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Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Titel: Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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er mit anerkennendem Grinsen. » Du solltest selbst auf dem Jahrmarkt auftreten, mein Freund.« Dann reichte er ihm sein Schweißtuch. » Hier, du solltest dir das Blut abwischen. Und jetzt komm mit, Freund, für jemanden wie dich könnten wir Verwendung haben.«
    Faran Ured konnte es nicht fassen: Wie konnte ein Mann von der Bruderschaft der Schatten sich nur so in die Enge treiben lassen? Er hatte längst keine Zweifel mehr, dass der angebliche Vetter ein Schüler dieses berüchtigten Ordens war. Er war schnell, und er beherrschte einige äußerst nützliche Kampfzauber, wie die toten und verwundeten Soldaten bewiesen. Zeugen, er hatte einen Kampf geführt, bei dem er Zeugen hinterlassen musste! Ured verstand es einfach nicht. Irgendetwas schien mit dem Jungen nicht zu stimmen. Erst die hohe Kunst des Kampfes, wenn auch etwas unkonventionell eingesetzt, wenn er an den Bierkrug dachte, dann diese plötzliche Hilflosigkeit. Er, der Schatten, hatte sich in die Enge treiben lassen! Sie hätten ihn gar überwältigt, wenn Ured ihm nicht den offensichtlichsten Fluchtweg gezeigt hätte.
    Die Soldaten stürmten aus dem Wirtshaus, um ihn zu verfolgen. Zwei wurden jedoch von ihrem Hauptmann aufgehalten. Er hielt sich das blutende Gesicht und schien das Schwert in seiner Schulter vergessen zu haben. » Ihr da, fangt diese verfluchte Hure. Fangt sie!«
    Es gab keinen Weg, wie Ured ihr helfen konnte, ohne seinen Auftrag zu gefährden. Ganz im Gegenteil. Er biss sich auf die Lippen. Sie hatte dem Schatten geholfen. Erst hatte sie ihn versteckt, dann in die Stadt gebracht, und jetzt hatte sie sogar mehr oder weniger an seiner Seite mit der Wache gekämpft. Inwieweit war sie eingeweiht in das, was hier seinen Lauf nehmen sollte? Was würde sie ausplaudern, wenn sie verhört wurde? Der Wirt und seine Schankfrau kümmerten sich um die Verwundeten. Der Hauptmann starrte ihn jetzt mit glasigem Blick an. Blut tropfte von der Hand, mit der er sich die Wange hielt. Ured sah, dass der Hauptmann unter Schock stand. Immer noch steckte das Schwert in seiner Schulter. Ein beachtlicher Wurf, quer durch den Raum, mit einer Waffe, die dafür gar nicht gemacht war. Dennoch, von einem Schattenschüler hätte Ured mehr erwartet. Der Hauptmann lebte noch, und das fand er beinahe enttäuschend. Er war immer noch unschlüssig, was zu tun war. Viel hing davon ab, ob die Wachen den Flüchtenden erwischten. Aber was war mit dem Mädchen? Konnte er sie lebend in die Hände der Wache fallen lassen? Ured fluchte und gestand sich ein, dass er einfach zu wenig über die Pläne der Baronin wusste. Waren beide eingeweiht? Oder nur der Junge? Er konnte nicht beiden folgen. Er murmelte etwas von Trost und » Hilfe holen«, als er sich am Hauptmann vorbeidrückte und die Wirtschaft eilig verließ.
    Er entschied sich für den Schatten, denn der war auf jeden Fall ein Teil der großen Pläne, die hier im Gange waren. Und damit war er jetzt auch eine Gefahr. Warum nur hatte er sich am hellen Tag in die Stadt gewagt? Und das Mädchen? Sie hatte seinetwegen gelogen, schon in der Hütte, aber als Ured jetzt noch einmal darüber nachdachte, kam er zu dem Schluss, dass sie keine Ahnung haben konnte, mit wem sie sich da eingelassen hatte. Sie hätte ihn sonst kaum beschützt, so dumm konnte sie nicht sein. Andererseits, wer konnte wissen, was in diesem jungen Mädchen vorging? Er hatte die Blicke bemerkt, mit denen sie den Fremden ansah. Wenn sie in ihn verliebt war … Ured seufzte und hastete weiter. Es hatte keinen Zweck, sich noch den Kopf zu zerbrechen, wenn die Entscheidung schon gefallen war. Er konnte nur hoffen, dass sie nicht falsch war. Unter diesen Überlegungen war er, so schnell es ihm möglich war, ohne aufzufallen, den Soldaten gefolgt. Dem Lärm und Geschrei nach zu urteilen jagten sie den Jungen gerade über den Markt. Wenn sie ihn erwischten, war es besser, er starb, denn er wusste einfach zu viel. Ured fluchte. Ein Schatten sollte sich nicht gefangen nehmen lassen, aber ein Schatten spazierte auch nicht am helllichten Tag in ein Wirtshaus voller Soldaten. Was hatte er nur in der Stadt gewollt? Er bog um die nächste Ecke und fuhr nur einen Augenblick später erschrocken zurück.
    Da stand Almisan! Selbst von hinten war die hünenhafte Gestalt des Rahis unverkennbar. Der Vertraute der Baronin stand dort auf der Straße, spähte in eine Seitengasse und rührte sich nicht. Ured hastete leise hinter die nächste Hausecke. Zwar glaubte er nicht, dass der

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