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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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mich von unserer ersten Begegnung an für sich eingenommen. Ich wollte nicht, dass er davonrannte, wenn er sah, mit was ich es jeden Tag zu tun hatte. Er sah mich durchdringend mit unglücklichem Blick an. Was dachte er gerade? Ich ging zu ihm hin und legte meine Hand an seine Wange.
    »Er hat recht. Du brauchst einen Grundlagenkurs über die Barrows«, sagte ich sanft. »Wenn er Selene findet … schön. Aber ich schwöre dir, dass ich noch nicht fertig bin.« Vielleicht setzte ich die zarten Anfänge einer Beziehung aufs Spiel, wenn ich ihn auf eine Tour mitnahm, aber ich hatte keine andere Wahl. Flynn musste wissen, womit er es zu tun hatte.
    Michael hatte meine zärtliche Geste gegenüber Flynn bemerkt und begriffen. Ganz kurz huschte ein Ausdruck der Bestürzung über sein Gesicht, um dann aber sofort wieder die übliche leicht amüsierte Miene anzunehmen.
    »Dann wirst du es ihm also zeigen?«, fragte Michael plötzlich.
    Ich drehte mich zu ihm um. »Du bist der Meinung, die wahren Barrows würden ihn in die Flucht schlagen.«
    »Vielleicht.« Michael, der sah, dass meine Wut verraucht war, trat näher. »Aber davon abgesehen will ich, dass du lebst. Bitte.«
    Das letzte Wort kostete ihn viel. Michael war es nicht gewöhnt, um irgendetwas zu bitten.
    Flynn hatte die Lage zwischen mir und Michael auch abgecheckt. Er schlang einen Arm um meine Taille, einen besitzergreifenden Arm, mit dem er mich für sich in Anspruch nahm. Heilige Mutter, möge er doch nach unserem Ausflug in die Barrows noch genauso empfinden.
    Das Telefon klingelte. Ein schriller Klang, der meine Nervenenden zum Kreischen brachte.
    Michael drehte sich um und eilte zum Telefon. »Wartet.« Er hielt eine Hand hoch, um uns zum Bleiben aufzufordern.
    »Erzengel«, meldete er sich. Er hörte zu. »Hundert. Ja. Bar. Natürlich.« Diesmal hörte er länger zu, und sein Gesicht war ganz angespannt, als versuchte er, jede einzelne Bedeutung der Worte, die vom anderen Ende der Leitung kamen, zu erfassen. »In einer halben Stunde. Ich werde da sein.« Er legte den Hörer auf und sah uns an. »Das ist ein Anschluss, den ich nur für eingehende Informationen installiert habe. Wir haben einen Informanten.«
    »Okay.« Meine Wut war verraucht, aber eine tief sitzende Verärgerung war geblieben. »Das ist deine Jagd. Nicht meine, Herr Krösus.«
    »Na gut. Aber warum schließt ihr euch mir nicht an? Er hat nicht gesagt, dass ich allein kommen soll. Wahrscheinlich ist es ohnehin ein Betrüger. Davon hatte ich schon einige.«
    Ich warf Flynn einen Blick zu. Er sah mich an. »Okay, aber wo?«
    Michael lächelte. »In den Barrows natürlich. Ich werde meinen Wagen vorfahren lassen.« Er streckte die Hand wieder nach dem Hörer aus.
    »Nein. Wir sollten mit meinem fahren. Mit dem Jaguar erregen wir viel zu viel Aufmerksamkeit. Ich fahre mit meiner Kiste häufig rein. Keiner wird misstrauisch werden … hoffe ich zumindest.«
    Michael nickte. »Du hast recht.«
    Ehe wir das Büro verließen, ging Michael hinter die Bar und holte ein Messer hervor, das in einer Scheide steckte. Außerdem griff er nach einer Brieftasche. Da sollten hunderttausend Dollar drin sein? Wie Wechselgeld? Auch Flynn war der Moment nicht entgangen, denn er warf mir einen nachdenklichen Blick zu. Ich zuckte die Achseln. »Mit Geld kann man die Dinge, die ich brauche, nicht kaufen, Flynn. Und dieser Anruf kam in einem verdammt passenden Moment.«
    »So sieht es aus«, meinte Flynn. »Aber im Laufe der Jahre habe ich mehr Zufälle erlebt, als du dir vorstellen kannst. Das ist zwar immer irgendwie verdächtig, aber manchmal passiert es eben.«
    Das hatte er bestimmt, aber in dieser Sache war sein Denkprozess wohl etwas verzerrt.
    Michael reichte Flynn das Messer. »Nehmen Sie das. Ich hab nichts anderes aus Bronze.«
    Zu meiner Überraschung nahm Flynn das Messer an. Natürlich war er so umsichtig, nicht den Griff zu berühren. Das verdammte Ding würde innerhalb kürzester Zeit unter dem Mikroskop und im Beweismittelschrank der Polizei landen.
    Michael zuckte die Achseln. Er hatte es bestimmt vorausgesehen, aber er wusste auch um den Wert von Bronze in den Barrows. Eine kümmerliche Waffe, so ein Messer, aber besser als gar nichts.
    Gemeinsam gingen wir nach unten und nach draußen auf den Parkplatz. Die Hitze des Tages hatte ihren höchsten Punkt überschritten, doch der Asphalt gab die aufgenommene Wärme in glühenden Wellen ab.
    Michael öffnete die hintere Tür meines Wagens und glitt mit

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