - und die hervorstechendste war, nicht aufzufallen, und das im wörtlichen Sinne. Sie konnten sich einfach überall hindurchbewegen, als wären sie gar nicht da, nicht mehr als diffuse, neblige Erscheinungen.
    Ohne dass sie sich absprechen mussten, trafen sie sich zur selben Zeit.
    Sie hatten gewartet, bis alle schliefen, und stellten sich dann jeweils an diejenige Wand ihres Verlieses, die an das Verlies nebenan grenzte. Beim mittleren Verlies gab es zwar zwei Wände, doch das stellte kein Problem dar.
    Der Erste, die Maske aus Glas, vergewisserte sich noch einmal, dass wirklich alle tief schliefen, und schuf dann den magischen Schleier, hinter dem sie sich bei ihren Treffen stets verbargen.
    Dann trat er hindurch - durch den Schleier und durch die Mauer. Der magische Wall versetzte ihn in eine andere Ebene, auf der die Mauer keine Festigkeit besaß.
    Nur wenige Augenblicke später traten die vier anderen hindurch, bereits in ihren Masken - zuerst der Zweite, genannt »der Sucher«, weil er den Schattenlord aufgespürt hatte, mit der Pierrotmaske. Dann Nummer drei, Holz. Nummer vier, filigranes Metall. Nummer fünf, ein Clown aus Porzellan.
    »Ich freue mich, dass ihr alle wohlauf seid«, erklang die sonore Stimme des Ersten. »Und euren Weg mühelos nehmen konntet, trotz der Umstände.«
    »Der Schattenlord kann uns nicht aufhalten«, sagte der Zweite mit Tenorstimme, während die anderen sich leicht zum Gruß verneigten. »Noch hat er uns nicht entdeckt, und dabei sind wir ihm so nahe.«
    »Das ist auch der Zweck unserer Zusammenkunft« sagte der Erste. »Was machen wir jetzt, da wir unser Ziel fast erreicht haben? Wie werden wir des Schattenlords habhaft?«
    »Es ist wichtiger denn je, dass wir unsere Tarnung wahren«, sagte der Dritte. »Auch voreinander. Der Moment der Offenbarung ist noch nicht gekommen.«
    Der Erste war sicher, dass sich jeder bereits seine Gedanken über die anderen gemacht und Verdachtsmomente entwickelt hatte. Gerade auf engstem Raum war eine genaue Beobachtung

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