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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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Benutze die Aufnahmen und zieh dein Ding durch.«
    »Was ist passiert? Was heißt das, du kommst nicht zurück?«
    Dutroit sprach leiser. »Ich bin aufgeflogen. Mit Glück komme ich hier raus, aber es sieht eher schlecht aus. Ich kann auch Annette nicht erreichen. Wenn sie plaudert, ist alles aus.« Dutroit atmete schnell. Seine Zeit wurde knapp. »Hör zu, egal, was passiert. Wenn ich mich nicht mehr melde, verwerte alles, was du hast. Mach sie fertig. Zieh alles auf einen Mini-Chip und vernichte den Rest. Versteck ihn gut. Er ist dein ganzes Kapital.«
    Dutroits Stimme brach ab, ab jetzt hätte ihn jedes Wort verraten. Dicht vor der Kammer standen zwei Männer, die sich umsahen. Er hörte, wie sie miteinander sprachen, wie sie schimpften, weil sie Rechenschaft ablegen müssten, falls sie ihn nicht fänden.
    Dutroit schwieg, atmete so ruhig er konnte, doch das Handy war noch an. Das Ausschalten hätte einen Piepton verursacht. Nicht gedacht hatte er jedoch daran, dass der Angerufene am anderen Ende nicht wusste, was los war, er es aber unbedingt erfahren wollte, unüberlegt reagierte und laut und hörbar in den Hörer rief.
    »Nun sag schon, was los ist, Dutroit! Was ist passiert?«
    Dutroit schloss die Augen, beendete das Gespräch, besagter Piepton schoss durch die Dunkelheit der Kammer. Die Männer drehten sich um.
    Ohne zu zögern, öffnete er als Erster die Tür und rammte den beiden das Türblatt vor die Beine. Er selbst verlor den Halt, stolperte und prallte mit dem Gesicht gegen den Feuerlöscher, der in jedem Stockwerk hing. Seine Maske riss ein, die künstliche Braue zerfetzte und der feine Schnurrbart riss zur Hälfte ab. Nun lösten sich vor seinem inneren Auge alle Fluchtwege auf, sie verflüssigten sich in seinem stressgeschwängerten Hirn. Er rannte die Treppenstufen wieder hinunter und dachte an die Küche. Die Küche hatte einen Hinterausgang zu den Abfalltonnen, seine einzige Chance, zum Parkplatz gelangen zu können. Er warf die Tür zum Küchenbereich scheppernd auf, stieß seinen Kollegen, einen dänischen Koch, der mit einem Tablett auf der Hand dastand, um, warf Töpfe und Pfannen zu Boden und hechtete auf den Ausgang zu.
    Seine Kollegen sahen sich nach ihm um und erkannten ihn kaum wieder. Ein Monster, dessen Haut in Fetzen hing, nur ohne von Blut benetzt zu sein. Was geht hier vor?, fragten sie sich. Zwei Sicherheitsleute rannten ihm durch die Küche hinterher. Ein anderer hatte längst die Weisung gegeben, einen Mann zur hinteren Tür zu schicken.
    Dann erschien der, der sich für die Stelle des Chefkochs als Monsieur Dutroit aus Paris beworben hatte.
    Ohne zu zögern, schlug jemand direkt auf sein rechtes Auge, ein weiterer Schlag erwischte sein Kinn und der französische Koch wollte in die Bewusstlosigkeit abgleiten.
    »Warte, lass ihn noch eine Weile am Stück.« Der kleine, untersetzte Mann hielt Carlos am Arm zurück. »Der Chef will sich den Kerl vorher noch mal ansehen. Lass also sein Gesicht noch eine Weile in einem Zustand, dass man noch halbwegs normal mit ihm reden kann.«
    Der Schwarzhaarige nickte und betrachtete den Mann mit dem zerfetzten Antlitz am Boden. Die hautfarbene Maske hing schlaff zur Seite und darunter lugte die andere Hälfte eines bleichen, beinahe kindlichen Gesichts hervor. Selbst die perfekteste Tarnung war vergänglich. Carlos hoffte, der Sicherheitschef hätte keine anderen Pläne mit diesem Spitzel. Für Leute, die es geschafft hatten, die Bilderberger zu bespitzeln, gab es nur eine ›Therapie‹. Die endgültige, die sie zum Schweigen brachte. Kein Wort von dem, was er aufgeschnappt hatte, durfte die Außenwelt erreichen. Was sie nicht wussten, war, dass jene Worte und noch viele mehr längst Flügel bekommen hatten und außerhalb der Hotelmauern ihren Bestimmungsort wie einen Taubenschlag erreicht hatten.
    Dutroit kauerte mit den Knien auf dem harten Steinboden. Die Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden und ließen ihm keinen Bewegungsspielraum.
    Zwei Bewacher standen in Reichweite. Sie warteten auf den Chef. Nach drei Minuten kam ein Mann um die Ecke, vor dem jeder Respekt hatte; sowohl in seinem Vorzeigeleben als auch in seinem Zweitjob, den er nicht minder ernst nahm. Der Mann hatte eine Größe von einem Meter achtzig, kurzgeschorenes graues Haar und in all den Jahren seines verborgenen Dienstes das Training seines Körpers nicht vernachlässigt.
    Langsam näherte er sich dem am Boden knienden Mann. Er riss ihm den Rest der Maskerade vom Kopf

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