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Schattenmacht

Schattenmacht

Titel: Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wissen.« Sie sah Matt an. »Was bedeutet das?«
    »Es bedeutet, dass es vorbei ist«, sagte Matt. »Wir haben gewonnen.«

UNTER DEN STERNEN
    Die fünf Torhüter standen nur da und sahen sich an: Scar, Inti, Flint, Matt und Jamie. Keiner sagte ein Wort. Es war so viel passiert – und so schnell. Jamie wusste nur, was Scar ihm erzählt hatte, und das war lediglich ein sehr kleiner Teil der Geschichte, die sie an diesem Tag hier vereint hatte. Aber er begriff, dass eine Reise zu Ende gegangen war, die ihr ganzes Leben gedauert hatte.
    Alles rund um sie herum veränderte sich mit rasender Geschwindigkeit. Die Alten hatten die Erde an den Rand der Vernichtung getrieben, sie hatten das Wasser vergiftet und den Himmel verdunkelt, aber jetzt, wo sie fort waren, kehrte die Welt in ihren Normalzustand zurück. Der Regen hatte so schnell aufgehört, wie er begonnen hatte, und der Boden war schon wieder trocken. Die Wolken hatten sich verzogen, als wäre ein Vorhang geöffnet worden. Der Himmel leuchtete in strahlendem Blau, und die Sonne verbreitete Wärme. Und mit dem Sonnenschein war auch die Farbe zurückgekehrt. Der Wald, der so schwarz und bedrohlich ausgesehen hatte, wies jetzt verschiedene Grün-Schattierungen auf, und auch das Gras sah plötzlich weicher und natürlicher aus.
    Die drei Armeen, die unter dem Banner des blauen Sterns gekämpft hatten, begriffen erst jetzt, dass die Schlacht vorbei war und sie die Alten besiegt hatten. Sie waren immer noch geschockt und konnten nicht fassen, was passiert war. Im Himmel war ein Loch entstanden, durch das die Alten davongewirbelt worden waren. Sie waren wieder unter sich, sie hatten gesiegt, und die Welt gehörte wieder ihnen. Allmählich begriffen sie es. Die Überlebenden fielen sich in die Arme. Manche standen auch nur da und weinten, während andere ihre Waffen wegwarfen und jubelten. Nur die Toten und die Sterbenden blieben liegen, wo sie waren, verteilt über das ganze Feld. »Ist es wirklich vorbei?«, fragte Scar. »Ist das das Ende?«
    »Wir haben den Kampf gewonnen«, bestätigte Matt. »Und heute Abend werden wir feiern. Aber noch haben wir viel zu tun.«
    »Viele sind verletzt.« Inti sprach zum ersten Mal, und obwohl er dieselbe Sprache benutzte wie die anderen, hatte er sie offenbar erst kürzlich gelernt. Er hatte einen merkwürdigen Akzent und musste nach den Worten suchen. Matt nickte. »Du musst zu ihnen gehen.«
    »Ich habe nach dir gesucht, Matteo. Viele Jahre. Ich bin froh, dass ich dich endlich gefunden habe.« Inti nickte Matt und den anderen zu. Dann drehte er sich um und ging.
    Er war der Erste, der den Kreis verließ.
    »Ich hätte nicht an dir zweifeln dürfen, Matt«, entschuldigte sich Scar. »Du hattest recht. Es ist alles genau so gelaufen, wie du es geplant hattest.«
    »Es war nicht mein Plan«, widersprach Matt. »Es war so vorherbestimmt.«
    Scar steckte ihr Schwert weg. »Ich muss Finn suchen«, sagte sie. »Er ist im Kampf verletzt worden und wird Hilfe brauchen.« Sie stand einen Moment lang verlegen da. Eigentlich wollte sie nicht gehen, aber sie musste ihren Freund finden. Sie rannte los.
    Flint und Jamie standen sich gegenüber. »Jamie…« Der andere Junge sah ihn an, und in seinem Gesicht spiegelten sich die verschiedensten Gefühle wider.
    Auch Jamie wusste nicht, wie er reagieren sollte. »Du bist Flint… nehme ich an«, sagte er. »Ich meine… natürlich bist du es.« Ihm fiel auf, dass Flint ein Schwert trug, das genauso aussah wie Frost. Das überraschte ihn nicht. Alles an ihnen war gleich. Schließlich waren sie Zwillinge. »Du siehst aus wie Scott«, sagte er. »Du hörst dich auch an wie er.«
    »Wer ist Scott?«
    »Mein Bruder.«
    Flint nickte. »Und du siehst aus wie Sapling – und du hörst dich an wie er.«
    Jamie versuchte zu lächeln, aber es fiel ihm schwer. »Ob uns das wohl irgendwann jemand erklären kann?«, fragte er.
    Beide Jungen sahen Matt an.
    »Wir haben jetzt keine Zeit zum Reden«, sagte er. »Es tut mir leid, aber das müssen wir verschieben. Es ist viel wichtiger, erst einmal unseren Leuten zu helfen.«
    »Wann reden wir?«, wollte Flint wissen.
    »Heute Abend.«
    Jamie sah sich um. Erst jetzt wurde ihm das Ausmaß der Schlacht bewusst, in der er gekämpft hatte. Es erinnerte ihn an das, was er bei Scathack Hill vorgefunden hatte, nur dass es hier viel schlimmer war. Auf dem ganzen Feld lagen Männer und Frauen mit grauenhaften Verletzungen.
    »Inti hat die Kraft zu heilen«, sagte Matt. »Aber

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