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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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gutem Vorsatz ausgesprochen hatte, die Schuld an dem Dilemma.
    »Ich glaube, ich verstehe, was du mich fragen willst. Weiß außer Werner noch jemand von der Sache?«
    »Nur der Pathologe. Es war ihm untersagt, eine Obduktion durchzuführen, aber mir zuliebe hat er mehrere Lungenpunktionen durchgeführt und herausgefunden, dass Klaus in seinen Lungen keinen einzigen Tropfen Wasser aus der Alster hatte, wo er gefunden wurde. Er hatte Chlorwasser in den Lungen.«
    »Aber auch das kannst du nicht beweisen, weil der Eingriff des Pathologen illegal war.«
    »Genau.«
    Feldmann gönnte sich ein kurzes, entspanntes Lachen. »Wie hast du das denn geschafft?«
    »Na, sagen wir mal so: Er schuldete mir noch einen Gefallen …«
    »Okay. Ich will es gar nicht wissen. Okay. Lass mich raten. Niemand hat dir befohlen, sich der Sache anzunehmen. Du bist in Lüneburg und damit aus dem Rennen.«
    »Genau.«
    »Aber du willst den Tod von Klaus aufklären?«
    »Tja, das ist genau der springende Punkt. Ich könnte es nur als Gehilfe von Werner tun, Undercover sozusagen. Der Alte will mich auf gar keinen Fall mehr in Hamburg sehen. Er würde alle Hebel in Bewegung setzen, um mich in Misskredit zu bringen. Und trotzdem stinkt irgendetwas gewaltig zum Himmel.«
    »Auf dieser Erde stinkt alles zum Himmel. Gott kann es schon lange nicht mehr riechen.«
    »Ach, das sagt man doch nur so. Ist ein Sprichwort.«
    »Ich versteh das schon. War das alles? Willst du jetzt von mir hören, was du tun sollst?«
    »Nein, das ist noch nicht alles. Vor ein paar Tagen hab ich einen Anruf von einem Typen bekommen und ich hab mich mit ihm in einer Kneipe getroffen. Er nannte sich Jerome, aber das ist nur ein Deckname. Einer von vielen, wie er mir sagte.«
    »Und? Was wollte er von dir?«
    »Tja, was soll ich sagen? Ich weiß es nicht genau. So was Verrücktes ist mir noch nie passiert. Er weiß scheinbar alles, was ich tue. Er ist, technisch gesehen, in der Lage, mich zu überwachen, meinen Computer zu manipulieren. Er sagt, er tue das nur, um mir zu zeigen, was andere auch können, nur noch viel intensiver und mit miesen Absichten.«
    »George Orwell lässt grüßen.«
    »Ja, so ähnlich. Er faselt etwas von einer Gruppe Verschwörer, die die Weltherrschaft anstreben und im Hintergrund arbeiten. Politiker je nach Gusto absetzen oder wählen lassen, so wie es ihnen passt. Er nennt sie die ›Schattenmacht‹.« Martin nahm das Telefon vom Mund und musste niesen. Dann sprach er weiter. »Hey, du kennst mich, Alois. Dieses Zeugs ist nichts für mich. Zu viel Metaphysik.« Es war still geworden am anderen Ende.
    »Alois? Bist du noch da?«
    Nach einer ewig scheinenden Weile meldete sich Alois Feldmann zurück. »Wie heißt diese Gruppe? Hat er einen Namen genannt?«
    »Ja, hat er. Er nannte sie die ›Bilderberger‹.« Wieder hörte Martin nur ein Raunen im Telefon.
    »Was ist? Geht es dir nicht gut?«
    »Nein, es geht mir nicht gut. Aber das ist ein anderes Thema. Martin, unser Gespräch hat soeben eine Wendung genommen. Würde es nur um den Tod von Klaus Schöller gehen, würde ich sagen, tue, was du nicht lassen kannst. Du bist Bulle und Morde aufzuklären, ist dein Job und ich denke, auch deine Berufung, aber die Sache mit den Bilderbergern ist eine Nummer zu groß für dich, mein Junge.«
    Martin überlegte, wann Alois ihn je einmal ›mein Junge‹ genannt hatte. Ihm fiel keine Situation ein. So etwas sagte ein Vater zu seinem Sohn. Nicht einmal sein eigener Vater hatte ihn je so genannt, immer nur beim Vornamen. Sonderbare Emotionen schossen durch Martins Kopf. Jemand, der ihn so nannte, musste es ernst mit ihm meinen. So etwas sagte man nicht leichtfertig daher.
    »Woher kennst du die Bilderberger? Was weißt du von denen?«
    »Na ja, das eine oder andere Mal erscheinen sie in der Presse. Wenn du recherchierst, erfährst du natürlich noch mehr. Doch niemand weiß alles. Ein paar Journalisten hängen immer wieder wie die Kletten an ihnen dran, um etwas herauszufinden, was wirklich stimmt. Normalerweise lassen dich die hohen Herren nur wissen, was du wissen sollst, und mehr nicht. Sie haben ihre Taktik in der letzten Zeit ein wenig geändert. Sie gehen jetzt offensiver an die Öffentlichkeit. Sogar die BILD Zeitung durfte über sie berichten. Aber natürlich immer nur lancierte Infos. Die Teilnehmerliste ist mittlerweile auch kein Geheimnis mehr, aber sie wird in der Regel erst nach einem Treffen veröffentlicht, nie davor. Diese Zusammenkünfte und

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