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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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setzte mich in Bewegung und blieb erst stehen, als ich zehn Blocks entfernt war. Ich keuchte und schnaufte und schnaubte wie ein gereizter Drache und sah mich nach Winger um. Keine Spur von ihr zu entdecken. Sie war anscheinend ihren eigenen Weg gegangen. Eine exzellente Idee. Hoffentlich tat sie das auch weiterhin. Dieses Mädchen konnte einen Mann an den Galgen bringen, wenn man sich zuviel mit ihr abgab.
     
     

 
27. Kapitel
     
    Ich nehme an, es war dort finster, dachte der Tote Mann in meinem Kopf. Wingers Verhalten amüsierte ihn. Besteht die Chance, daß der Wachmann dich erkannt hat?
    »Warum sollte er?«
    Du bist immerhin eine bekannte Persönlichkeit.
    Dieser Sack von versteinertem Fett fürchtete um seine freie Logis!
    Er hätte es nicht mal zugegeben, wenn ich ihm Feuer unter seinem abgestorbenen Hintern gemacht hätte, aber die Wahrheit war dennoch nicht zu leugnen. Verlor er mich, würde er vielleicht arbeiten müssen, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Und er verachtet nichts mehr als Arbeit.
    Daß er sich Sorgen machte, beunruhigte mich. Es sah ihm gar nicht ähnlich. Ich riskiere jedesmal den Hals, wenn ich böse Jungs jage. Bisher hatte ihn das noch nie beunruhigt. Es gab mir zu denken, und das ist immer gefährlich. Ob er eine Vorahnung hatte? Würde mich nicht überraschen, wenn ich herauskriegte, daß er in die Zukunft sehen konnte.
    Vor allem nach dem Erfolg, den er damit hatte, Glanz Großmonds weitere Schritte vorherzusagen.
    »Was ist passiert?« Ich hielt diese Frage für vollkommen vernünftig. Und doch ignorierte er sie. »Wie du willst.« Ich ging mit dieser Frage zu Dean.
    »Gar nichts«, behauptete Dean. »Er hat nur angedeutet, finstere Schwingungen aus dem Cantard zu empfangen. Ich glaube, er wollte damit sagen, daß dort was Großes vorgeht.«
    »Ach du meine Güte. Dann muß es aber riesig sein.« Mein lieber Schwan.
    Ich konnte nicht glauben, daß es etwas anderes als Einbildung war. Tote Loghyre phantasieren nur. Aber … falls wirklich etwas Bedeutsames vor sich ging, mußte Glanz Großmond dahinterstecken.
     
    Wenn es hart wird, ruft man die harten Kerls. Und wenn’s wirklich ruppig wird, legt Garrett die Füße hoch und zischt ein Bierchen. Ich nahm einen Krug mit ins Arbeitszimmer und machte es mir bei Eleanor gemütlich. Wir unterhielten uns darüber, ob ich noch irgendeine Verpflichtung hatte, jetzt, wo ich sicher sein konnte, daß Tinnie wieder gesund wurde. Eleanor trug nicht viel zu dem Gespräch bei, aber irgendwann, als die Lage sich allmählich vernebelte, fiel mir ein, daß ich eine Klientin hatte, eine süße Schönheit, die annahm, ich suchte ein magisches Buch, mit dem ihr Vater seinen Arsch retten konnte.
    Ich wollte nicht dran glauben, aber Menschen und Zwerge starben wie die Fliegen. Wir spielten morCartha hier am Boden. Und ich steckte mittendrin, ob es mir nun gefiel oder nicht. Jemand wollte, daß ich den Fliegen Gesellschaft leistete.
    Dean kam mit einem Bier und finsterer Miene herein. »Wo ist Carla Lindo?« fragte ich ihn.
    »Im Gästezimmer. Sie macht sich Sorgen.« Er baute sich breitbeinig vor mir auf. »Sie braucht keinen Trost. Sie braucht Hilfe.«
    »Klar, sicher. Ich auch. Aber wie du siehst, kriege ich keine. Verdammt! Ich habe es satt, darauf zu warten, daß sie zu mir kommt. Ich werde sie selbst auftreiben.« Ich leerte noch einen Humpen, um mir Mut anzutrinken, überprüfte mein tragbares Waffenarsenal und ging zur Tür. Dean trottete hinter mir her und grinste wie ein alter Totenschädel.
    Seine romantischen Anflüge waren noch mal der Nagel zu meinem Sarg.
    Ich bin natürlich immun gegen romantische Aufwallungen. Ich bin ein Monolith aus Schwermetall, der unerschütterlich mitten im gesunden Menschenverstand ruht und von der Sonne der Vernunft beschienen wird.
    Klar doch. Sieh auf. Siehst du die geflügelten Schweine gen Süden ziehen?
     
    Ich war nicht lange im Haus gewesen, aber als ich heraustrat, hatte sich irgendwas geändert. Die Spannung hatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Es waren weniger Leute unterwegs. Und diejenigen, die sich nach draußen wagten, waren nervös. Aber ich konnte keinen Grund dafür entdecken.
    Ich stattete Morpheus’ Laden einen Besuch ab, aber Morpheus war nicht da. Verwirrt ging ich weiter zu Eierkopfs schäbiger Hütte.
    Zarth war ebenfalls aushäusig. Und es wartete auch keine seiner kleinwüchsigen Gespielinnen auf ihn, um mir zu verraten, wo er wohl steckte. Es war wirklich ein

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