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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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du wahnsinnig, mich anzurufen? Ich sitze gerade in der Höhle des Löwen.«
    »Wie sollte ich das denn wissen? Ja, okay, das hast du gut gemacht. Also, was wird hier gespielt?«
    »Schöller hat ein paar Jungs beauftragt, deine Bude zu filzen. Es wurden beide Computer mitgenommen. Catherines Laptop und dein altes Schlachtschiff.«
    »Das gibt’s doch gar nicht. Vor einer Stunde war ich noch zu Hause. Ich bin gerade bei Feldmann im Krankenhaus.«
    »Es kommt noch besser. Auf beiden Rechnern hat man angeblich staatsfeindliches Material gefunden. Man will beweisen, du hättest dich in Ecuador einer subversiven terroristischen Vereinigung angeschlossen. Wenn du dich bei Schöller meldest, wird man dich festnehmen. Du bist mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert.«
    Schon wieder, dachte Martin. »Werner, das kann doch alles nicht wahr sein. Auf meinem Rechner ist nichts.«
    »Denk nach. Was hast du mit den Daten gemacht, die dir Lohmeyers Witwe gegeben hat?«
    »Ich habe sie auf einer kleinen SD-Karte und einem Stick abgespeichert. Beides hab ich bei mir.«
    »Damit hast du sicher auf der Festplatte ein Backup hinterlassen. Profis können das rekonstruieren.«
    Martin dachte an Jerome und die kinderpornografischen Dateien, die er als Demo für eine kurze Zeit auf Catherines Laptop geschmuggelt hatte. »Er hat mit allem recht, Werner.«
    »Wer hat recht?«
    »Jerome. Er hat mir bewiesen, wie einfach es ist, sich in Rechner zu hacken und alles Mögliche dort abzulegen. Ich wollte es ihm nicht glauben.«
    »Egal. Wie dem auch sei. Wenn du noch eine Weile draußen bleiben willst, solltest du für ein paar Tage untertauchen. Schmeiß dein Handy weg, kauf dir ein neues, ein ganz einfaches ohne jeden Schnickschnack, und leg eine SIM-Karte vom Türken um die Ecke rein. Hast du was zu schreiben?«
    »Ja, warte.« Martin kramte in seiner Jackeninnentasche, holte einen Kuli hervor und griff nach einer Serviette, die auf Feldmanns Nachttisch lag.
    »Okay, leg los.«
    »0173- 2846062. Das ist eine neue Nummer, die noch kein Mensch kennt. Ist das neue Handy von Susanne. Ruf mich an, sobald du was rausgefunden hast. Ich muss jetzt wieder rein.«
    Martin betrachtete verstört das Handy. In den Tagen davor hatte er noch über Verschwörungstheorien Witze gemacht, nun war er ein Teil davon.
    »Und?«, wollte Feldmann wissen. »Was ist passiert?«
    »Die waren doch tatsächlich in unserer Wohnung und haben die Rechner gefilzt. Darauf sollen sie angeblich Dokumente gefunden haben, die mich als Spion entlarven würden. Staatsfeindliche Geheimdokumente. Ich lach mich tot.«
    Feldmann nickte sinnierend. »Ja, das passt zu ihnen. So witzig finde ich das nicht, Martin. Was willst du jetzt tun? In deiner Wohnung wird man vermutlich bereits auf dich warten.«
    »Ich habe noch meine alte Bude in Hamburg Eimsbüttel. Alle denken, ich hätte sie verkauft. Das war sie auch, so gut wie jedenfalls, doch der Käufer hat die Kohle nicht zusammengekriegt und somit ist der Deal geplatzt. Obwohl, ich könnte mir vorstellen, dass sie die auch überwachen.«
    »Wer weiß noch davon?«
    »Nur Werner. Ich bin sogar schon nicht mehr in Hamburg gemeldet.« Martin sah aus dem Fenster in die friedliche Natur, die keine Verschwörung kannte. »Es gäbe vielleicht noch eine andere Möglichkeit …«
    »Bei Freunden vielleicht«, mutmaßte Alois.
    Martin stand auf und nickte.
    »Ja, bei Freunden vielleicht. Es reicht schon, dass ich Catherine da mit reingezogen habe. Besser, du weißt nichts.«
    Martin nahm die dünne Hand Feldmanns in seine Hand und schüttelte sie vorsichtig, als hielte er zerbrechliches Porzellan.
    »Gute Besserung, Alois. Ich muss los. Komm wieder auf die Beine, ja?«
    Feldmann hob die knochige Hand zum Abschied. Sorgenvoll blickte er Martin nach.

    Auf dem Flur wählte Martin eine Nummer, die ihm inzwischen geläufig war.
    »Humphrey Bogart am Apparat.«
    »Nicht witzig, Jerome. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Man hat dich am Arsch, stimmt’s?«
    »Kann man so sagen. Woher weißt du …?«
    »Du hast nicht mehr viel Zeit, bis sie dich geortet haben. Du bist im Krankenhaus Maria Hilf, wenn ich das richtig sehe. Okay, bleib, wo du bist. Ich hol dich da raus. Als Erstes wirf dein Handy in den nächsten Mülleimer und dann renn im Krankenhaus herum, fahr mit dem Fahrstuhl rauf und runter. Wir treffen uns hinten an der Rampe der Notaufnahme. In zwanzig Minuten, eher schaffe ich es nicht. Und jetzt mach, dass du das Handy loswirst. Sie sind

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