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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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der anmutigen Eleganz eines Balletttänzers hinein. Er ließ jedes Fahrzeug, sogar meine Klapperkiste, wie einen Jaguar aussehen.
    Michaels Anweisungen war leicht zu folgen. Zu meiner Überraschung gelangten wir in die Gegend, in die Abby mich an meinem ersten Tag in Duivel gebracht hatte. Sie hatte gesagt, dass sie mir zeigen wollte, womit ich es gelegentlich zu tun haben würde, und die Ecke war der perfekte Klassenraum.
    »Warum Bronze?«, fragte Flynn, als ich den Motor anließ. »Wofür ist die?«
    »Normalerweise sind es Bronzekugeln«, erklärte ich. »Manche Wesen sind schwer zu töten.«
    »Wesen?«
    »Wesen.« Ich klang mürrisch, aber ich war keine geduldige Lehrerin und hatte keine Möglichkeit, ihm wirklich genau erklären zu können, was er mit eigenen Augen gesehen haben musste.
    Nachdem wir von der River Street abgebogen und in die Barrows gefahren waren, musterte Flynn im Vorbeifahren die Zerstörung und sah sie tatsächlich zum ersten Mal. Sein Gesichtsausdruck war der eines Menschen, der etwas Ekelerregendes in seinem Schrank oder unter dem Bett entdeckt hatte. Ich kannte das. Wäre ich nach Uptown gegangen und hätte mir irgendeinen ganz normalen Bürger gegriffen, um ihn herzubringen, wäre es das Gleiche gewesen. Doch sobald dieser normale Bürger die unsichtbare Grenze, die die Erdmutter errichtet hatte, wieder hinter sich gelassen hatte, würde er alles vergessen, was er gesehen hatte. Doch wegen des Kontakts zu mir würde Flynn sich wohl erinnern.
    Ich lenkte den Wagen vorsichtig durch das Trümmerfeld über aufgerissene Bürgersteige, um Schlaglöcher herum und an verlassenen Gebäuden vorbei mit riesigen schwarzen Löchern in der Fassade, wo einst Fenster die Bewohner geschützt hatten, die diese Gebäude ihr Zuhause nannten. Verrostete und ausgebrannte Autos standen auf leeren Parkplätzen … Ödland, wo noch nicht einmal Unkraut wuchs. Auf der Seitenwand eines Gebäudes stand ein einziges Wort in schwarzen Graffiti-Buchstaben. Unrein .
    Als wir unser Ziel erreicht hatten, parkte ich, stieg aus und öffnete den Kofferraum, um eine Glasflasche mit Blut herauszuholen, das Abby für mich konserviert hatte. Blut ließ sich hervorragend als Ablenkungsmittel einsetzen. Ich könnte die Flasche jederzeit zerschlagen. Die Ungeheuer wurden normalerweise von Nahrung angezogen. Wenn Michaels miese kleine Ratte nicht auftauchte, würde ich die Flasche benutzen, um Flynn zu zeigen, womit wir es zu tun hatten.
    »Das war eine Schule.« Flynn stieg aus dem Wagen. Er deutete mit dem Kinn auf einen Granitblock, in den die Buchstaben und Zahlen P.S. 112 eingemeißelt waren.
    Michael trat zu uns. »Dieser Teil von Duivel war einst fast die gesamte Stadt. Der Niedergang begann im neunzehnten Jahrhundert. Alles, was damit zusammenhängt, wurde systematisch aus den Geschichtsbüchern getilgt. Der größere Teil im Süden hielt sich bis in die frühen Sechzigerjahre.«
    »Es war verdammt schwierig für mich«, erklärte ich. »Ich konnte nur hie und da ein paar Informationen auftreiben. Keine Straßenkarten; nichts, was mir helfen würde.« Bei meinem Orientierungssinn brauchte ich keine Karten, aber manchmal wäre eine ganz nett gewesen, wenn ich Verstecke der Bastinados ausgemacht hatte.
    Flynn zeigte auf die Trümmer, die uns auf allen Seiten umgaben. »Das ist absurd. Verrückt. Ich habe nie über die River Street und die Docks hinausgesehen. Keiner sieht über die River Street hinaus. Warum nicht? Und wer würde – oder könnte – überhaupt hingehen und geschichtliche Vorkommnisse einfach ausradieren?
    »Die Gegend ist verflucht«, sagte Michael, und seine Stimme war so hart wie die Steintrümmer, die um uns herum waren. »Der Boden, die Luft, die Barrows. Es ist ein böser Ort.« Seine Stimme hatte ihren vollkommenen, melodischen Klang verloren. Michaels Gesicht war im hellen Sonnenlicht nicht weniger schön, doch jetzt wirkte es hager und sehr menschlich.
    Flynn runzelte die Stirn. Michaels plötzliche Wandlung vom reichen Geschäftsmann zu einem Mystiker, der von Flüchen und dem Bösen sprach, irritierte Flynn bestimmt.
    Flynn suchte meinen Blick, und er sprach mit einer Überzeugung, die – wie ich wusste – keine lange Lebensdauer haben würde. »Orte sind nicht böse. Nur das, was dort lebt.«
    Ich erinnerte mich daran, wie geschockt ich selbst damals von der Trostlosigkeit der Barrows gewesen war und wie sie von den Leuten ignoriert wurden. »Was ist das?« Flynn zeigte auf meine

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