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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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nicht, sich in das Gespräch zu mengen.
    »Ich habe Euch leider nicht schon vor dem Haus empfangen können, doch wie ich hörte, reist Ihr in der Gesellschaft von Elfen. Verzeiht die intime Frage, Herzog, doch was verbindet Euch mit dieser Rasse?«
    Noch bevor Aal antworten konnte, tauchte hinter den breiten Röcken einer nicht mehr ganz so jungen Dame, die gelangweilt an ihrem Wein nippte, der Narr auf. In jeder Hand hielt der Kobold ein cremegefülltes Küchlein. »Das Bett«, sagte er.
    »Was?«, fragte der Graf.
    »Mein Herr, möge sein Hintern noch zweihundert Jahre auf der Klippe am Meer sitzen, reist mit den Elfen, weil sie so gut im Bett sind. Für den Dralan gilt das allerdings nicht. Der reist bloß.«
    Einen Augenblick lang verschlug es mir ob dieser infamen Lüge die Sprache. Ich glaube, wenn die Elfen Kli-Klis Worte gehört hätten, hätten sie den Kobold wie einen Fisch ausgenommen, selbst wenn er eine Narrenkappe trug. Aal nahm die Neuigkeit über seine Vorlieben im Bett mit der Gelassenheit eines wahren Herzogs hin. Balistan Pargaide dagegen lachte aus voller Kehle und sah Aal wissend an.
    »Im Leben muss man für Abwechslung sorgen«, erklärte Aal möglichst beiläufig.
    »Das ist Euer Narr, Mylord?« Der Graf betrachtete Kli-Kli eingehend.
    »Das ist unser Herr, Mylord?«, äffte der Kobold den Grafen nach und stopfte sich beide Küchlein in den Mund. Sofort sah er wie ein Hamster aus – bis er das Naschwerk auf den Teppich aus dem Sultanat ausspuckte.
    »Mein Narr hat eine spitze Zunge und gar keine Manieren. Ich bitte um Vergebung, Graf.«
    Daraufhin verbeugte sich Kli-Kli so tief vor Balistan, dass er mit der Nase fast den Boden berührte. »Ich könnte nun sagen, dass ich mich freue, es nicht ausschließlich mit gestandenen Stumpfhirnen zu tun zu haben, verehrter Graf«, flötete der Narr.
    Graf Balistan Pargaide lachte lauthals. »Meine Gäste als gestandene Stumpfhirne zu bezeichnen – das wagt nicht jeder Mann!«
    »Falls der Graf es bisher nicht bemerkt hat, möchte ich mit aller Bescheidenheit darauf hinweisen, dass ich kein Mensch bin, sondern ein Kobold.« Kli-Kli klimperte mit den Glöckchen.
    »Euer Narr ist wirklich komisch, Herzog! Überlasst ihn mir!«
    »Verkauf mich nicht unter tausend Goldmünzen«, forderte der Kobold. »Und vergiss nicht, mir meinen Anteil abzutreten, sobald das Geschäft über die Bühne gegangen ist!«
    »Ich fürchte, Graf, wenn Euch der Herzog seinen Narren überlässt, würde er sich damit zu Euerm erbitterten Feind machen. Glaubt mir, Kra-Kra bringt nichts als Unglück!« Ich beschloss, dass es an der Zeit war, ebenfalls einen Beitrag zu dem Gespräch zu leisten.
    Der Graf lachte abermals.
    Unterdessen stampfte der Herold erneut mit dem Stab auf den Boden und kündigte weitere Gäste an.
    »Doch nun bitte ich, mich zu entschuldigen, Herzog. Aber die Pflichten als Gastgeber rufen, das müsst Ihr verstehen! Wir finden sicher noch Zeit, ein Wort miteinander zu wechseln, meint Ihr nicht auch?«
    »Aber natürlich, Graf.«
    »Herzog. Dralan.«
    Und schon wieder diese dämlichen Verbeugungen. Wenn das den ganzen Abend so weiterging, würde mir am Ende bestimmt noch der Kopf abfallen.
    Der Graf ließ uns allein. Na gut, allein inmitten von schwatzenden Adligen, die sich im Saal drängten wie Pilze nach einem Sommerregen.
    »Ich gehe zum Springbrunnen. Wir treffen uns an der Treppe, Garrett.« Aal entfernte sich von uns.
    »Wie gefällt er dir?«, fragte ich Kli-Kli. »Ich meine den Grafen.«
    »Nicht jetzt«, flüsterte er, während er herumhopste und mit den Glöckchen klimperte, damit selbst die feinsten Ohren nichts hörten. »Spürst du den Schlüssel?«
    »Nein!«
    Kli-Kli grunzte enttäuscht.
    »Nimm dir einen Pokal Wein! Schlendere ein wenig herum!«, flüsterte mir Kli-Kli zu, bevor er zwischen den Nachtigallen verschwand.
    Ich sah mich um, entdeckte jedoch weder die Elfen noch Aal. Mit einer beiläufigen Geste hielt ich einen Bediensteten an, der Getränke servierte, und nahm mir einen Pokal rosafarbenen Perlweins. Ich hätte eigentlich etwas anderes bevorzugt, denn ich kann diese filändische Pisse nicht ausstehen! Sobald ich einen Schluck trinke, lodert es in meinem Innern auf, als hätte ich Gift eingenommen.
    »Wünscht der Herr süße Früchte?« Der Mann hielt mir einen Teller mit exotischen Früchten hin, die mit Puderzucker bestäubt waren.
    »Der Herr wünscht, dass du dich entfernst«, blaffte ich den Bediensteten an.
    Mit gelangweilter

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