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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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»Du musst es einfach schaffen«, wisperte er. »Wir brauchen dich alle. Ich ... ich brauche dich.« Ganz leise fügte er hinzu: »Ich liebe dich. Du ahnst nicht, wie sehr.«
    Sie regte sich nicht. Ihre Unterlippe hatte sich von dem Gift blau verfärbt und war leicht geschwollen, das Blut trocknete darauf. Geduldig fuhren sie fort, sie zu wärmen, ihren Blutkreislauf wieder in Schwung zu bringen.
    Und dann ging plötzlich ein Ruck durch Laura. Sie bäumte sich auf wie eine Ertrinkende, hustete und riss die Augen auf.
    »Laura!«, schrie Milt hoffnungsvoll auf, doch Venorim zog eine kritische Miene.
    Lauras Blick war blind in den Himmel gerichtet, und sie sog die Luft scharf ein. Dann schlossen sich ihre Augen wieder, und sie fiel zurück. Milt fing sie auf und hielt sie fest. »Ach Laura ...«, seufzte er kummervoll. Nidi schmiegte sein Köpfchen an ihn.
    »Ich habe es dir gesagt«, äußerte Venorim. »Aber die gute Nachricht ist: Sie lebt und wird auch am Leben bleiben. Offenbar kann sie einen Giftangriff wegstecken. Erstaunlich, aber warum soll es keine Überraschungen für eine perfekte Giftmischerin geben.«
    Finn stand auf, er war nun auch ziemlich blass und angestrengt. »Du hast keinen Pfifferling auf sie gegeben, ist es so?«
    »Das habe ich zu Beginn schon deutlich gemacht, denke ich.« Venorim steckte die Phiole zurück in den Beutel und hängte diesen wieder an den Gürtel. »Aber ich bin eben gut. Genial, um es deutlich zu machen.« Sie wandte sich Josce zu. »Ihre Seele ist nun wieder stabil und geschlossen. Ihr könnt unbesorgt zum Lager fliegen. Dennoch empfehle ich den Umweg übers Gebirge, man kann nie wissen.«
    »Droht uns dort Gefahr?«
    »Im Lager, wenn Laura dort ist? Nein. Derzeit zumindest nicht. Der Kampf, den sie führt, findet nur in ihr statt. Ich denke nicht, dass es Auswirkungen haben kann, die nach außen gehen.«
    Bricius sah Cedric an. »Darüber werden wir uns dann noch unterhalten.«
    Cedric zuckte die Achseln und ging einfach.
    Venorim schritt an den Menschen vorbei, die applaudierten und »Hoch!« riefen. Die düstere Elfe schien überrascht, aber auch geschmeichelt. Huldvoll hob sie die Hand, während sie auf ihre Nachtmähre zuging.
    Auf der anderen Seite standen zweifelnd Iolair, die die Menschen offenbar für übergeschnappt hielten. Die Giftmischerin hatte in ihren eigenen Reihen wohl nicht viele Freunde.
    Sie verharrte kurz, und Elf starrte Elf an.
    »Buh!«, machte sie. Die meisten machten einen Satz zurück, die anderen gingen in Abwehrstellung. Offenbar glaubten sie, dass allein die Anwesenheit der gefährlichen Frau schon alles vergiftete.
    Venorim lachte wie eine heisere alte Krähe, stieg in den Sattel. Die Nachtmähre galoppierte los, an den Rand der Plattform, breitete die Flügel aus und sprang mit ihrer Reiterin ins Leere.

    »Wie lange werden wir unterwegs sein?«, fragte Finn die Zentaurin.
    »Den Rest dieses Tages und die Nacht bis morgen früh«, antwortete Josce. Sie wandte sich Jack zu. »Wir lassen euch eine kleine Wegzehrung und Wasser bringen, damit ihr die Zeit überstehen könnt. Es ist natürlich nur sehr karg, und wir haben nicht viel Proviant dabei, aber das wird euer ärgstes Leid stillen. Und dazu bekommt ihr Decken und Kissen, die wir immer für Verletzte an Bord haben, damit ihr ein einigermaßen bequemes Nachtlager habt. Frieren werdet ihr nicht, der Schutzzauber hält das Wetter fern, sodass es niemals zu kalt oder warm, nass oder stürmisch wird.«
    Die Menschen kamen zaghaft näher. »Heißt das ...«, sagte Gina, »wir müssen keine Angst haben?«
    Josce lächelte. »Nicht in dieser Nacht. Alberich ist nicht in der Lage, uns einen Rachezauber nachzuschicken, wir sind schneller als der Seelenfänger, und Leonidas kann uns vom Boden aus nicht erreichen.«
    Norbert Rimmzahn trat vor. »Und was erwartet uns dann in eurem Lager?«
    »Lasst euch überraschen«, schmunzelte die Zentaurin. »Es wird euch gefallen.«
    »Dann erwarte ich lieber nichts«, brummte der Schweizer Autor. »Das ist nämlich noch jedes Mal schiefgegangen.«
    Einige lachten, andere nickten zustimmend. »Zumindest haben wir es noch nie erlebt, dass jemand Reinblütigen gegenüber aufrichtig positiv eingestellt wäre«, sagte Jack.
    »Wir sind anders. Ruht euch jetzt lieber aus, alle Gedanken haben Zeit bis morgen. Wenn wir gelandet sind, werden wir reden. In Ordnung?«
    Alle waren einverstanden. Die Iolair verhielten sich ihnen gegenüber freundlich, das allein zählte im

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