Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
draußen. Tinnie war die einzige Täte, die allein ausging. Ich wünschte, daß sie sich dieses eine Mal an die Familiensitte gehalten hätte. Und genauso sehr wünschte ich mir, niemals vom Buch der Träume gehört zu haben.
     
     

 
28. Kapitel
     
    Ich besuchte meinen ständigen Hausgast. »Was sollte das alles?«
    Er wollte erfahren, ob du mittlerweile etwas Neues herausgefunden hast und spielt mit dem Gedanken, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Miss Tates Rückfall scheint ihn aus dem Gleichgewicht geworfen zu haben.
    »Wenn du mich fragst: Sein Gleichgewicht war sowieso nie sonderlich stabil. Er ist ein verdammt eigensinniger Kauz und könnte eine Menge Ärger verursachen.«
    Das scheint seine Absicht zu sein.
    »Hast du irgendwas Nützliches in seinem Dickschädel gefunden?«
    Es ist die beste Zeit, um in Leder zu investieren. Falls du Interesse daran haben solltest, in den Schuh- und Stiefelhandel zu investieren.
    »Wirklich zum Brüllen komisch, alter Knochen. Ha, ha, ha.«
    Gnorst war in letzter Zeit mitten im Getümmel. Frag ihn, ob er etwas herausgefunden hat.
    »Klar.« Draußen wurde es dunkel. Ich freute mich riesig darauf, einen Abendspaziergang zwischen den kreischenden morCartha und den hinterhältigen Zwergen zu machen. »Was soll’s? Warum nicht? Ein paar Flecken an meinem Körper sind bisher noch unverletzt. Wenn ich schnell genug rausgehe, schaffe ich es vielleicht sogar, mich umzubringen.«
    Er kannte keine Gnade. Vergiß nicht, nach den neuesten Nachrichten aus dem Cantard zu fragen.
    Vermutlich hatte er eine Wette gegen sich selbst laufen. Loghyre können sowas, wenn sie Lust dazu haben. Sie besitzen mehrere Gehirne und bestehen manchmal auch aus mehreren Persönlichkeiten.
    Gereizt stürmte ich hinaus und erzählte Dean, daß ich spazierengehe. Carla Lindo war bei ihm. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, und sie lächelte nur und zeigte mir ihre Schokoladenseite. Ganz schön keß, die Kleine. Dieser Ausdruck traf auf sie zu. Zusammen mit zwanzig anderen.
    Dean bearbeitete mich mit giftigen Blicken. Der alte Knabe kennt mich einfach zu gut. Ich sollte ihn feuern und ihn durch jemanden ersetzen, der sich seiner Sache nicht so sicher ist. Aber wie sollte ich jemanden finden, der auch nur die Hälfte der Arbeit erledigt, die er schafft?
    Ich sah mich sorgfältig auf der Straße um, als ich draußen war. Ich bemerkte zwar nichts Auffälliges, blieb aber wachsam und bereit, sofort in Deckung zu gehen. Doch diesmal zischten keine Bolzen durch die Luft. Die einzigen Geräusche machte der Luftzirkus über mir. Die morCartha gaben ihre Vorstellung heute am Flußufer.
    Ich ging in Richtung Pufferzone. Es war kein direkter Umweg.
    Morpheus’ Laden war verrammelt und düster. Ich ging zum Hintereingang. Nichts. Das verblüffte mich. Selbst wenn vorn zu ist, hält sich normalerweise jemand in der Küche auf.
    Allmählich machte ich mir Sorgen.
    Als nächstes stattete ich Eierkopf einen Besuch ab. Diesmal traf ich jemanden an, wenn auch nicht Zarth selbst. Eine zarte Blondine, die so groß war, daß sie auf seiner Handfläche sitzen konnte, erzählte mir, daß sie ihn schon den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sie war davon ausgegangen, daß er sich mit mir herumtrieb. Ich versuchte, sie zu beruhigen und behauptete, wir hätten uns einfach nur verpaßt. Aber sie entspannte sich nicht.
    Ich auch nicht. Irgend etwas war im Busch. Und ich irrte mittendrin herum wie eine geblendete Motte zwischen tausend Kerzen.
    Eine vernünftige Motte wäre gelandet und hätte ihre Flügel gerettet.
    Wieder folgte mir jemand. Ich hatte ihn wahrgenommen, als ich von Eierkopf weggegangen war. Diesmal spielte ich kein Haschmich mit ihm. Sollte er ruhig annehmen, daß ich nichts bemerkt hätte. Sollte er sich doch entspannen. Wenn ich ihn abschütteln wollte, würde ich schnell reagieren.
    Ich änderte mein nächstes Ziel. Ich hatte erwogen, die Runde bei all den miesen Typen zu machen, die jedermann für ein Kupferstück verpfiffen. Zwar war ich mit diesen Leuten nicht direkt befreundet, aber sie wußten, daß ich ihnen keinen Ärger machte. Ich würde eine Menge Informationsquellen verlieren, selbst wenn sie sich nur aus Zufall verraten würden.
    Also machte ich mich auf den Weg nach Fort Zwerg. Gnorsts Jungs konnten auf sich selbst aufpassen.
    Ich klopfte an dieselbe Tür, und derselbe alte Knacker – oder sein böser Zwillingsbruder – öffnete. »Ich bin Garrett«, erinnerte ich ihn für den Fall,

Weitere Kostenlose Bücher