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Schattennaechte

Schattennaechte

Titel: Schattennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sollte sie ihn einfach erschießen«, meinte Hicks. »Das würde uns allen Zeit und Geld sparen. Der Typ ist es nicht wert, dass man sich auch nur eine Sekunde mit ihm abgibt.«
    »Stimmt«, sagte Mendez. »Und die Staatsanwaltschaft würde dann mit Freuden Anklage gegen sie erheben.«
    »Manchmal gibt es eben keine Gerechtigkeit.«
    Mendez dachte an Lauren Lawton mit ihrer Walther PPK . Er fragte sich, wie gut sie schießen konnte und wie oft sie sich schon vorgestellt haben mochte, Roland Ballencoa eine Kugel in den Kopf zu jagen.
    »Laut Auskunft der Zulassungsstelle« – Hicks griff das ursprüngliche Thema wieder auf – »gehört das Auto also Avis. Laut Auskunft der Avis-Niederlassung in San Luis stand es nie bei ihnen. Alle Wagen mit kalifornischem Kennzeichen sind auf die Niederlassung in Sacramento zugelassen. Es könnte also überall in diesem Staat gemietet worden sein.«
    Mendez kratzte sich am Kopf. »Aber die von Avis können doch feststellen, wann es an wen vermietet wurde, oder?«
    »Ja, aber das dauert eine Weile. Die haben in Kalifornien Niederlassungen in hundertzweiundzwanzig Städten – und in manchen davon gleich mehrere. Die Autos werden an der einen Station abgeholt, an einer anderen zurückgegeben und neu vermietet. So schnell haben die die Daten nicht zusammen. Es ist erst drei Monate her, das ist ein Vorteil für uns. Trotzdem brauchen sie Zeit dafür, und wir haben ja nicht mal eine richterliche Anordnung.«
    »Wenn das alles zentral im Computer erfasst werden würde, wäre es ein Kinderspiel«, sagte Mendez, der stets aufs Neue frustriert war, dass sie keinen Zugriff auf all die großartigen technischen Mittel hatten, von denen er immer las.
    »Eines Tages wird es so weit sein«, sagte Hicks. »Nur eben jetzt noch nicht. Abgesehen davon ist Cal sowieso nicht gerade begeistert darüber, dass wir Arbeitszeit mit Ballencoa verschwenden, da dürfte es ihn erst recht nicht interessieren, dass ihm in San Luis irgendjemand nachspioniert hat. Selbst wenn sich dahinter etwas verbirgt, ist es nicht unsere Sache.«
    »Vielleicht doch«, sagte Mendez. »Ich habe heute Morgen um halb drei einen Anruf von Lauren Lawton bekommen. Jemand war bei ihrem Haus und hat ein Foto an der Windschutzscheibe ihres Autos hinterlassen – ein Foto von ihr auf einem Parkplatz, gestern aufgenommen.«
    Hicks runzelte die Stirn. »Hat sie jemanden gesehen?«
    »Nein, aber sie ist davon überzeugt, dass es Ballencoa war. Sie sagt, er hätte sie schon in Santa Barbara verfolgt.«
    »Ach ja?«
    Mendez zuckte mit den Schultern. »Im dortigen Police Department waren sie sich nicht so sicher.«
    »Was denkst du?«
    »Ich denke, dass sie heute Nacht ziemlich verstört war. Sie selbst hat das Foto nicht aufgenommen«, erwiderte Mendez. »Und hör dir das an: Sie hat mir erzählt, dass Ballencoa in Santa Barbara bei ihr eingebrochen und durch ihr Haus spaziert ist, einfach so, um ihr Angst einzujagen.«
    »Das ist doch irre.«
    »Nein, hör zu. Sie sagt, sie hätte gemerkt, dass jemand im Haus gewesen war. Jemand hat ein Glas Wein getrunken und danach das Glas abgespült und es an einer Stelle stehen lassen, wo sie es sehen musste. Er hat Sachen angefasst und verschoben. Er hat eine Ladung Wäsche gewaschen …«
    »Wie bitte?«, sagte Hicks ungläubig. »Hast du irgendwelche Drogen genommen? Hat die Frau irgendwelche Drogen genommen? Sie behauptet, er wäre in ihr Haus eingebrochen und hätte seine Wäsche gewaschen?«
    »Nein! Nicht seine, ihre «, sagte Mendez. »Sie hatte einen Korb Schmutzwäsche auf der Waschmaschine stehen lassen. Unterwäsche.«
    Hicks schloss den Mund wieder, als ihm die Bedeutung von Mendez’ Worten zu dämmern begann. »O Mann. Das ist widerlich.«
    »Finde ich auch«, sagte Mendez. »Er dringt in ihr Haus ein, genehmigt sich ein Glas Wein, wühlt in ihren Sachen, wichst in ihre Unterwäsche und wäscht sie anschließend, um keine Spuren zu hinterlassen. Kommt dir das irgendwie bekannt vor?«
    »Die Einbrüche hier in Oak Knoll«, sagte Hicks. »Jemand bricht ein, begrapscht Zeug, nimmt aber nichts mit.«
    »Das könnte unser Mann sein«, sagte Mendez. »Und wenn er es ist, dann ist er nicht nur irgendein perverser Einbrecher, sondern ein Perverser, der seine potenziellen Opfer ausspioniert.«
    »Meine Fresse.«
    »Wir müssen uns die Akten noch mal vornehmen und feststellen, wer in diesen Häusern wohnt.«
    »Ja.« Hicks kniff die Augen zusammen. »Hey, warum hast du mich nicht

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