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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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ihre Inhalte sind das bestgehütete Geheimnis weltweit. Es treffen sich dort wirklich mächtige Menschen, Männer wie Frauen, und sie beschließen Dinge, ohne die Bevölkerung davon in Kenntnis zu setzen.«
    »Dann stimmt das also wirklich, was Werner mir erzählt hat. Und dieser Jerome hat eine Menge Andeutungen gemacht.«
    »Wir sind Freunde, Martin. Das weißt du. Ich kann dir nur raten, dich da rauszuhalten. Es geschehen Dinge, von denen wir nichts wissen. Ob das gut ist oder nicht, kann ich nicht sagen, aber ich habe nicht die Verantwortung dafür, was dort geschieht. Es nimmt sowieso alles seinen Lauf, ob du dafür bist oder dagegen. Du kannst dich noch so sehr engagieren. Es kommt, was kommen muss.«
    »O, bitte. Nicht schon wieder so geheimnisvoll. ›Es kommt, was kommen muss.‹ Du müsstest dich mal hören. Was soll das denn heißen? Es gibt immer etwas, was man tun kann.«
    »Im Kleinen, ja. Aber an dem großen Plan kannst du gar nichts ändern.«
    »Was für ein großer Plan?«
    »Na, der große Plan eben. Der Plan mit dieser Erde, mit den Menschen. Der Plan Gottes mit der Welt im Angesicht des Bösen.«
    »Alois, ich mag nicht, wenn du so redest. Ich weiß ja, dass du ein Priester bist, aber dieser Kram mit dem Unsichtbaren, das habe ich noch nicht so ganz geschluckt.«
    »Das tut nichts zur Sache. Die Dinge bleiben, wie sie sind, ob du nun daran glaubst oder nicht. Nach deinem Glauben wird sich keiner richten. Die Schwerkraft ist ja auch gültig, ob du daran glaubst oder nicht.«
    »Ich bin eher geneigt, an die Dinge zu glauben, die ich sehen und anfassen kann.«
    »Ach ja? Und was ist mit der Liebe? Siehst du die auch? Oder die Luft, die du atmest. Siehst du die? Paulus sagte, selig sind die, die glauben, auch wenn sie nicht sehen.«
    »Tja, Paulus und Alois, aber nicht Martin.«
    »Das ist schade, Martin. Sei nicht naiv. Es gibt bedeutend mehr als das bisschen, was du siehst und berühren kannst.«
    »Okay, Alois. Was soll ich jetzt mit unserem echt langen Gespräch anfangen? Hier liegt ein Haufen belangloser Papiere von ebenso belanglosen nachbarschaftlichen Streitigkeiten, die zur Anzeige gekommen sind. Und da ist noch eine neunzigjährige Oma, die ihren ebenso alten Mann verprügelt hat und der sie angezeigt hat. Ein vermisster Ehemann, der nur mal eben Zigaretten holen gehen wollte und nicht zu seiner keifenden Alten zurückgekommen ist, und all diese Sachen. Und du erzählst mir was von Weltverschwörung und dergleichen.«
    »Entschuldige mal. Du hast mir davon erzählt. Ich habe dich nur davor gewarnt.«
    »Okay. Ich denk drüber nach. Sei mir nicht böse, weil ich so skeptisch bin. Ich tue mich eben schwer mit diesen Dingen. Dir fällt das leichter, von Berufs wegen sozusagen.«
    »Das stimmt nicht. Auch ich muss täglich darum kämpfen, weil eigentlich alles dagegen spricht, vertrauensvoll glauben zu können. Die Welt versinkt in einem Sumpf aus Korruption und Geldgier und man fragt sich, wo da ein Gott sein soll. Aber glaub mir, es gibt diesen großen Plan …«
    »Ja, ja. Ist schon gut. Ich denk drüber nach, wie gesagt. Hey, Alois, war schön, mit dir zu quatschen. Und, halt die Ohren steif.«
    »Ja, mach’s auch gut, Martin. Und pass auf dich auf. Wenn du Rat brauchst, du weißt ja, wo du mich findest.«
    »Ja, danke. Dann … bis bald mal.«

    Martin und Alois Feldmann beendeten das Gespräch und beide fühlten sich mies. Martin, weil er vergessen hatte, Alois zum Geburtstag, wenn auch nur nachträglich, zu gratulieren und weil er keine konkrete Antwort bekommen hatte und Alois, weil er sich ernsthafte Sorgen machte und, wie er fand, zu Recht. Er kannte Martin. Er wusste, dass er ein integrer Kerl war, der bisweilen zur Unvernunft neigte. Doch dieser Geschichte würde er nicht gewachsen sein und er hoffte, Martin würde seinen Rat befolgen und die Finger davon lassen. Tief in seinem Inneren vermutete er jedoch, dass Martin genau das Gegenteil davon tun würde, was man ihm riet, koste es, was es wolle. Doch der Preis, den er für diesen Job bezahlen würde, stand nicht auf der Karte.

Kapitel 16
    Juni 2011, Hamburg

    Der Raum, in dem sich das Arsenal an Masken, Perücken, Uniformen und Kleidungsstücken befand, über die Jahre mühsam zusammengetragen, war hinter einer unauffälligen, verschiebbaren Wand versteckt. Der kleine Verschlag glich eher jenem Bereich von Schauspielern oder Models, in dem sie sich für ihre Rollen oder den Catwalk präparierten, sich bis zur Unkenntlichkeit

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