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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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der Hut sein. Sie hatte gesehen, wie er die Schattenhelix angestiert hatte. Nachdem Garlyn ihm keine Antworten gegeben hatte, versuchte er es nun bei ihr.
    »Und – kennt ihr euch schon lange?« Parker schlug die Beine übereinander und legte die gefalteten Hände in seinen Nacken, als wollte er eine Schau daraus machen, wie entspannt er war. »Ich meine, du und der Junge?«
    »Ewig«, log sie. Obwohl ... manchmal hatte sie das Gefühl, dass es stimmte.
    »Dann hast du wahrscheinlich auch gewusst, was euch hier erwartet, hm?«
    »Wissen und glauben sind zwei verschiedene Dinge«, sagte sie.
    Er strahlte sie weiterhin an. »Was immer das auch heißen soll. Hör zu, ich nehme an, er hat dir nur das Schlimmste über mich erzählt ...«
    »Um ehrlich zu sein, so übel war es nicht.«
    Er hob überrascht eine Braue. »Nein?«
    »Nein.« Sie zeigte die Zähne als Parodie eines Lächelns. »Es war noch viel übler.«
    »Reizend.« Er ließ seine gute Miene nicht fallen. »Dieses Ding an seinem Arm. Das ist neu, oder?«
    Ich wusste es , dachte Kirai. Sie entgegnete weiter seinem Blick. Blinzelte. Aber sie sagte nichts.
    Parker rieb sich das zugewucherte Kinn. »Sehr interessantes Design. Wo hat er es her? Und was tut es?«
    Sie schlug kokett mit den Lidern. »Hübsch aussehen reicht nicht?«
    »In den wenigsten Fällen«, entgegnete Parker.
    Kirai antwortete nicht.
    »Wirklich sehr interessant«, sagte Parker, mehr zu sich selbst als zu ihr.
    Kirai blickte wieder zum Scanner, ein ungutes Gefühl in ihrem Magen. Garlyn hatte sein Ziel fast erreicht. Beeil dich , dachte sie. Bitte beeil dich.
    Der Kontakt stand kurz bevor. Garlyn deaktivierte die Schulterdüsen und ließ sich einfach von der Schwerkraft hinab ziehen. »Geist!«, rief er über die Helmlautsprecher. »Kumpel, ich bin hier!«
    Dann durchbrachen seine silberumhüllten Füße die Grenze zwischen totem und lebendigem Schleim. Augenblicklich spürte er einen Sog, als würden eifrige Hände ihn an den Fesseln ergreifen und schneller abwärts ziehen. Garlyns Herz raste. Aber er hatte keine Angst.
    Der leblose Schleim lichtete sich wie eine Gewitterwolke – und nur drei Lidschläge später hüllte ihn eine lebendige Masse sanft ein, halbtransparent und von smaragdfarbener Phosphoreszenz erfüllt. Er blinzelte die Scanneranzeige aus und staunte über das lebendige Glühen um ihn herum.
    »Ich bin hier!«, rief er wieder. »Bitte sag mir, dass du mich hören kannst!«
    » Ich kenne dich ... «, flüsterte eine Stimme durch seinen Verstand, so leise, dass er sich nicht sicher war, ob er sie wirklich vernommen hatte oder nicht. Ihre Schwäche erschreckte ihn.
    »Ich bin’s, Garlyn! Sag nicht, du hast mich schon wieder vergessen?« Es sollte ein schlechter Witz sein, aber er fürchtete, dass mehr Wahrheit darin stecken könnte, als ihm lieb war.
    » Garlyn? «, flüsterte die Stimme ratlos. » Garlyn ... «
    »Garlyn ro-Caytor, Sohn des Yrkal! Weißt du noch? Der letzte der Crondar? Der liebenswerte Expirat?« Unsicherer fügte er hinzu: »Dein Kumpel?«
    Die grünleuchtende Masse um ihn herum zuckte. Er hörte – spürte – ein langes, kummervolles Seufzen. » Es ist so vieles vergangen. Meine Erinnerung. Mein Körper. Vergiftet. «
    »Ja«, sagte Garlyn mitfühlend. »Ja, ich weiß. Es tut mir leid.«
    » So vieles vergessen. Ein schwarzes Loch in meinem Geist. Ich sterbe. «
    Garlyn wusste nicht, was er sagen konnte. Und selbst wenn, er hätte kein Wort herausbekommen.
    » Ich will nicht sterben. Was wird aus mir werden? Wer bin ich? Was bin ich? «
    Tränen stachen in Garlyns Augen. »Du bist mein Kumpel«, sagte er. »Mein Freund. Der Geist des Meeres von Viridis.«
    » Ja. Ja ...! Ich erinnere mich wieder ... Oh. So vieles ist verloren ... «
    »Was ist passiert?«, fragte Garlyn. Erst jetzt nahm er wahr, dass er an ein und derselben Stelle schwebte, vom Geist mit vorsichtigen Händen gehalten. »Was hat das mit dir gemacht?«
    » Weiß es nicht mehr. Vergangen. Ein dunkles Schiff, das fiel. Danach ... Schmerz. Ich habe geschrieen. Für Tage. Aber niemand hat mich gehört. «
    Die Dru’hn. Wut brandete über die Leere in Garlyns Brust. Dafür reiß’ ich euch die Metallärsche auf!
    » Garlyn! «, sagte der Geist plötzlich freudig und der grüne Schein leuchtete kurz auf. » Ja! Ja, ich erinnere mich! Garlyn! Mein Meister! «
    Garlyn lächelte, erleichtert über das Erkennen. »Ich hab’ dir doch schon mal gesagt, nenn’ mich nicht so.«
    » Aber du bist mein

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