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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Tragen her und schafft diese verletzten Männer in meine Gemächer. Kommt, Mylady, wir haben viel zu tun.«
    Der Zauberer und die Elfin entfernten sich. Ihnen folgten die Soldaten mit den Verletzten.
    »Junge!« Deler packte einen Stallburschen am Ärmel. »Habt ihr hier einen Tempel der Sagra?«
    »Ja, Meister Zwerg, dort drüben.«
    »Was hast du vor, Deler?«, fragte Hallas. »Bist du etwa gläubig geworden?«
    »Du bist ein Hohlkopf, Bartwicht! Ich will für Mets Gesundheit beten!«
    Hallas kratzte sich den Bart. »Warte, Hutträger!«, rief er. »Ich komme mit. Sonst verläufst du dich noch.«
    »Und ich rühr mich hier nicht mehr weg.« Der verwundete Lämpler fieberte. »Aal, hilf mir, mich zum Heiler zu schleppen. Um mich herum dreht sich alles!«
    Mumr stützte sich auf seinen Birgrisen und stemmte sich hoch. Der Garraker bot ihm seine Schulter an und begleitete ihn zu den Heilern am Karren. Kli-Kli und ich blieben allein zurück.
    »Komm mit, Schattentänzer, ich zeig dir was!«, rief Kli-Kli.
    »Und wohin?«, fragte ich.
    »Komm schon, du wirst es nicht bereuen.«
    Ich hatte ohnehin nichts zu tun. Allmählich senkte sich der Abend herab, und ich glaubte nicht, dass wir heute doch noch weiter nach Sagraba ritten. Da konnte ich auch dem Kobold folgen. Kli-Kli ging zu einer Hebevorrichtung an der Mauer.
    »Wohin willst du, Grünling?«, fragte ein Mann, der diese Vorrichtung mit Steinen für die Katapulte belud.
    »Wäret Ihr vielleicht so freundlich, werter Mann, uns zusammen mit diesen wunderbaren Steinen, deren Farbe so trefflich zu Euerm Gesicht passt, mit dieser Hebevorrichtung auf die Mauer hinauf zu befördern?«, erwiderte Kli-Kli.
    »Was?«
    »Kannst du uns hochbringen, du Stumpfhirn?!«, griff Kli-Kli zu leichter verständlichen Worten.
    »Da drüben gibt’s ’ne Treppe!« Der Mann wies mit einem seiner schmutzigen Finger in Richtung der Mauer. »Wozu habt ihr Füße? Ich hab genug Arbeit.«
    Kli-Kli streckte ihm die Zunge raus und stapfte zur Treppe.
    »Kli-Kli, kannst du mir vielleicht sagen, warum ich zwanzig Yard hochklettern soll?«, fragte ich.
    »Dann wäre es ja keine Überraschung mehr, Garrett-Barrett«, entgegnete der Kobold, der die Treppe bereits munter hinaufstieg. »Und hast du es je bedauert, wenn du auf mich gehört hast?«
    »Ja«, antwortete ich im Brustton der Überzeugung.
    »Bäh!« Der Kobold war eingeschnappt, gab die Idee, die Schlossmauer zu erklimmen, jedoch nicht auf.
    Ich folgte ihm. Der Schlosshof blieb immer tiefer unter uns zurück, die Menschen, Pferde und Karren schrumpften.
    »Verrat mir mal eins!«, sagte ich. »Wo hast du eigentlich gelernt, so hervorragend mit Wurfmessern umzugehen?«
    »Hat dir gefallen, was?« Kli-Kli freute sich über die Anerkennung. »Ich stecke voll verborgener Talente. Genau wie du, Schattentänzer!«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich bin ein Narr.« Er zuckte die Achseln. »Messer zu werfen ist auch nicht schwieriger, als mit vier Fackeln zu jonglieren oder einen dreifachen Salto rückwärts zu machen.«
    »Was man da alles von dir verlangt!«, lachte ich.
    Er blieb stehen und sah mich von unten herauf an. »Du machst dir gar keine Vorstellung, was alles«, sagte er. »Vor allem wenn man auf solche Einfaltspinsel wie dich aufpassen muss!«
    »Du passt auf mich auf?«, empörte ich mich.
    »Da haben wir sie mal wieder, die Dankbarkeit der Menschen!« Der Kobold reckte die Arme zum Himmel (das tat er in letzter Zeit häufig). »Habe ich deinen Hals nicht vor den Hundezähnen gerettet?«
    »Stimmt schon«, musste ich zugeben.
    »Und heute? Wessen Messer hat das Beil dieses Orks heute aufgehalten?«, setzte der Kobold das Verhör fort.
    »Deine«, sagte ich und seufzte.
    »Aha!« Wie ein Oberlehrer riss der Kobold einen Finger hoch. »Was es zu beweisen galt. Seid ihr Diebe alle so?«
    »Wie?«
    »Vergesst ihr die Wohltaten, die man euch angedeihen lässt, alle so schnell?«
    »Schon gut, beruhige dich wieder, Kli-Kli. Ich hab keineswegs vergessen, dass ich dir noch eine Wohltat schulde.«
    » Eine ?« Der Narr strauchelte und wäre beinahe die Treppe heruntergefallen.
    »Du hast mich vor dem Hund gerettet, aber ich habe dich vorm Ertrinken bewahrt. Also schulde ich dir nur eine Lebensrettung«, grinste ich.
    »Und wenn ich doch schwimmen kann und das nur vorgespielt habe?«, hielt Kli-Kli dagegen.
    »Dann bist du wirklich ein Narr.«
    »Gut, Garrett-Barrett, ich geb es zu: Ich kann nicht schwimmen. Wir sind übrigens da.«
    Ich hatte gar

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