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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Zukunft haben könnten.“
    „Ja.“
    Nur ein Hauch, aber so voller Sehnsucht, dass er auch ohne Telepathie und die Innigkeit, mit der sie ihn umarmte und sich an ihn drückte, wusste, dass sie es vollkommen ernst meinte.
    „Dann lass uns hier beginnen und die Dinge klären. Nur wenn wir diese Sache meistern und Durant das Handwerk legen, haben wir überhaupt eine Chance.“
    Sie seufzte. „Ich weiß. Und du hast recht. Ich werde dir alles sagen, was ich weiß. Mein Name ist Kianga Joy Lorraine Durant, und ich entstamme einem alten Priestergeschlecht. Ich bin geweihte Priesterin des Feuers.“
    In der nächsten halben Stunde erfuhr Wayne ein paar wichtige Dinge nicht nur über die Zusammenhänge und Durants Ziele, sondern auch einiges über Kias Leben und ihre Religion, die ihr Leben bestimmte. Es blieben aber i m mer noch ein paar Fragen offen.
    „Warum verschließt du deinen Geist vor mir?“
    „Das ist eine alte Angewohnheit. Ich musste ihn ständig verschlossen ha l ten, damit Louis nicht in ihn eindringen kann. Das ist auch gerade jetzt em i nent wichtig, damit er nicht erfährt, was ich denke.“
    „Ist er auch Telepath?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht so wie wir. Er ist wie ein …“ Sie suchte nach Worten. „Ich weiß nicht, ob es einen Namen für das gibt, was er ist. Für das, was er tut. Es sind die Petro, die dunklen Götter. Er ist ihr Gefäß. Er … sein Geist nimmt sie auf, und sie wirken durch ihn. Sie sind der Grund, we s halb er tun kann, was er tut. Verstehst du?“
    Er nickte. „Er ist ein Medium. Ein echtes Medium, keiner von den Scharl a tanen, die nur so tun, als ob sie Kontakt zum Jenseits hätten.“
    „Ja. Ohne die Petro hat er überhaupt keine Macht. Aber die Macht, die sie ihm verleihen, ist sehr groß. So groß, dass er Großmutter überwältigen kon n te. Wenn ich meinen Geist öffne, kann er mir dasselbe antun. Es war schon gefährlich, dass ich es vorhin getan habe. Aber nachdem er die Seele deines Partners gefangen hat, braucht er erst einmal eine Phase der Ruhe. Ich kann aber nicht sagen, wie lange die dauert.“ Sie seufzte. „Ich hatte zehn Jahre lang keinen Kontakt zu ihm. Ich weiß nicht, wie er sich in dieser Zeit entwickelt hat, was er alles gelernt hat und wie groß seine Macht heute ist. Ich kann und darf deshalb kein Risiko eingehen.“
    „Das verstehe ich.“ Er küsste sie auf die Stirn.
    „Außerdem“, sie lächelte entschuldigend, „habe ich vorhin erst festgestellt, dass es jemanden gibt, der meine Gabe teilt und sich nicht davor fürchtet. Ich werde eine Weile brauchen, mich daran zu gewöhnen.“
    Er drückte sie an sich. „Das ist auch für mich ein Wunder. Im Gegensatz zu deinen Leuten, die deine Gabe von Anfang an akzeptiert haben, hat sie meinen Eltern so große Angst gemacht, dass sie mich rausgeworfen haben. Und fast alle Menschen, die davon erfahren, halten mich reflexartig für ein Monster.“ Das klang so bitter, dass er sich verlegen räusperte.
    „Oh, Wayne.“ Kia umarmte ihn und drückte ihn an sich. Streichelte trö s tend sein Gesicht und küsste ihn. „Hat es denn niemanden gegeben, der sie nicht gefürchtet hat?“
    Er schüttelte den Kopf, bevor er nickte. „Travis ist der Einzige. Zumindest ist er der Einzige, der mit mir problemlos zusammenarbeiten kann.“ Abges e hen von Sam, aber sie war kein Mensch. Er streichelte Kias Gesicht. „Du bist der erste Mensch, der auf die Offenbarung mit Begeisterung reagiert hat.“
    „Ich weiß, dass ich dich nicht fürchten muss und du mich nicht fürchtest. Ich habe keine Ahnung, warum, aber so ist es.“
    Er nickte. „Weißt du, was ein Seelenbund ist?“
    Sie richtete sich kerzengerade auf und blickte ihn mit großen Augen an. „Ja.“ Ihr Gesichtsausdruck wechselte von Unglauben zu Begreifen, zu E r kenntnis und schließlich zu Akzeptanz. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Im nächsten Moment umarmte sie ihn innig und schmiegte sich an ihn, als wollte sie in ihn hineinkriechen.
    „Das macht dir keine Angst? Diese – Unausweichlichkeit? Dass wir d a durch für den Rest unseres Lebens aneinander gebunden sind? Sogar da r über hinaus, wenn meine Informationen stimmen.“ Der Gedanke war ihm immer noch unangenehm. Die Zurückweisungen eines ganzen Lebens – mit zu w e nigen Ausnahmen – ließen sich nicht in wenigen Stunden überwinden. Die Furcht, dass gerade Kia ihn früher oder später ebenfalls zurückstoßen würde, drohte, ihn zu ersticken. Eine

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