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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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mehr als doppelt so viele verloren haben oder als Verwundete wieder aufpäppeln müssen. Alles in allem war die Schlacht nicht so desaströs verlaufen trotz ihrer hastigen Flucht am Ende. Wäre der Jabberwock nicht gewesen, hätten sie den Sieg errungen, und Alberich würde wahrscheinlich schon an irgendeinem Galgen baumeln. Oder er wäre entkommen, aber Morgenröte wäre in jedem Fall in Händen der Iolair gewesen.
    Mit dem Jabberwock hatte niemand rechnen können; das war eine unvorhersehbare Komponente gewesen, die jede Strategie zerschlug. Deshalb würden sie auch nicht trauern, sondern ihre Niederlage in einen künftigen Sieg umwandeln und den Tag als Erfolg feiern.
    Die Iolair hatten sich aufgeteilt: Ein Teil flog mit der Amazone und den Menschen direkt zur Basis, der Rest zog mit dem Titanendactylen. Sowohl der Seelenfänger als auch Leonidas waren sicher bereits hinter ihnen her, solange die Spur frisch war und zumindest eine Richtung feststand. Da würden sie sich aber wundern. Zunächst mochte es so ausgesehen haben, dass sie nach Westen flogen, aber das war nicht ihr Ziel. Nicht nur der Titanendactyle, auch Veda würde mit ihrem Gefolge in eine andere Richtung abbiegen, um den Feind in die Irre zu führen.
    Milt hatte das alles mitbekommen, weil er hier Position bezogen hatte und die Iolair keinen Grund sahen, ihre Unterhaltungen vor ihm geheim zu halten. Josce hatte sich mit Bricius besprochen; Veda und Deochar waren nur kurz neben dem Turm hergeflogen, um sich zu verabreden, dann waren sie davongezogen.
    »Was, du hast sie gesehen? Gemein!«
    »Krieg bloß nicht gleich wieder Ochsenaugen.«
    Finn lauschte auf das leise, beruhigende Rauschen der vielen auf und ab wogenden Flügel um sie her. Es klang beinahe wie das Meer ... einschläfernd. »Vielleicht sollte ich doch mal wieder auf die Insel fliegen«, murmelte er.
    »Du hast noch nicht genug vom Fliegen?« Milt lachte leise.
    »Ich glaube nicht, dass ich je wieder ein solches Abenteuer erlebe. Aber gut, ich kann natürlich auch mit der Fähre fahren. Je nachdem, wo ich mich vorher aufhalte.« Finn drehte den Kopf zur Seite. »Was wirst du tun, wenn du zurück bist? Du weißt, dass Laura in München in Deutschland lebt.«
    »Ich weiß, wo das liegt. Das Oktoberfest ist auch auf den Bahamas ziemlich in. Tja. Ich werde mich wohl ans Fliegen gewöhnen müssen. Aber so weit kann ich, offen gestanden, noch gar nicht denken.«
    »Das solltest du aber, Milt. Wenn es dir so ernst ist mit Laura, wie ich den Eindruck habe, musst du bereits vorher wissen, was du willst. Glaub mir, das Letzte, was sie nach diesem Abenteuer will, ist ein unentschlossener Mann, der meint, es würde schon alles irgendwie laufen.«
    »Und was ist, wenn es dann nicht dazu kommt?«
    »Dann kommt es anders, na und? Aber du kannst doch nicht über Alternativen nachdenken, wenn du dir über den Hauptweg noch nicht mal im Klaren bist. Was Laura braucht, ist Sicherheit. Sie ist sehr verletzt worden, bevor sie hier gestrandet ist, und seitdem sind alle hinter ihr her und verletzen sie immer noch tiefer. Was sie durchmacht, ist beständiger Terror - und Folter. Sie wird bald niemandem mehr vertrauen und einen Schutzwall um sich herum errichten. Wenn der Alltag wieder einkehrt, braucht sie jemanden, der ihr zeigt, wo es langgeht, denn von uns allen wird ihr es am schwersten fallen, sich wieder in der Normalität zurechtzufinden.«
    Milt schwieg eine Weile. Um sie verstummten nach und nach alle Gespräche. Die Weggefährten legten sich hin und schliefen geschützt unter freiem Himmel, zum ersten Mal seit Wochen mit dem Gefühl, ohne Ketten zu sein. Und das auch noch in solcher Höhe, auf dem Rücken eines gigantischen Flugwesens, das sie sicher durch das Reich steuerte. Eine bequemere Fortbewegungsweise konnte es nicht geben.
    Inzwischen durchflogen sie das von Josce benannte Gebirge, wobei sie oft den Kurs wechselten, was man jedoch nur beim Hinschauen erkannte. Am Flug selbst war es nicht zu bemerken, es ging immer gleichmäßig ruhig dahin.
    Die geflügelten Schatten folgten ihnen unbeirrt, flogen neben und über ihnen, schienen ebenso wie der Dactyle einfach im Flug zu schlafen, immer nur ein paar Minuten, sei es nun Vogel oder Mischwesen oder Pegasus, einschließlich der Reiter.
    »Danke, Finn«, sagte Milt schließlich. »Ich glaube, ich möchte nicht so genau wissen, woher du diese ganzen Weisheiten hast.«
    »Nein, willst du nicht.« Finn klopfte das Kissen zurecht. Was für ein Luxus,

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