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Schattenseelen Roman

Schattenseelen Roman

Titel: Schattenseelen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
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Informanten, mit dem er einen Deal eingegangen war. Nein, der hatte sicherlich keine Ahnung von dem Professor und seinem Vorhaben.
    Nochmals durchforstete er das Zimmer, diesmal auf der Suche nach den Spuren, die der Mörder vielleicht hinterlassen hatte. Zwischen den zerschlagenen, blauschwarzen Steinen, die keinen Hinweis lieferten, was es früher einmal war, bemerkte er eine gelbe Blume - welche Sorte konnte er mangels nötiger Aufmerksamkeit im Biologieunterricht nicht identifizieren. Und nach einem flüchtigen Suchen fand er einzelne Blätter im Raum, zwei davon klebten an der Leiche.
    Conrad. Die Gewissheit nahm Formen an.
    Vergessen Sie es. Ich kümmere mich darum , echote die Drohung in seinen Ohren. Adrián ballte die Hände. Jede Faser seines Körpers vibrierte und schrie nach Rache.
    Im Flur ertönten Schritte. Adrián sprang auf und huschte hinter einen Schrank. Kein sicheres Versteck, aber zum Fenster war es zu weit und im Flur schnitt
der unbekannte Besucher ihm den Weg ab. Er verharrte, dicht an die Wand gedrückt.
    Auf der Schwelle erschien eine junge Frau. Stumm stand sie da, ohne Regung, mit aschfahlem Gesicht. Dann keuchte sie und stakste ins Zimmer. Mit zitternden Händen durchwühlte sie ihre Mini-Handtasche, fischte ein Handy heraus und tippte den Notruf ein. Sie versuchte etwas zu sagen, stockte und stotterte, unfähig, auch nur ein klares Wort hervorzubringen. Solange sie mit dem Telefon kämpfte, schlich sich Adrián zur Haustür. Er war schon fast da, als er hörte, wie die Frau in den Flur gelaufen kam und gegen die Kommode prallte.
    Er fuhr herum und schaute sie direkt an. Der Blick unter den dunklen, welligen Haarsträhnen schien Adrián auf der Stelle festzunageln.
    »Wer bist du?«, entfuhr es ihm.
    Die Unbekannte hielt sich an der Anrichte fest, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Adrián starrte in die grünen Augen, die ihn so sehr an die seiner Schwester erinnerten. Von so viel Ähnlichkeit wurde ihm schwindelig. Fast glaubte er tatsächlich, Alba vor sich zu sehen.
    »Es wäre besser für alle, du hättest mich nicht gesehen.« Das Mädchen tat ihm ein wenig leid. Denn sie musste vergessen.
    Mit einem Satz stand er direkt vor ihr, packte sie am Nacken und zog sie an sich heran. Er sah das Schimmern, das die Frau umgab: ein dunkelblaues Leuchten,
das auf einen starken Willen hindeutete. Den zu brechen würde nicht einfach sein. Allerdings wurde das Blauschimmern von Grautönen überzogen - Angst und Verwirrung. Verständlich in der gegebenen Situation.
    Die Wahrnehmung der Aura erweckte den Hunger in ihm. Das Verlangen nach ihrer Lebenskraft wütete gleich einer Feuerhölle in seinen Eingeweiden und überflutete seinen Verstand. Er wollte nicht bloß ihre Erinnerungen manipulieren, er wollte sie aussaugen. Mit aller Macht stemmte er sich gegen seine Gier und merkte, wie er verlor. Sein Fluch war stärker als er. Sein Fluch verlangte nach Nahrung. Adrián zog sie an sich und presste seine Lippen auf ihren Mund.
    Die Frau kämpfte gegen ihn an, sowohl körperlich als auch mental, aber sie hatte keine Chance. Entfernt hörte er ein Japsen, als er ihre geistige Barriere brach und in ihren Verstand eindrang. Dann floss ihre Lebensenergie in ihn ein.
    Adrián, hilf mir!
    Der Schmerz durchbohrte die Mitte seiner Stirn, als hätte er zu schnell zu viel Eis verschlungen. Er brach in die Knie. Für einen Moment sah er kaum etwas; dann glaubte er in dem verschwommenen Durcheinander, das seine Augen wahrnahmen, einen Wald zu erkennen. Panik, die nicht seine war, überflutete ihn. Er schwankte und stützte sich an der Wand ab. Als er die Kraft fand, den Kopf zu heben, sah er den Kandelaber auf sich herabsausen.

18. Kapitel
    E velyn musterte den Ankömmling. Dabei rechnete sie sich gedanklich aus, welche Chancen sie im Kampf gegen ihn hätte und was sie als Waffe nehmen könnte.
    Im Kampf?
    Noch wenige Tage zuvor wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, Strategien für eine Auseinandersetzung mit einem Unbekannten zu ersinnen und das auch noch zu genießen. In einer Sache hatten Adrián und Maria Recht: Evelyn Behrens war tot. Die Evelyn, die im Schlafzimmer eines Nachzehrers erwacht war, hatte mit der stillen Krankenschwester nichts mehr gemein. Es erschreckte sie, wie sehr ihr das neue Ich entgegen aller Vernunft gefiel. Sie fühlte sich mächtig und unbesiegbar. Und gleichzeitig befreit.
    Im Vergleich zu dem Hundemann sah der Neue schmächtig aus, und bei seinem Anblick flüsterte ein

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