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Schattennacht

Schattennacht

Titel: Schattennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Kandidaten finden.«
    »Einverstanden. Ich wünschte bloß, wir könnten ihnen sagen, gegen wen wir uns verteidigen müssen.«
    »Das würde ich mir auch wünschen, Schwester.«
    Alle Fahrzeuge, die den Brüdern und Schwestern zur Verfügung standen, waren in der Tiefgarage des Internats untergebracht.
    Ich sagte: »Sagen Sie Knoche …«
    »Salvatore.«
    »… dass ich mit einem der Geländewagen raufkomme, um ihn und die anderen abzuholen, und sagen Sie ihm …«
    »Du hast doch gesagt, da draußen würden sich feindselige Leute herumtreiben.«
    Leute hatte ich nicht gesagt, sondern das Wörtchen sie benutzt.
    »Feindselig. Ja, Ma’am.«
    »Ist es dann nicht gefährlich, zur Abtei zu fahren?«
    »Für die Kinder ist es noch gefährlicher, wenn wir bei dem, was kommt, nicht ein paar kräftige Arme zur Unterstützung haben.«
    »Verstehe. Es geht mir nur darum, dass du zwei Mal fahren
müsstest, um so viele Brüder samt ihren Baseballschlägern und Werkzeugen hierherzubringen. Wenn ich einen Wagen fahre und du den anderen, schaffen wir das auf einmal.«
    »Ma’am, ich würde zwar liebend gern ein Schneepflugrennen mit Ihnen austragen, aber mir ist es lieber, wenn Rodion Romanovich den zweiten Wagen fährt.«
    »Der ist hier?«
    »Er ist in der Küche, wo er bis zu den Ellbogen in Glasur steckt.«
    »Ich dachte, du würdest ihm misstrauen.«
    »Wenn der ein Hoosier ist, dann bin ich ein fanatischer Hackbrettliebhaber. Sollte es so weit kommen, dass wir die Schule verteidigen müssen, wäre es tatsächlich keine gute Idee, wenn Mr. Romanovich noch hier ist. Deshalb möchte ich ihn bitten, einen der Geländewagen zur Abtei zu fahren. Wenn Sie mit Bruder Knoch…atore …«
    »Knochatore? Einen Bruder dieses Namens kenne ich nicht.«
    Bis ich Schwester Angela kennengelernt hatte, hätte ich nicht gedacht, dass Nonnen so sarkastisch sein konnten.
    »Wenn Sie mit Bruder Salvatore sprechen, Ma’am, dann sagen Sie ihm doch bitte, dass Mr. Romanovich oben in der Abtei bleiben wird. Salvatore soll den Wagen übernehmen.«
    »Ich nehme an, Mr. Romanovich wird erfahren, was Sie mit ihm vorhaben.«
    »Nein, Ma’am, ich werde ihn anlügen. Überlassen Sie das nur mir. Egal, was Sie von mir halten, ich bin ein äußerst begabter Lügner.«
    »Wenn du auch noch Saxofon spielen würdest, wärst du eine doppelte Bedrohung. Das ist völlig klar.«

28
    Da die Mittagszeit nahte, war die Küchenbrigade nicht nur weit emsiger bei der Arbeit als vorher, sondern auch noch fröhlicher. Nun sangen vier der Nonnen beim Kochen, nicht nur zwei, und inzwischen auf Englisch statt auf Spanisch.
    Alle zehn Kuchen waren mit Schokoladenglasur überzogen. Sie sahen verdächtig lecker aus.
    Rodion Romanovich, der in einer großen Schüssel orangefarben leuchtende Buttercreme gerührt hatte, verwendete diese nun mit einer Spritztüte dazu, den ersten seiner Orangen-Mandel-Kuchen mit einem filigranen Muster zu verzieren.
    Als ich neben ihm auftauchte, hob er nicht einmal den Blick. »Da sind Sie ja wieder, Mr. Thomas«, sagte er. »Sie haben Ihre Winterstiefel angezogen.«
    »In Socken war ich so leise, dass ich die Schwestern erschreckt habe.«
    »Haben Sie inzwischen fleißig Hackbrett geübt?«
    »Das war nur so eine Phase. Jetzt bin ich mehr am Saxofonspielen interessiert. Sagen Sie, Sir, haben Sie schon mal das Grab von John Dillinger besucht?«
    »Wie Sie offenbar wissen, ist der auf dem Friedhof von Crown Hill begraben, in meinem geliebten Indianapolis. Ja, ich habe das Grab dieses Banditen tatsächlich gesehen, aber mein Hauptgrund für den Besuch des Friedhofs bestand darin, die letzte Ruhestätte des Schriftstellers Booth Tarkington aufzusuchen.«
    »Booth Tarkington hat den Nobelpreis erhalten«, sagte ich.
    »Nein, Mr. Thomas, das war der Pulitzerpreis.«
    »Das müssen Sie natürlich besser wissen. Schließlich sind Sie Bibliothekar in der Staatsbibliothek von Indiana, North Senate Avenue Nummer einhundertvierzig, wo vierunddreißigtausend Titel über Indiana und von dort stammenden Autoren verwahrt werden.«
    » Über vierunddreißigtausend Titel«, stellte Romanovich richtig. »Wir sind sehr stolz auf diese Zahl und hören es nicht gern, wenn sie belächelt wird. In etwa einem Jahr werden wir wahrscheinlich fünf unddreißigtausend Bücher dieser Art besitzen. «
    »Wahnsinn. Das dürfte Grund für eine große Feier sein.«
    »Wahrscheinlich werde ich dafür eine Menge Kuchen backen.«
    Die Ruhe, mit der er die Buttercreme aufspritzte,

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