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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sind Ghule überhaupt?«, erkundigte sich Milt unterwegs. »Kannibalen? Oder so tot wie die Leichen, die sie fressen?«
    »Irgendetwas dazwischen«, antwortete Cwym. »Nachtgeschöpfe eben. Sie sind mehr der Geister- als der Anderswelt verhaftet und fühlen sich in Innistìr offensichtlich sehr wohl.«
    »Die haben momentan sogar Hochkonjunktur, scheint mir.«
    Sie mussten eine Weile im feuchten Erdreich unter modrigen Blättern graben, bis sie etwas Größeres, Festeres zu greifen bekamen. Kurze Zeit später zogen sie die sich heftig wehrenden Ghule aus ihren Sumpflöchern, wobei sie selbst über und über mit Schlamm besudelt wurden.
    »Dahin ist mein schönes Bad!«, schimpfte Milt und drohte den beiden Leichenfressern mit der Faust. »Das ist alles eure Schuld!«
    »Wir haben euch bewirtet, oder nicht?«, zeterte Hulda.
    In ihrer wirklichen Gestalt sahen die Ghule weniger rosig aus, sondern vielmehr unförmig, grauschimmlig, und der Geruch war auch nicht gerade angenehm. Ihre Gesichter waren schief, die bleichen Augen viel zu groß.
    »Also beschwer dich nicht, Futter, sondern sei dankbar, was wir dir kostenlos zuteilwerden ließen!«
    »Von wegen kostenlos«, fauchte Milt. »Wie viel bekommt man denn so für eine Seele, hä?«
    »Für deine ganz bestimmt nur einen Mundvoll Spucke in die hohle Hand«, giftete die Baronin ihn an.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, beschwerte sich der Baron. »Was wollt ihr von uns?«
    »Mitkommen!«, befahl Milt und gab den Elfen einen Wink.
    Die beiden Ghule sperrten sich, trotzig und meckernd wie Ziegen, vor allem als das Sonnenlicht ungeschützt auf sie fiel. Sie schrien auf, klagten und jammerten und versuchten, sich vor dem hellen Licht zu verbergen. Doch sie wurden weitergezerrt. Ihre Beschimpfungen, die allmählich in Betteln umschlugen, ließen nach, als sie in den Schlossruinen einigermaßen Deckung erhielten.
    Angst hatten sie augenscheinlich nicht, obwohl das »Futter« deutlich in der Überzahl und sehr ungehalten über die rüde Behandlung war.
    »Wir haben euch verköstigt und verwöhnt!«, schnappte Hulda. »Denkt ihr denn, das ist alles umsonst? Was glaubt ihr, was so ein Betrieb wie dieser hier kostet?«
    »Zu viel«, antwortete Laura. »Und ihr habt uns nur deswegen gereinigt und mit Essen versorgt, um uns appetitlicher zu machen.«
    »Ihr habt aber auch gestunken, als ihr eingetroffen seid«, erklärte der Baron hoch erhobenen Hauptes. »Habt ihr davor neben Schweinen gelegen?«
    »So was Ähnliches.« Cwym und Bathú zwangen die Ghule auf zwei Stühle, die sie irgendwo aufgetrieben hatten, und fesselten sie. »Ihr werdet uns jetzt Rede und Antwort stehen, oder es ergeht euch schlecht.«
    »Ihr könnt uns gar nichts«, sagte Hulda stolz.
    »Sicher?« Cwym grinste hinterhältig und hielt dann seine Hand hoch. Auf dem Handteller ringelte sich eine dicke weiße Made. »Wisst ihr, was das ist? Hab ich ganz zufällig unterwegs gefunden.«
    »Tu es weg, tu es weg!«, kreischte die Baronin auf.
    »Es ist eine Nekrophasta«, erklärte der Elf den Menschen. »Die lieben das verrottende Fleisch von Ghulen.« Er näherte die Hand mit der Made Huldas Gesicht. »Du bekommst eine einzige Chance, Manibert«, sagte er. »Andernfalls wird das hübsche Gesicht deiner Gefährtin bald zerfressen sein.«
    »Mir doch egal«, sagte der Baron ungerührt. »Sie ist ein Ghul. Ich bin ein Ghul. Solcherlei Erpressungen ziehen bei uns nicht.«
    »Untersteh dich, Mani!«, schrie Hulda panisch. Sie sah zu dem Elfen auf. »Ich werde reden!«
    »Weib!«, donnerte Manibert, doch sie ließ sich nicht mehr aufhalten.
    »Die Sonne, dieses abscheuliche Tier vor meinen Augen, und ... das ist alles so demütigend, das ertrage ich nicht! Und was verraten wir schon, wir haben die Seelen ohnehin verloren!« Hulda dampfte jetzt vor Furcht, Fettperlen traten aus ihren Hautporen, ein unangenehmer Gestank breitete sich aus. »Was wollt ihr wissen?«
    »Wo finden wir den Seelenfänger?«, fragte Felix, bevor ein anderer etwas sagen konnte.
    Die Ghule wirkten verwundert. »Das ist alles?«
    »Ihr wisst doch, weswegen wir hier sind«, unterbrach Laura ungeduldig.
    »Also das können wir euch leicht verraten.« Manibert wirkte erleichtert. »Er ist vor Kurzem hier durchgekommen und dürfte jetzt auf dem Weg zu seinem Hafen sein. Es sind einige Reparaturen vonnöten, die Mannschaft braucht Landgang und so weiter.«
    Laura warf einen verwirrten Blick zu Milt. »Aber... er kann nicht in einem Hafen vor Anker

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