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Schattennaechte

Schattennaechte

Titel: Schattennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Hölle.
    Eine Drohung, hatte Ballencoa erklärt. Mendez hatte das ungute Gefühl, dass es eher ein Versprechen war.
    Er musste daran denken, was er zu Vince Leone gesagt hatte: Diese Geschichte wird kein gutes Ende nehmen.
    Alle hatten Lauren im Stich gelassen. Die Polizei hatte sie im Stich gelassen. Ihr Mann hatte sie im Stich gelassen. Gott hatte sie im Stich gelassen. Für sie gab es nur einen Menschen, auf den sie sich verlassen konnte: sie selbst.
    Sie war nach Oak Knoll gekommen, weil sie wusste, dass Ballencoa sich hier niedergelassen hatte.
    Sie trank zu viel. Sie hatte eine Waffe.
    »Sie können mir nicht helfen«, hatte sie gesagt. Der Ausdruck in ihren Augen verfolgte ihn. Verzweiflung , ging ihm durch den Kopf, aber das traf es nicht. Es war mehr als das. Resignation. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie in diesem Kampf auf sich allein gestellt war.
    Er stieg aus und kletterte über den Zaun. Kein Problem. So viel zu der Sicherheit, die ihr das Tor verschaffte.
    Vielleicht stand ihr Auto in der Garage. Vielleicht war sie im Haus – in diesem Fall sollte er sich bemerkbar machen, damit sie ihn nicht erschoss.
    »Lauren?«, rief er. »Mrs. Lawton? Ich bin’s, Tony Mendez. Sind Sie zu Hause?«
    Er ging zur Tür und drückte auf die Klingel, hörte das Geräusch im Haus widerhallen.
    Verdammt. Wo war sie? Jagte sie Roland Ballencoa, während er wie ein Idiot hier vor ihrer Tür stand?
    Er stieg wieder in sein Auto und machte sich auf den Weg zu Ballencoas Haus.
    Lauren fuhr ein Mal um den Block und parkte am anderen Ende von Roland Ballencoas Straße. Sie wollte wissen, was er machte. Wie reagierte er darauf, dass sie in sein Territorium eingedrungen war? Vermutlich nicht besonders erfreut. Sie erinnerte sich daran, wie wütend er auf dem Tennisplatz gewesen war, als sie seine Kamera zerbrochen hatte.
    Er wollte alles unter Kontrolle haben. Er wollte derjenige sein, der in das Territorium anderer eindrang. Dass eine Frau den Spieß umgedrehte, versetzte ihn bestimmt in Rage.
    Sie genoss den Adrenalinstoß, den diese Erkenntnis durch ihre Adern jagte.
    Sie beobachtete seine Eingangstür. War er im Haus und rief den Sheriff an? Was würde er ihm erzählen? Das Gleiche, was sie der Polizei nach seinem Einbruch in ihr Haus erzählen musste: dass jemand eingedrungen war, aber nichts gestohlen hatte? Er konnte ihnen ja schlecht sagen, dass sie seine Notizbücher mitgenommen hatte.
    Mit Genugtuung stellte sie sich seine Enttäuschung vor, wenn ihn die Detectives mit ihrem ausdruckslosen Cop-Blick ansahen. Jemand war in sein Haus eingebrochen und hatte sein ordentlich gemachtes Bett zerwühlt. Irgendein Verrückter hatte sich Zutritt zu seinem Haus verschafft und seine Klamotten von den Bügeln gerissen.
    Sie hoffte, dass Mendez den Anruf entgegennahm. Er würde begreifen, was es damit auf sich hatte. Wahrscheinlich würde er wissen, dass es ihr Werk war.
    Die Tür ging auf, und Ballencoa kam heraus. Sie war zu weit entfernt, um erkennen zu können, ob sein Gesicht gerötet war. Sie hoffte es. Sie hoffte, dass er an seiner Wut erstickte.
    Er ging in die Garage und fuhr seinen Kastenwagen rückwärts heraus. Laurens Puls beschleunigte sich, während sie darauf wartete, dass er auf sie zukam, stattdessen fuhr er jedoch in die entgegengesetzte Richtung.
    Sie ließ den Motor an und folgte ihm.
    Mendez hielt vor Ballencoas Haus und stieg aus, obwohl er wusste, dass er damit Cal Dixons Zorn auf sich ziehen würde. Ballencoa war sowieso schon paranoid. Er würde die Telefonleitung zu seinem Anwalt zum Glühen bringen.
    Ballencoa und seine Drohungen waren ihm allerdings egal. Er machte sich Sorgen um Lauren Lawton. Ihm war klar, dass das Ganze nicht einer gewissen Ironie entbehrte. Er versuchte, Lauren zu schützen, indem er Ballencoa warnte, dass sie möglicherweise eine Gefahr für ihn war.
    Ballencoa reagierte jedoch nicht auf sein Klingeln. Sein Wagen war weg.
    Mendez ging um das Haus herum und versuchte, einen Blick ins Innere zu werfen. Es wirkte so verlassen wie das Haus in San Luis Obispo – bis er zum Schlafzimmer kam, dort sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Laken waren von der Matratze gezerrt und zerrissen. Die Federkissen aufgeschlitzt. Überall lagen Kleidungsstücke herum. Von einem alten Heizgerät war die Verkleidung abgenommen worden. Irgendjemand hatte das Zimmer verwüstet. Er hatte das ungute Gefühl, dass er wusste, wer.
    Oh, Lauren …
    Er ging zur Hintertür. In der Nähe des

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