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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Augenblick. Mochte es auch ein böses Erwachen geben, jetzt brauchten alle Erholung und Schlaf. Finn hatte schon einmal die Gastfreundschaft von Ghulen erfahren und überstanden, also würden er und die anderen auch jetzt wieder eine Lösung finden, sollten sie vom Regen in die Traufe gelangen.
    »Ich wollte nie wieder fliegen«, sagte Reggie, und einige stimmten lachend zu. »Aber wenigstens ist es kein Flugzeug.«
    Die Iolair wiesen ihnen Plätze an, wo sie ihr bescheidenes Lager aufschlagen konnten; Decken und Kissen reichten für alle, auch die Vorräte. Die Rebellen waren gut vorbereitet gewesen und hatten sich sogar auf eine Belagerung von Morgenröte eingestellt. Die Menschen saßen zusammen auf ihren Decken, tranken Wasser und knabberten Früchtebrot, das köstlicher als alles erschien, was sie jemals gegessen hatten, und unterhielten sich. Frei und ungezwungen. Resümierten ihre Abenteuer und wagten zaghaft, sich über die eine oder andere Begebenheit zu amüsieren.
    Norbert Rimmzahn versuchte mehrmals, den nörgeligen Wichtigtuer zu geben, hatte aber keine Chance, Gehör zu finden. Niemand wollte jetzt über Wenn und Aber nachdenken, sie wollten vielmehr Hoffnung zulassen und an die Zukunft glauben.
    Nach einer Weile setzten sich auch Iolair zu ihnen und stellten Fragen, woher sie kämen und wie es in ihrer Welt denn so sei. Vorbehaltlos neugierig hörten sie gespannt zu.
    Cedric und Jack blieben der Gesellschaft fern, Milt mit Laura sowieso, und auch Finn zog sich zurück. Doch niemand machte eine Bemerkung darüber, sie hatten alle einen Sonderstatus inne und waren als Anführer akzeptiert.

    Viel war vom Tag nicht mehr übrig, das Veilchenblau des Himmels vertiefte sich zum Horizont hin zu tiefem Purpur. Sie zogen über Grasflächen, Steppen und Felsenregionen hinweg, in der Ferne vor ihnen türmten sich schon dunkle Berge vor dem fast nachtdunklen Himmel auf. In Innistìr wurde es nie ganz dunkel. Man sah weder Mond noch Sterne, aber der Himmel gab ein schwaches rotes Glimmen ab, das die Welt nie in Finsternis stürzen ließ. Am Boden unten wuchsen an vielen Orten sogar leuchtende Pflanzen, vor allem Orchideen, aber auch die Blüten von Bäumen oder Sträuchern oder deren Blattränder.
    Der Titanendactyle zog ruhig dahin. Luca hatte Josce die Frage gestellt, wann er denn schliefe, und die Zentaurin hatte geantwortet: »Während des Fluges.« Es seien immer nur kurze Phasen, in denen er einnickte, und anders wäre es gar nicht möglich, denn er könne ja niemals landen.
    Sandra wollte daraufhin wissen, wie das mit der Fortpflanzung funktioniere, woraufhin Luca die Flucht ergriff. Dieses Thema war noch nicht seines. »Sie pflanzen sich nur fort, während sie noch klein sind«, antwortete Josce. »Dann sind sie in der Lage, auf Bäumen zu nisten. Doch sobald sie zu groß werden, verlassen sie die Gestade auf immer und landen nie wieder.«
    »Wachsen sie schnell?«
    »Oh nein, ganz langsam, und nur ganz wenige schaffen es jemals, voll ausgewachsen zu sein. Dieser hier ist der Einzige seit tausend Jahren.«
    »Wow!« Sandra war beeindruckt. Dann sah sie einen Elfenmann, dessen Augen in der Dunkelheit leuchteten, und die Fauna Innistìrs war vergessen, nicht aber das Thema Biologie, das auch andere Facetten aufwies, die möglicherweise interessanter waren.
    Gina sah Sandra mit verklärtem Gesicht dahinstapfen und wurde noch trauriger, als sie es sowieso schon war. Sie fand Finn am Rand der Plattform mit verschränkten Armen stehen und auf den Himmel schauen.
    »Äh ... störe ich dich?«, fragte sie schüchtern.
    Finn sah sie überrascht an, anscheinend hatte er ihre Annäherung nicht mitbekommen - ein Zeichen dafür, dass auch er völlig entspannt war und keine Gefahr vermutete.
    »Wie geht es dir, Gina?«, fragte er freundlich.
    »Prima«, antwortete sie. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, gar nicht.«
    Finn rieb eine Stelle hinter dem Ohr. Dann drehte er sich zu der kleinen Süditalienerin und ergriff sie sanft bei den Schultern. »Hör mal, Gina«, begann er. »Das würde nicht funktionieren.«
    »Wie kannst du da so sicher sein?« Ihre Lippen zitterten, und der Blick ihrer Augen war herzzerreißend. »Du hast mich doch gerettet, und ...«
    »Gina. Das habe ich getan, weil du zu uns gehörst, weil wir alle eine Gruppe sind, die Zusammenhalten muss, denn wir tragen das gleiche Schicksal. Nur gemeinsam können wir überleben.«
    »Ich bin dir zu dick, stimmt’s?«
    »Nein, das stört mich nicht im

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