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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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verstehen, dass wir bereit seien.
    »Und los!«
    Die jungen Männer ächzten, die Trommel drehte sich quietschend, wir legten ab.
    Das Wasser schlug sanft gegen die Fähre. Die Planken rochen nach Entengrütze und Fisch. Die Weiden am Ufer rückten in die Ferne.
    »Was tust du da, Kli-Kli?«, fragte ich. Der Kobold ließ die Beine ins Wasser baumeln und planschte herum.
    »Was ich da tue? Ich bekämpfe meine Angst vor dem Wasser!«
    »Pass auf, dass du dabei nicht reinfällst!«
    »Du hältst mich ja fest«, erwiderte der Kobold grinsend.
    Ich setzte mich neben ihn und beobachtete, wie wir langsam, aber unweigerlich aufs andere Ufer zuhielten. Als wir die Flussmitte erreicht hatten, kam Wind auf. Die Fähre schaukelte auf Wellen, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Eines der Pferde schnaufte verängstigt, wieherte hysterisch und trat kräftig mit den Hinterbeinen gegen das Geländer.
    »Beruhigt das Tier!«, schrie der Fährmann. »Wir haben anderes zu tun!«
    Ohm eilte zum Pferd. Das Tier schnaufte, riss die Augen auf und zitterte. Das zärtliche Gemurmel von Ohm beruhigte es zunehmend, bis es schließlich nur noch scheu aufs Wasser schielte.
    Die Kette knarzte, das Wasser plätscherte, das Geflüster Ohms war zu hören, das Ufer kam langsam näher.
    »Wohin rennen die nur?« Kli-Klis verwunderte Stimme riss mich aus der Betrachtung des schwarzen Wassers.
    Die anderen rannten tatsächlich am Ufer hin und her, fuchtelten mit den Armen und schrien etwas – und zwar unzweifelhaft in unsere Richtung, nur trug der Wind ihre Worte davon, sodass ich nichts verstehen konnte.
    »Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Ob was passiert ist?«
    »Ich wüsste nicht, was«, erwiderte Kli-Kli.
    Da spannte einer der Elfen den Bogen und schickte einen Pfeil in unsere Richtung.
    »Ist der verrückt geworden?«, zischte der Narr und beobachtete den Flug des Pfeils.
    »Kopf runter!«, rief ich.
    Der Pfeil pfiff durch die Luft, schoss über die Fähre und landete im Wasser.
    »Was soll denn das?«, schrie nun auch Arnch.
    »Da! Am Ufer!«, brüllte Kli-Kli und wies auf das Ufer, von dem wir gerade abgelegt hatten.
    Da gab es in der Tat was zu sehen! An der zweiten Fähre drängten sich knapp vier Dutzend Reiter, offenkundig in der Absicht, so schnell wie möglich überzusetzen. Aber das war noch nicht alles: Eine halb durchscheinende Kugel aus einer purpurroten Flamme bewegte sich von dort aus völlig lautlos und zielsicher auf uns zu. Sie berührte das Wasser kaum und war annähernd so groß wie eine Scheune. Man hatte uns den Tod auf den Hals gehetzt – und am Ufer stand eine weibliche Figur mit erhobenen Armen.
    Lathressa!
    »Was ist das für ein …?«, stammelte der Fährmann.
    Ich wusste, was es war. Der Kronk-a-mor. Eine solche Kugel, wenn auch zehnmal kleiner, hatte Walder getötet. Gegen diese Magie würde uns Kli-Klis Medaillon nicht schützen. Und auch Miralissas Fähigkeiten nicht.
    »Ins Wasser! Sofort!«, schrie ich, packte mir den Kobold und sprang.
    Das Wasser war warm und schwarz. Ich öffnete die Augen, vermochte aber nichts zu erkennen. Sandkörner und Hunderte von Bläschen wirbelten um uns herum. Mit meiner freien Hand und den Beinen durchpflügte ich mit aller Kraft das Wasser, um möglichst tief zu tauchen. Kli-Kli schlug um sich wie ein Kaninchen im Fangnetz und geriet in Panik. Obwohl ich seine vor Entsetzen geweiteten Augen sah, brachte ich uns beide noch tiefer – und hoffte inständig, ihm werde nicht die Puste ausgehen.
    Wumm!
    Es schlug auf meine Ohren ein, kurz wurde mir schwarz vor Augen, und ich verlor die Orientierung, wusste nicht mehr, wo oben war und wo unten.
    Die funkelnde Decke verriet mir, dass ich mich in die richtige Richtung bewegte. Ein Zug mit der freien Hand, ein kräftiger Stoß mit den Beinen, wieder ein Zug, wieder ein Stoß. Ich meinte, auf der Stelle zu treten, der rettenden Luft nicht ein Stückchen näher zu kommen. Als dann endlich die Wasseroberfläche über mir zerriss, bewegte sich Kli-Kli kaum noch. Sobald er jedoch Luft schnappte, zappelte er auch schon wie wild los.
    »Ich will nicht ertrinken!«, kreischte er. »Ich will nicht ertrinken!«
    »Hör auf, so rumzuzappeln!«, schrie ich. »Sonst gehen wir wirklich noch unter!«
    Da diese Worte den Kobold jedoch nicht im Mindesten beeindruckten, tauchte ich ihn kurz unter. Kaum zog ich seinen Kopf wieder aus dem Wasser, da hustete und spuckte er und warf mir alle erdenklichen Gemeinheiten an den Kopf.
    »Zappel nicht!

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