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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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mehr Sorgen um Met.«
    »Miralissa tut alles, was in ihrer Macht steht, um ihn zu retten«, sagte Egrassa, ohne den Blick vom Teller zu heben.
    Die restliche Mahlzeit wurde schweigend eingenommen.
    Irgendwann erschien Miralissa. Egrassa sprang auf und schob ihr den Stuhl hin. Die Elfin nickte dankbar. Es war ihr anzumerken, dass sie bis aufs Äußerste erschöpft war. Sie hatte Schatten unter den Augen, ihre Stirn durchfurchten tiefe Falten, die Haare waren offen und zerzaust.
    Mylord Alistan schenkte der Elfin schweigend Wein ein.
    Sie schüttelte nur den Kopf und lächelte traurig. »Der Wein und das Essen müssen warten, vorher gilt es, noch etwas anderes zu erledigen. Egrassa?«
    »Ja, die Menschen haben bereits alles vorbereitet. Inzwischen ist es dunkel genug. Wir können anfangen.«
    »Habt ihr gegessen?«, wandte sich Miralissa an uns.
    »Wir sind bereit, Mylady«, antwortete Mylord Alistan für uns alle.
    Kli-Kli nickte eifrig und mit vollem Mund.
    »Gehen wir«, verlangte die Elfin und erhob sich. Egrassa eilte zu ihr und stützte sie am Ellbogen.
    »Lady Miralissa«, sagte Hallas bang. »Könnt Ihr uns nicht etwas über Met sagen? Ist alles mit ihm in Ordnung?«
    »Ja, die Gefahr ist vorüber, er wird überleben. Jetzt schläft er, aber ich fürchte, dass er uns auf unserer weiteren Reise nicht wird begleiten können. Er wird wohl erst in zwei Wochen wieder aufstehen können. So viel Zeit haben wir aber nicht. Wir lassen ihn hier im Schloss.«
    »Wohin gehen wir denn, Kli-Kli?«, fragte ich den Kobold.
    »Ell wird bestattet, also beeil dich, Schattentänzer. Und schnapp dir den Ling vom Tisch, sonst hält ihn noch jemand für eine Ratte und erschlägt ihn.«
    Ich setzte mir Triumphator auf die Schulter. Was sollte ich bloß mit ihm tun?!
    Obwohl es bereits völlig dunkel war, stand das Tor des Schlosses offen. Gerade kam die Einheit von Soldaten zurück, der wir auf dem Weg hierher begegnet waren. Sie hatten vier Menschen aus Wegscheide dabei. Diese vier hatten es geschafft, sich im Wald zu verstecken, als die Orks das Dorf überfallen hatten.
    Miralissa führte uns zum Fluss hinunter. Am anderen Ufer zeichnete sich Sagraba als schwarzer Fleck vor dem Sternenhimmel ab. Am Wasser war ein Scheiterhaufen errichtet. Man hatte nicht an Holz gespart, sodass die Feuerstätte zwei Yard über die Erde aufragte. Auf ihr ruhte Ells Körper, in ein schwarzes Seidenhemd gehüllt. Neben ihm lagen sein S’kasch und sein Bogen.
    Wir blieben in einiger Entfernung stehen und beobachteten, wie sich Miralissa und Egrassa ihrem toten Gefährten näherten.
    »Und wieder hat uns einer verlassen«, sagte Alistan Markhouse.
    »Zwei, Mylord«, verbesserte Aal den Grafen. »Vergesst Marmotte nicht. Seinen Körper übergeben wir der Erde morgen.«
    »Ich fürchte, selbst dafür werden wir keine Zeit haben. Wir brechen im Morgengrauen auf.« Markhouse zuckte leicht verlegen die Schultern. »Bis Hrad Spine brauchen wir noch eine Woche.«
    »Aber die Beerdigung …«, empörte sich Deler. Doch Alistan unterbrach ihn: »Man wird sich um den Körper Marmottes kümmern, Deler.«
    Miralissa und Egrassa kehrten zu uns zurück.
    »Schlafe ruhig, K’lissang. Egrassa und ich werden uns um die Deinen kümmern«, sprach Miralissa und schnippte mit den Fingern.
    Unversehens ging der Scheiterhaufen in Flammen auf. Wie ein Pferd mit rotem Fell schien das Feuer in den Himmel zu springen, sich in einen Drachen zu verwandeln, zu heulen und sich über das Holz und den Körper des toten Elfen herzumachen. Die von der Elfin geschaffene magische Flamme dürfte eine League im Umkreis zu sehen gewesen sein. Sie züngelte zu den Sternen hoch, spiegelte sich im Wasser, schrie und trug die Seele des Elfen ins Licht. Obwohl wir zwanzig Yard vom Feuer entfernt standen, traten wir noch weiter zurück, denn die Hitze wurde bald unerträglich. Irgendwann fauchte das Feuer auf, und Ell stürzte in das weit aufgerissene Maul aus reiner Hitze hinein. Der Scheiterhaufen spie eine Funkengarbe zu den kalten Sternen hinauf.
    Miralissa sang mit tiefer Stimme jenes Lied, das die Elfen für ihre toten Gefährten stets anstimmen. Niemand sagte ein Wort, bis das Lied verhallt war und vom Feuer nur noch glühende Holzstücke übrig waren.
    »Das war alles.« Miralissa vollführte mit den Händen einige Passes. Wind kam auf und hob das verbrannte Holz und die Asche Ells hoch in die Luft, wirbelte sie herum, schenkte der Nacht heiße Glühwürmchen und ließ die Überreste des

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