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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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bewegten, hässliche Worte aussprachen. Dabei könnte es so einfach sein: er hätte den Laptop einfach zuklappen können, hinaus in den Garten gehen, die Rosen schneiden. Er hätte so tun können, als sei alles in bester Ordnung, doch er wusste, dass dies nicht möglich war. Stunden, spätestens Tage später würde er tot sein, vielleicht neben seinen Rosen liegend. Er riss sich zusammen, gab sich verwundert.
    »Du vermutest, dass Reichstein noch lebt.«
    Bladeck war ein weiteres Mal selbstsicherer geworden. Es muss interne Absprachen gegeben haben. Beschlüsse über seine mögliche Nachfolge.
    »Ich habe es dir beim letzten Mal schon gesagt, man hat seine Leiche nicht gefunden. Es hat eine Beerdigung ohne den Dreckskerl gegeben. Wo bitte ist seine Leiche, wenn er definitiv tot ist? Und falls er tatsächlich tot ist, wer ist dann ›The Voice‹? Wer vertritt ihn so perfekt? Wer startet die Erpressungen? Dreizehn Teilnehmer haben bisher gezahlt. Insgesamt sieben Millionen Euro sind geflossen und immer ohne Polizei. Der Typ kriegt den Hals nicht voll. Sollte einer von uns ihn in die Finger bekommen, ist er sofort tot, da kannst du sicher sein. Und der, der dies eigentlich schon längst hätte erledigen sollen, bist du, Reinhard.«
    Eine bedrückende Stille entstand. Schöller rieb sich unter dem Schreibtisch die Hände, obwohl er wusste, dass man sie eh nicht sehen würde. Ihm platzte der Kragen. Die Angst trieb ihn, nach vorn zu preschen.
    »Wie stellt ihr euch das denn vor?«, begann er mit hoher Stimme. »Soll ich meine Leute im Präsidium vielleicht auf ihn ansetzen? Ihnen erzählen, wen wir da suchen und was er getan hat? Dass er ein geheimes Treffen der Bilderberger belauscht und Gespräche mitgeschnitten hat, aus denen hervorgeht, dass wir die Weltherrschaft anstreben, dass wir die totale Überwachung planen und zum großen Teil schon umsetzen? Soll ich ihnen sagen, dass Facebook unsere Erfindung ist und vom CIA ins Leben gerufen wurde, um einen großen Teil der Weltbevölkerung ausspionieren zu können? Ich kann nur mit all meinen Mitteln versuchen, ihn ausfindig zu machen, aber ich muss es verdammt noch mal allein tun und das kostet nun mal Zeit. Ich habe in Hamburg niemanden, den ich einweihen kann, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das in eurem Sinne wäre.«
    »Reinhard, Reinhard, du enttäuschst mich. Früher warst du cleverer. Früher hättest du den Kerl schon längst geschnappt und ihn kaltgestellt. Wir werden uns bald nach einem Nachfolger für dich umsehen müssen.«
    Schöller reagierte trotzig. »Macht doch, was ihr wollt. Warum ruft ihr überhaupt an? Ihr wisst doch eh schon alles.«
    »Aber du nicht. Wir melden uns nicht, um etwas von dir zu bekommen. Wir wissen in der Tat, dass du nichts herausgefunden hast. Stattdessen entgleitet dir deine Familie. Nichts hast du im Griff. Deine Frau säuft und benimmt sich in der Öffentlichkeit völlig daneben. So etwas mögen wir nicht, Reinhard. Noch schlimmer allerdings ist dein unfähiger Sohn. Stolziert wie ein Gockel durch die Stadt, rennt von einem Puff zum nächsten und ist nicht einmal in der Lage, die einfachsten Jobs zu erledigen.
    Dann wieder drängt er sich in die Medien, weil er meint, er sei der Einzige, der dem Killer gewachsen wäre. Kein Wunder, dass er den Platz für diesen Hippie räumen musste. Wie hieß der doch gleich?«
    »Pohlmann.«
    »Ja, genau, Pohlmann. War er nicht zwei Jahre irgendwo in Südamerika?«
    »Ecuador.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, war das mal ein pfiffiger Hund, dieser Pohlmann. Sieh zu, dass er unsere Sache nicht gefährdet. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist ein Schnüffler, der sich nicht an Regeln hält. Halt ihn an der kurzen Leine.«
    »Das kann man nicht. Lorenz wollte unbedingt, dass er zurückkommt. Lorenz hält große Stücke auf ihn.«
    »Wird es nicht mal Zeit, dass Lorenz in Pension geht? Ist doch auch schon über sechzig. Hat er nicht ein schwaches Herz und qualmt wie ein Schlot? Da kann man doch sicher was machen.«
    »Nicht Lorenz, Leute. Lorenz ist der treueste Beamte, den ich seit über dreißig Jahren habe. Ihr könnt aus dem Weg räumen, wen ihr wollt, aber nicht Lorenz.«
    »Ach, kommt jetzt doch wieder der Bulle durch? Du vergisst scheinbar, wem du wirklich Loyalität schuldest. Uns hast du den Chefsessel zu verdanken, denk daran.«
    Schöller nickte und sackte in sich zusammen. Große Pläne, verbliebene Ziele, Jahre, die er innerhalb seines Ruhestandes im Wohlstand zu

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